# taz.de -- Studien-Bedingungen in Hamburg: Nur Eintopf bleibt günstig
       
       > Hamburg erhöht Mensa-Preise und die Beiträge fürs Studierendenwerk. Die
       > Stadt hat den Zuschuss erhöht, aber das gleicht frühere Kürzungen nicht
       > aus.
       
 (IMG) Bild: Nur die vegane „Pottkieker-Linie“ kostet weiter 2,20 Euro, alle anderen Gerichte werden ab 2025 im Schnitt sechs Prozent teurer
       
       HAMBURG taz | Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) und
       Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) überbrachten am Mittwoch
       in der Mensa des [1][Philosophenturms] eine frohe Botschaft: Der Zuschuss
       fürs Studierendenwerk Hamburg wird um 1,2 Millionen Euro jährlich erhöht.
       Doch dessen Finanzierung ist nach früheren [2][Sparkuren und angesichts der
       Inflation so löchrig], dass das nicht reicht. „Ohne erhöhte Beiträge der
       Studierenden wird es nicht gehen“, sagte der Finanzsenator.
       
       Noch am Mittwoch hatte der Asta der Hochschule für Angewandte
       Wissenschaften zu einer Protestaktion aufgerufen, um vor einer Erhöhung des
       Semesterbeitrags zu warnen.
       
       „Das Studierendenwerk Hamburg war mal gut ausfinanziert, bevor der Senat
       von CDU-Bürgermeister Ole von Beust [3][den Zuschuss der Stadt] radikal
       halbierte“, sagt Lasse Machalet, Sozialreferent des Asta der Uni Hamburg.
       
       Mit der nun angekündigten Erhöhung stünden dem Werk nur drei Millionen Euro
       und damit noch nicht wieder das Niveau von 2010 zur Verfügung, so Machalet.
       Die Stadt habe seit der Coronazeit jährlich ein Fünf-Millionen-Euro-Defizit
       ausgeglichen. „Den Ausgleich soll es nun nicht mehr geben“, so Machalet.
       
       ## Mensa schon heute teuer
       
       Senatorin Fegebank [4][betonte das Positive]. „Gemeinsam ist uns hier etwas
       richtig Gutes gelungen.“ Die Erhöhung sei eine historische Trendwende und
       ein „großer Schritt“. Sie dankte dem Studierendenwerk und den
       Studierendenvertretern dafür, dass sie die nun dennoch nötigen
       „Preisanpassungen“ mittrügen.
       
       Man habe gemeinsam ein Maßnahmenpaket erarbeitet, sagte auch
       Studierendenwerk-Chef Sven Lorenz. Auch das Studierendenwerk werde im
       nächsten Jahr mit einem „Mix aus Mehr-Umsatz und Einsparungen“ eine weitere
       Million sparen.
       
       Ganz konkret soll jetzt der für das Werk fällige Anteil am Semesterbeitrag
       von derzeit 85 Euro um acht Euro steigen. Außerdem steigen die Essenspreise
       in den Mensen und Uni-Cafés ab 2025 um „durchschnittlich sechs Prozent“.
       Lediglich die „vegane Pottkieker-Linie“ ist davon verschont. Die Eintöpfe
       sollen weiterhin 2,20 Euro kosten. Das Sparpaket sieht außerdem eine
       Mieterhöhung [5][für die Wohnheimplätze] von 36 Euro vor.
       
       „Für den Asta ist der Zuschuss in keiner Weise genug“, sagt Machalet. Die
       Mensa-Preise lägen heute schon im Bundesvergleich im oberen Drittel. Am
       Donnerstag habe es nur ein Angebot unter vier Euro gegeben, die anderen
       Essen hätten 4,20 Euro und 4,50 Euro gekostet. „Wenn die Preise noch
       ansteigen, wird es für uns Studierende zur Belastung.“ Zwar bleibe der
       „Pottkieker“ günstig, „aber man kann nicht eine Woche nur von Eintopf
       leben“.
       
       Der Asta kündigt nun auch mit Blick auf die nächste Hamburg-Wahl eine
       „[6][Sozialkampagne]“ an, um auf die [7][Lage der Studierenden] aufmerksam
       zu machen, gelten doch 75 Prozent als armutsgefährdet. Die
       Linken-Politikerin Insa Tiejen verwies darauf, dass Hamburg bei den
       Zuschüssen fürs Studierendenwerk zuletzt bundesweit „fast Schlusslicht“
       war. Da nun die Preise steigen, wäre es zynisch, die Zuschuss-Erhöhung
       „historische Trendwende“ zu nennen.
       
       8 Jun 2024
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Philosophenturm-der-Universitaet-Hamburg/!6000319
 (DIR) [2] /Studierende-demonstrieren-in-Hamburg/!5932931
 (DIR) [3] /Archiv-Suche/!348985&s=Kutter+Studierendenwerk&SuchRahmen=Print/
 (DIR) [4] https://www.hamburg.de/bwfgb/18726654/zuschuss-fuer-studierendenwerk-hamburg/
 (DIR) [5] /Wohnungsnot-in-Unistaedten/!5539945
 (DIR) [6] https://www.asta-uhh.de/1-aktuelles/01-asta-news/2024-05-29-bafoeg-umbau.html
 (DIR) [7] /Stark-gestiegene-Mieten/!5923642
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Kaija Kutter
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Studium
 (DIR) Hamburg
 (DIR) Hochschule
 (DIR) Mensa
 (DIR) Social-Auswahl
 (DIR) Kolumne Schnelle Brille 
 (DIR) Hamburg
 (DIR) Wohnheim
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Geldnot im Studium: Studieren im Tal der Allesfresser
       
       Ein Studium ist nicht für alle gleich leicht. Unsere Autorin kennt die
       Hürden, die sich ständig auftun, wenn man sich nicht selbst finanzieren
       kann.
       
 (DIR) Studierende demonstrieren in Hamburg: Leben unterhalb der Armutsgrenze
       
       Mit einer hochschulübergreifenden Demo am Freitag wollen Studierende auf
       Armut im Studium aufmerksam machen. Sie fordern finanzielle Entlastung.
       
 (DIR) Stark gestiegene Mieten: Wenn WG-Wohnen zum Luxus wird
       
       Unter den hohen Mieten leiden insbesondere Auszubildende und Studierende.
       Die Bundesregierung will das leidige Problem mit einer Finanzspritze
       lindern.