# taz.de -- Belarus im Ukrainekrieg: Lukaschenko spricht von Deeskalation > Er habe seine Truppen von der Grenze zur Ukraine teils zurückgezogen, > sagt der belarussische Präsident. Kyjiw fordert er zu Verhandlungen auf. (IMG) Bild: Spricht von Deeskalation, während die russischen Angriffe auf die Ukraine weitergehen: Lukaschenko, hier im Mai in Minsk KYJIW taz | Der belarusische Präsident Alexander Lukaschenko sieht Anzeichen einer Entspannung zwischen Belarus und der Ukraine. Bei einem Besuch in der Grenzregion erklärte er, Nachrichtendienste hätten ihm berichtet, dass die Ukrainer „nach unserer Arbeit“ Truppen in einer Stärke von mehreren Tausend Personen von der Grenze abgezogen und sich generell aus dem Grenzgebiet zurückgezogen hätten. In der Folge habe auch er die belarussischen Truppen, die wegen der Spannungen zusätzlich in die Region disloziert worden seien, zurückgezogen. Diese Entwicklung an der Grenze, [1][so zitiert ihn das russische Portal lenta.ru], hätte gezeigt, dass man sich einigen könne. Lukaschenko betonte, wie wichtig es sei, sich an den Verhandlungstisch zu setzen. Auch in der Ukraine gebe es, selbst unter den Militärs, viele vernünftige Menschen. Auch die Russen, so Lukaschenko, seien zu Verhandlungen bereit. Doch die Ukrainer kämpften, weil sie von der Nato angestachelt würden. Beim ukrainischen Grenzschutz sieht man allerdings wenig Grund für Euphorie. Lukaschenko habe eine Bedrohungslage entschärft, die er selbst geschaffen habe, meinte ein Sprecher. Beim staatlichen ukrainischen Zentrum gegen Desinformation sieht man derweil nach wie vor Gefahren an der ukrainisch-belarussischen Grenze. Diese würden von Belarus ausgehen, hielten sich dort doch russische Sabotagetrupps auf. Während Lukaschenko von Deeskalation spricht und Verhandlungen fordert, gehen die Angriffe auf die Ukraine weiter. Allein vergangene Woche habe Russland auf die Ukraine mehr als 700 Gleitbomben, 170 Kampfdrohnen und fast 80 Raketen abgefeuert, teilte der ukrainische Staatschef Selenskyj mit. Indes besuchte am Wochenende Wjatscheslaw Gladkow, Gouverneur der russischen Grenzregion Belgorod, zum Teil schwerverletzte Einwohner:innen seines Gebietes, die ukrainischen Angriffen zum Opfer gefallen waren. Unterdessen haben sich 51 Nobelpreisträger, unter ihnen die belarussische Schriftstellerin Switlana Alexejewitsch, Elfriede Jelinek und mehrere Friedensnobelpreisträger, in der [2][russischen Zeitung Nowaja Gaseta] für einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine sowie im Gazastreifen ausgesprochen. 14 Jul 2024 ## LINKS (DIR) [1] https://lenta.ru/news/2024/07/13/lukashenko-vyskazalsya-o-vrazhde-belorussii-i-ukrainy/ (DIR) [2] https://novayagazeta.ru/articles/2024/07/13/not-to-kill-each-other-but-to-save-the-planet ## AUTOREN (DIR) Bernhard Clasen ## TAGS (DIR) Belarus (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine (DIR) Alexander Lukaschenko (DIR) Belarus (DIR) Ukraine (DIR) Kolumne Die Woche (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Todestrafe in Belarus: Deutschem droht die Hinrichtung Der 29-jährige Rico Krieger wurde im Juni zum Tod verurteilt. Ein Vorwurf lautet auf Terrorismus. Berlin und Minsk sind darüber im Gespräch. (DIR) Mehr Wissenschaft zur Ukraine: Dezentral verankert Ukraine-Studien sollen an hiesigen Universitäten gestärkt werden. Ein Kompetenzverbund eröffnete nun in Frankfurt (Oder). (DIR) Berlusconi, Orban, Putin: Wer den Schuss gehört hat Eins gegen eins bei den Grünen, Platz zwei für die FDP bei der CDU, ein Spiel dauert 119 Minuten. Und gewinnen kann Trump wenigstens nur eine Wahl. (DIR) US-Bekenntnis zur Nato: Um garantiert abzuschrecken Aufrüstung und wieder US-Langstreckenraketen in Deutschland wecken düstere Assoziationen an die 1980er. Kriegstreiber Wladimir Putin macht es nötig. (DIR) +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: IAEA verurteilt Attacke auf Klinik Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) verurteilt Angriff auf Kinderklinik in Kyjiw. Rund 70.000 Soldaten hat Russland in zwei Monaten verloren.