# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Nato will mehr Luftabwehr schicken
       
       > Die Ukraine meldet erstmals den Abschuss eines strategischen
       > Langstreckenbombers. Bei einem Angriff auf die Südukraine werden zwei
       > Menschen getötet.
       
 (IMG) Bild: Ein zerstörtes Wohnhaus in Dnipro nach einem russischen Angriff
       
       ## Nato-Länder wollen Luftabwehrsysteme abgeben
       
       Die Nato-Staaten wollen der Ukraine nach Angaben von Nato-Generalsekretär
       Jens Stoltenberg weitere Luftabwehrsysteme zur Verfügung stellen. „Die Nato
       hat bestehende Ressourcen innerhalb der Allianz erfasst und es gibt
       Systeme, die der Ukraine zur Verfügung gestellt werden können“, sagte
       Stoltenberg am Freitag nach einer Videokonferenz mit den
       Verteidigungsministern der Nato-Mitgliedstaaten und dem ukrainischen
       Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
       
       Die Führung in Kyjiw appelliert seit Monaten immer wieder an die
       Verbündeten, mehr Munition und mehr Mittel für die Luftabwehr zur Verfügung
       zu stellen. Auch beim G7-Außenminister:innentreffen auf Capri appellierten
       ukrainische Vertreter:innen an die Staaten mehr Hilfen für die
       Luftverteidigung zu schicken. Mit Spannung werden zudem die Beratungen am
       Wochenende im US-Kongress erwartet. Seit Wochen wird dort ein Hilfspaket
       für die Ukraine in Höhe von 60 Milliarden US-Dollar blockiert. (afp/taz)
       
       Kyjiw meldet Abschuss von russischem Kampfflugzeug 
       
       Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben ein russisches Kampfflugzeug
       abgeschossen. Die Armee teilte am Freitag mit, sie habe zum ersten Mal seit
       Kriegsbeginn einen strategischen Langstreckenbomber vom Typ Tu-22M3
       abgeschossen, den Russland für Angriffe mit Marschflugkörpern auf
       ukrainische Städte nutze. Zerstört wurde das Flugzeug demnach von
       Luftabwehreinheiten der Luftwaffe in Zusammenarbeit mit dem
       Militärgeheimdienst der Ukraine. (dpa)
       
       Tote nach Angriff auf Gebiet Dnipropetrowsk 
       
       Das industriell wichtige Gebiet Dnipropetrowsk in der Südukraine ist nach
       Behördenangaben in der Nacht auf Freitag von Russland massiv aus der Luft
       beschossen worden. In der Gebietshauptstadt Dnipro seien mindestens zwei
       Menschen getötet und 15 verletzt worden, teilte Gouverneur Serhij Lyssak
       auf Telegram mit. Ein fünfgeschossiges Wohnhaus und zwei
       Infrastrukturobjekte seien getroffen worden. Es seien gezielt Anlagen der
       ukrainischen Eisenbahn beschossen worden, teilte das Staatsunternehmen mit.
       Der Hauptbahnhof von Dnipro sei gesperrt, Fernverkehrszüge würden
       umgeleitet.
       
       In der Stadt Synelnykowe wurden nach Angaben von Innenminister Ihor
       Klymenko sechs Menschen getötet, darunter zwei Kinder. Getroffen wurden
       mehrere Einfamilienhäuser. In Pawlohrad wurde den Behördenangaben nach eine
       Fabrik beschädigt, in Kriwyj Rih ein Objekt der Infrastruktur. Nach Angaben
       von Gouverneur Lyssak konnte die Flugabwehr über dem Gebiet Dnipropetrowsk
       neun russische Raketen abschießen, aber nicht alle. In Dnipro und anderen
       Städten des Gebiets sind seit sowjetischen Zeiten Flugzeug- und Raketenbau
       sowie andere Rüstungsbetriebe angesiedelt. (dpa)
       
       Selenskyj dankt für deutsche Hilfe 
       
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach dem Besuch von
       Vizekanzler Robert Habeck für die anhaltende Unterstützung Deutschlands im
       Verteidigungskrieg gegen Russland bedankt. „Wir schätzen Deutschlands
       Führungsrolle, die nicht nur uns in der Ukraine beim Schutz von Leben
       hilft, sondern ganz Europa selbst – eben jenes Europa zu bewahren, das
       friedlich zu leben weiß, das Recht kennt und weiß, wie man sich um Menschen
       kümmert“, sagte Selenskyj am Donnerstag in seiner täglichen Videoansprache.
       [1][Bei der im Juni in Berlin geplanten Konferenz zum Wiederaufbau der
       Ukraine] werde es vor allem um bilaterale Projekte in der Rüstungs- und
       Energiewirtschaft gehen, kündigte er an.
       
       [2][Am Freitag tagt auf Bitten Kyjiws der Nato-Ukraine-Rat]. Mit Habeck
       habe er die Lage an der Front und die Bedürfnisse der ukrainischen Armee
       insbesondere bei der Flugabwehr besprochen, sagte Selenskyj. In einem
       gesonderten Eintrag bei Telegram lobte er zudem die Entscheidung der
       Bundesregierung, ein weiteres Flugabwehrsystem vom Typ Patriot zu
       entsenden. Bundeskanzler Olaf Scholz hat derweil am Rande eines EU-Gipfels
       für die Lieferung von weiteren sechs Patriots aus anderen Nato-Ländern
       geworben. Die Ukraine leidet schwer unter russischen Angriffen mit Drohnen,
       Raketen und Gleitbomben. (dpa)
       
       Polen: Festnahme wegen geplanten Attentats auf Selenskyj 
       
       In Polen ist ein Mann wegen eines mutmaßlich geplanten Attentats auf den
       ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj festgenommen worden. Wie die
       Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte, wird dem polnischen
       Staatsbürger zur Last gelegt, Informationen an den russischen
       Militärgeheimdienst weitergegeben zu haben und „russischen Spezialkräften
       bei der Planung eines möglichen Attentats“ auf Selenskyj geholfen zu haben.
       
       Den polnischen Ermittlern zufolge hat der Mann ausgesagt, er sei „bereit
       gewesen, im Auftrag der militärischen Nachrichtendienste der Russischen
       Föderation zu handeln“. Und er habe „Kontakt zu russischen Staatsbürgern
       aufgenommen, die unmittelbar am Krieg in der Ukraine beteiligt sind“. Der
       Beschuldigte befindet sich demnach in Untersuchungshaft. Wie die Ermittler
       in Polen weiter erklärten, wurden sie von ukrainischen Kollegen über die
       Tätigkeiten des Mannes informiert.
       
       Dies habe es ihnen ermöglicht, „wesentliche Beweise“ zu sammeln. Dem
       ukrainischen Generalstaatsanwalt Andrij Kostin zufolge soll der
       Beschuldigte von Russland damit beauftragt worden sein, Informationen über
       „die Sicherheit des Flughafens Rzeszow-Jasionka zu sammeln und an den
       Aggressorstaat weiterzuleiten“. (afp)
       
       19 Apr 2024
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Zivile-Hilfe-und-Wiederaufbau/!6000669
 (DIR) [2] /75-Jubilaeum-der-Nato/!6000113
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Schwerpunkt Zwei Jahre Krieg in der Ukraine
 (DIR) Russland
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Mutmaßliche Russland-Spione: Spioniert und ausgekundschaftet
       
       Zwei Russlanddeutsche werden verhaftet, weil sie für Moskau Anschläge
       geplant haben sollen. Das Ziel: Die Ukraine-Hilfe sabotieren.
       
 (DIR) G7 zu weiteren Ukraine-Hilfen: Luftabwehr auf Capri
       
       Die G7-Außenminister:innen ringen um Antworten für Nahost und die Ukraine.
       Vor allem neue Waffensysteme sollen bald kommen.
       
 (DIR) Waffen auf Pump für die Ukraine?: So ziemlich keine Wahl mehr
       
       Die Ukraine könnte Waffen mithilfe von Krediten von den USA erhalten. Den
       Luxus, diese Option auszuschließen, kann sich Selenskyi nicht leisten.