# taz.de -- Kommentar über Wolf im Jagdrecht: Munition für Wolfsgegner
       
       > Nachrichten wie die über den angeblichen Wolfs-Biss in Niedersachsen
       > schüren Ängste. Sofort wird gefordert, den Wolf jagen zu dürfen. Das ist
       > falsch.
       
 (IMG) Bild: Gehört nicht ins Jagdrecht: der Wolf
       
       Ja, es ist möglich, dass in Deutschland Menschen von Wölfen verletzt
       werden. Und ja, wenn sie sich aggressiv gegenüber Menschen zeigen, müssen
       die Raubtiere erschossen werden. Das anzuerkennen ist wichtig für die
       aufgeheizte Debatte über den Wolf. Die Tiere müssen nicht um jeden Preis
       geschützt werden. Ebenso wichtig ist es aber auch, das Risiko, das durch
       den Wolf für den Menschen entsteht, nicht zu überhöhen. Denn bei aller
       Vorsicht: Es ist äußerst gering.
       
       Menschen gehören nicht zum Beutespektrum der scheuen Tiere. Die angeblich
       akute Gefahr für den Menschen wirkt wie ein vorgeschobenes Argument von
       Wolfsgegnern, um zu rechtfertigen, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen –
       obwohl auffällige Wölfe schon heute entnommen werden können.
       
       ## Der Wolf bedeutet Extraarbeit
       
       In diesem Kontext ist auch die Meldung, im niedersächsischen Steinfeld
       hätte ein Wolf einen Menschen gebissen, mit Vorsicht zu genießen. Die Frage
       ist doch, wem nützt sie? Ein DNA-Test konnte den Verdacht weder bestätigen
       noch ausräumen. Es könnte ein Hund gewesen sein.
       
       Der Vorfall eignet sich aber gut, um Angst vor dem Wolf zu schüren – um die
       Interessen einiger weniger durchzusetzen. Das, worum es in der
       Wolfsdiskussion geht, ist nicht die abstrakte Gefahr für Spaziergänger und
       Friedhofsgärtner. Es geht darum, dass der Wolf für Weidetierhalter einen
       großen Arbeitsaufwand und zusätzliche Kosten bedeutet. Sie müssen
       stromführende Zäune aufstellen und immerzu pflegen.
       
       Und natürlich ist es belastend, wenn Halter ihre Tiere tot auf der Weide
       finden. Aber ob eine streng geschützte Art wie der Wolf abgeschossen werden
       darf, kann trotzdem nicht von Partikularinteressen einiger Tierhalter
       abhängen. Ins Jagdrecht gehört er nicht.
       
       6 Dec 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andrea Maestro
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Niedersachsen
 (DIR) Schwerpunkt Artenschutz
 (DIR) Wölfe
 (DIR) Landwirtschaft
 (DIR) Landwirtschaft
 (DIR) Grüne Schleswig-Holstein
 (DIR) Wölfe
 (DIR) Naturschutz
 (DIR) Landwirtschaft
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Wölfe töten immer mehr Nutztiere: Agrarministerin fordert Abschüsse
       
       2017 gab es 66 Prozent mehr Angriffe von Wölfen als im Vorjahr, so der
       offizielle Schadensbericht. Julia Klöckner sieht Handlungsbedarf.
       
 (DIR) Wölfe in Deutschland: Schutz nur noch in Schutzgebieten
       
       Außerhalb von großen Wäldern sollen Wölfe bis zu einer Obergrenze
       abgeschossen werden können, verlangen Jäger- und Bauernverbände.
       
 (DIR) Problemwölfe in Schleswig-Holstein: Nabu gibt grünes Licht für Abschuss
       
       Tote und verletzte Schafe wurden im Kreis Pinneberg hinter Schutzzäunen
       gefunden. Falls es ein Wolf war, würde der Nabu einen Abschuss mittragen.
       
 (DIR) Wölfe in Deutschland: Ja, die Tiere sind gefährlich
       
       Ob ein Wolf einen Menschen gebissen hat, ist unklar. Klar ist: Die Rückkehr
       der Tiere birgt Risiken. Die Zahl der Wölfe muss begrenzt werden.
       
 (DIR) Wölfe in Deutschland: Möglicher erster Angriff auf Menschen
       
       Ein Mann berichtet von einem Wolfsbiss am Rande eines Moorgebiets.
       Untersuchungen stehen noch aus. Es wäre der erste Angriff auf einen
       Menschen in Deutschland.
       
 (DIR) Wölfe in Deutschland: Die Population wächst
       
       In Deutschland nimmt die Anzahl der Wolfsrudel zu. Die Naturschützer
       verbuchen das als Erfolg. Einige Bauern sind besorgt.