# taz.de -- Kinder fragen, die taz anwortet: Warum müssen Kinder früh ins Bett?
       
       > Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
       > beantworten wir eine davon. Diese Frage kommt von Elsa, zehn Jahre.
       
 (IMG) Bild: Kann auch ganz gemütlich sein im Bett
       
       Du bist sicher nicht die Einzige, die es unfair findet, dass sie früher
       schlafen muss als ihre Eltern, liebe Elsa. Auch ich habe mich, als ich so
       alt war wie du, oft mit meiner Mama über die Schlafenszeit gestritten – zum
       Beispiel wenn „Kevin allein zu Haus“ [1][im Fernsehen] lief und ich bei der
       ersten Werbepause ins Bett musste, meine ältere Schwester aber noch
       weiterschauen durfte. Ich weiß noch genau, wie sauer ich war und wie
       ausgeschlossen ich mich fühlte.
       
       Dabei hat es einen guten Grund, dass Kinder früher ins Bett gehen als
       Erwachsene. „Der Schlafbedarf sinkt, je älter man wird“, sagt Thomas Erler,
       Chefarzt an der Kinderklinik Potsdam. Er forscht seit mehr als 20 Jahren zu
       Schlafproblemen bei Kindern und Jugendlichen.
       
       Während Säuglinge einen Schlafbedarf von 14 bis 18 Stunden pro Tag haben,
       liegt er bei Erwachsenen nur noch bei sieben bis acht Stunden. Kinder in
       deinem Alter, liebe Elsa, schlafen dem Kinderarzt zufolge im Schnitt zehn
       Stunden täglich. Aber: „Es gibt auch Zehnjährige, die zwölf Stunden Schlaf
       pro Tag brauchen, andere hingegen kommen mit acht Stunden aus.“
       
       Warum benötigen Kinder überhaupt mehr Schlaf als Erwachsene? „Weil sich
       Kinder noch in der Entwicklungs- und Wachstumsphase befinden“, erklärt
       Erler. „Das Wachstum wird durch das Wachstumshormon gesteuert – und dieses
       Hormon wird größtenteils im Tiefschlaf ausgeschüttet.“
       
       Darüber hinaus sei Schlaf die Voraussetzung dafür, dass sich das Gehirn
       entwickelt. „Beim Schlafen vernetzen sich die Nervenzellen miteinander“,
       sagt Erler. Extrem ausgedrückt, könne man sagen: „Wenn man als Kind nicht
       schläft, bleibt man klein und dumm.“
       
       Was aber, wenn einen die Eltern um 20 Uhr schlafen schicken, man aber noch
       gar nicht müde ist? „Dann verbindet man Schlafen mit etwas Negativem und
       das Einschlafen fällt automatisch schwerer“, erklärt Erler. Das könne zu
       Schlafstörungen führen.
       
       Falls du dich abends noch ewig im Bett langweilst, Elsa, rät der Kinderarzt
       dir, sechs Wochen ein Schlaftagebuch zu führen. Schreibe auf, wann du ins
       Bett gegangen, in etwa eingeschlafen und wann du aufgewacht bist. Notiere
       auch, ob du tagsüber müde warst. Am Ende addierst du die Schlafdauer und
       teilst sie durch die Anzahl der Tage. Heraus kommt dein persönlicher
       Schlafbedarf. Das Tagebuch überzeugt bestimmt auch deine Eltern!
       
       16 May 2021
       
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