# taz.de -- Bundestag stimmt für neues Namensrecht: Bald mehr lange Namen
       
       > Die Reform des Namensrechts ist beschlossene Sache. Ehepaare können sich
       > ab 2025 einen Doppelnamen teilen und an ihre Kinder weitergeben.
       
 (IMG) Bild: Hauptsache, der Name hat noch Platz auf dem Klingelschild
       
       BERLIN dpa | In Deutschland bekommen Menschen künftig mehr
       Entscheidungsfreiheit, wenn sie ihren Namen etwa bei Heirat oder Adoption
       ändern wollen. Der Bundestag stimmte am Freitag in Berlin mit den Stimmen
       der Regierungsfraktionen SPD, Grüne und FDP für [1][eine Reform des
       Namensrechts]. Die AfD votierte dagegen.
       
       Ehepaare sollen sich künftig einen gemeinsamen Doppelnamen teilen können
       und auch Kinder können einen Doppelnamen erhalten – ob mit oder ohne
       Bindestrich. Gemäß bislang geltendem Recht kann nur ein Ehepartner einen
       Doppelnamen führen, Kinder können das in der Regel nicht.
       
       Das geltende Namensrecht sei gerade [2][im internationalen Vergleich sehr
       restriktiv] und werde „aufgrund der vielfältigen Lebenswirklichkeit der
       Gegenwart den Bedürfnissen von Familien nicht mehr gerecht“, heißt es in
       dem neuen Gesetz.
       
       Auch für Kinder ändert sich einiges. So können Scheidungs- und Stiefkinder
       künftig eine Namensänderung von Mutter oder Vater unkompliziert für sich
       übernehmen, wie Justizminister Marco Buschmann (FDP) erklärte. Volljährige
       Kinder können vom Nachnamen eines Elternteils zum Nachnamen des anderen
       Elternteils wechseln. Für Besonderheiten namensrechtlicher Traditionen von
       Minderheiten wie Sorben, Dänen und Friesen gibt es in Zukunft mehr Raum.
       
       Die neuen Regelungen sollen ab dem 1. Mai 2025 gelten. Es geht dabei nur um
       Namensänderungen mit familiärem Bezug, die im bürgerlichen Recht geregelt
       sind. Dazu gehören Fragen, die sich durch Heirat, Scheidung, Geburt oder
       Adoption ergeben.
       
       12 Apr 2024
       
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