# taz.de -- Gewalttat in Sachsen-Anhalt: Polizei erschießt Amoktäter
       
       > Bei Magdeburg soll ein 27-Jähriger einen 23-Jährigen erstochen haben. Die
       > Behörden sehen kein religiöses Motiv des Täters.
       
 (IMG) Bild: Wolmirstedt, 15. Juni: Polizist:innen an einem Einsatzort
       
       BERLIN taz | Vieles ist nach den Gewalttaten mit zwei Toten in Wolmirstedt
       noch unbekannt, trotzdem versetzten die Geschehnisse aus dem Ort in
       Sachsen-Anhalt die Region am Wochenende in Unruhe. Die Polizei habe aktuell
       mit der Befragung von Zeuginnen und Zeugen „ordentlich zu tun“, erklärte
       die Magdeburger Staatsanwaltschaft am Sonntag. Ein 27-Jähriger soll am
       Freitagabend nach Polizeiangaben einen 23-jährigen Mann schwer verletzt
       haben, das Opfer starb im Krankenhaus. Der mutmaßliche Täter drang demnach
       später in eine Gartenparty ein, bei der Menschen zu dem Auftakt der
       [1][Fußball-Europameisterschaft] zusammengekommen waren. Dort soll er laut
       Polizei drei Menschen verletzt haben, zwei davon schwer. Der Täter wurde
       von der Polizei angeschossen und starb im Krankenhaus.
       
       Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) sagte am Sonntag,
       die Ermittlungen zu den Motiven des Täters liefen weiter. Die Behörden
       gingen zunächst nicht von religiösen Beweggründen des Mannes aus, bei dem
       es sich um einen afghanischen Staatsangehörigen handelte. Auch die Umstände
       des ersten Angriffs auf den 23-Jährigen blieben zunächst unbekannt. Das
       junge Todesopfer soll ebenfalls afghanischer Staatsbürger sein. Die Attacke
       auf ihn ereignete sich laut Behördenangaben in einem Mehrfamilienhaus in
       einer Plattenbausiedlung.
       
       Laut Polizei soll sich der mutmaßliche Täter nach der ersten Attacke
       „zunächst ziellos durch Wolmirstedt bewegt haben“, bevor er dann kurz nach
       21 Uhr in das Grundstück in einer Einfamilienhaussiedung eingedrungen sei.
       Hier soll er laut Polizei mit einem „Messer-ähnlichen Gegenstand“ eine
       50-jährige Frau und einen 75-jährigen Mann schwer verletzt haben, eine
       weitere Person wurde leicht verletzt.
       
       Der Täter sei geflüchtet, wurde aber von alarmierten Polizist*innen
       ausfindig gemacht. Daraufhin soll der 27-Jährige auch auf die
       Beamt*innen losgegangen sein, zwei von ihnen sollen deshalb auf ihn
       geschossen haben. [2][Der Angreifer starb kurz darauf im Krankenhaus an
       seinen Verletzungen].
       
       ## Weiterer Fall in Hamburg
       
       Gegen die Polizist*innen wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft, wie
       es in solchen Fällen üblich sei, ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die
       Behörde erklärte, sie sähe zunächst jedoch keine Anhaltspunkte dafür, dass
       die Beamten zu Unrecht geschossen hätten.
       
       Innenministerin Tamara Zieschang zeigte sich „zutiefst entsetzt über den
       unberechenbaren und schrecklichen Angriff“. „Meine Gedanken sind bei den
       Opfern und allen Beteiligten, die nicht nur körperliche, sondern auch
       psychische Schäden davontragen.
       
       In einem anderen Fall wurde am Sonntag ein 39 Jahre alter Mann in Hamburg
       von der Polizei angeschossen. Videos zeigen, wie er Beamten mit einem
       Werkzeug droht, das einer Hacke gleicht. Zudem habe er einen
       Molotowcocktail in der Hand gehabt haben. „Er hat eine Bedrohungssituation
       aufgebaut“, erklärte ein Polizeisprecher. Der Mann wurde mit fünf Schüssen
       am Bein verletzt und kam ins Krankenhaus.
       
       16 Jun 2024
       
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