# taz.de -- Abgang von Meghan und Harry: Ein Signal gegen Rassismus
       
       > Für eine Frau of Color ist in Großbritanniens High Society kein Platz.
       > Meghan musste von Beginn an gegen Frauen- und Fremdenfeindlichkeit
       > kämpfen.
       
 (IMG) Bild: Bye-bye, royale Pflichterfüllung: Meghan und Harry machen den Abflug
       
       Das britische Königshaus ist einer der prestigeträchtigsten Institutionen
       des Landes. Von Geburt an dazuzugehören, halten viele für ein großes Glück,
       und durch Hochzeit dazu eingeladen zu werden, gilt als riesige Ehre. Sich
       freiwillig aus dieser Welt des Reichtums und der Privilegien
       zurückzuziehen, ist weitgehend undenkbar, und doch haben sich [1][Prinz
       Harry und seine Frau Maghen Markle] dazu entschieden. Für den Palast ist
       die Ankündigung des Paares verheerend.
       
       Sie hat die ungeschriebene Regel widerlegt, dass die Schmähungen der Medien
       kein zu hoher Preis für den Ruhm seien. Seit Beginn ihrer Beziehung kämpft
       das Paar mit Rassismus und der Frauenfeindlichkeit gegenüber Meghan. Die
       Entscheidung der beiden ist ein Signal, dass es für eine Frau of Color in
       den angesehensten Reihen von Großbritanniens öffentlichem Leben keinen
       Platz gibt. Wenn du den falschen ethnischen Hintergrund mitbringst, wird
       das Leben der Prinzessin zum Alptraum.
       
       Der [2][Schaden für das Ansehen der königlichen Familie] ist enorm. Prinz
       Harry und die Herzogin galten als die beliebtesten und charismatischsten
       Botschafter. Vermutlich hofften sie, dass ihre Liebe durch ihre offene
       Ansage für Diversity einen Beweis dafür liefern würde, dass sich diese
       antiquierte Institution verändern könne. Spätestens jetzt steht fest: Sie
       kann es nicht. Dieselben Leute, auf die das Königshaus als Retter hoffte,
       tragen nun vielleicht mit zu seinem Untergang bei.
       
       Die Ironie der Geschichte ist, dass Prinz Harry und Meghan Markle mit ihrer
       Entscheidung, sich von der königlichen Familie loszusagen, wichtiger denn
       je für sie geworden sind. Sie genießen nicht nur einen großen Teil der
       öffentlichen Unterstützung, sondern sie haben auch wohlhabende und
       einflussreiche Freunde. Das gibt ihnen größere Freiheit, ihre Meinungen
       offen kundzutun. Für den Palast ist das ein präzedenzloses Problem.
       
       Die Art, wie das Königshaus und [3][die Presse mit dem Paar umgehen], wird
       viel darüber aussagen, wer das Königshaus und wer das moderne
       Großbritannien wirklich ist.
       
       12 Jan 2020
       
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 (DIR) Musa Okwonga
       
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