# taz.de -- Neonazi David Köckert festgenommen: Möchtegern-Wolf hinter Gittern
       
       > Bei der rechten Kundgebung in Köthen fiel er mit einer Hetzrede auf. Nun
       > wurde Köckert wegen Sozialbetrugs festgenommen.
       
 (IMG) Bild: Bekam Hausbesuch von der Thüringer Polizei: David Köckert
       
       BERLIN taz | Es war eine martialische Rede. Von einem „Rassenkrieg gegen
       das deutsche Volk“, schwadronierte David Köckert, als sich Rechtsextreme
       [1][Anfang September in Köthen] versammelten. Es finde ein „Abschlachten“
       der Bevölkerung durch eingereiste Flüchtlinge statt. „Wollen wir weiterhin
       die Schafe sein, die blöken, oder wollen wir die Wölfe sein und sie
       zerfetzen?“, brüllte Köckert ins Mikrofon. Und die Menge johlte.
       
       Für Köckert folgten Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung.
       Am Dienstagmorgen aber wurden dem 39-Jährige vorerst andere Vergehen zum
       Verhängnis. Wegen des Verdachts der schweren räuberischen Erpressung, des
       Verstoßes gegen das Waffengesetz und Sozialversicherungsbetrugs durchsuchte
       das Landeskriminalamt Thüringen mehrere Wohnungen, darunter die von
       Köckert. Die Beamten nahmen ihn und einen weiteren Mann schließlich fest.
       Gegen einen dritten Verdächtigen wird ermittelt.
       
       Laut Staatsanwaltschaft Gera wird Köckert der Besitz illegaler Waffen
       vorgeworfen. Zudem soll einer der drei Männer Anfang August in Gera einen
       Pizzaboten überfallen und dessen Bargeld geraubt haben.
       
       Zwei Beschuldigte sollen zudem für die Mitarbeiter ihrer Tätowierstudios
       „seit geraumer Zeit“ zu niedrige Sozialversicherungsbeiträge abgeführt
       haben. Die Summen seien „erheblich“, so die Staatsanwaltschaft. Bei den
       Durchsuchungen seien neben Datenträgern auch Schlagringe und Pyrotechnik
       gefunden worden.
       
       ## Von der AfD zur NPD zu den Republikanern
       
       Köckert gehört zu den derzeit schillerndsten Figuren der rechtsextremen
       Szene. 2015 gründete der 39-Jährige den Thüringer Pegida-Ableger „Thügida“
       mit. Zuvor war er erst Mitglied der AfD, dann der NPD. Heute mischt Köckert
       bei den Republikanern mit.
       
       Und immer wieder fiel er mit derben Reden auf. Köckert geißelte eine
       angebliche „Asyldiktatur“ in Deutschland, nannte Angela Merkel eine
       „bucklige Brotspinne“ und drohten Journalisten, diese könnten sich bald „im
       dunklen Kellerverlies wiederfinden“.
       
       Zuletzt hatte Köckert eine Demonstration gegen den AfD-Rechtsaußen Björn
       Höcke [2][angekündigt], weil dieser sich angeblich zu sehr von
       Flüchtlingsgegnern abgrenze – diese dann aber doch wieder abgesagt. Nun ist
       vorerst Schluss mit Köckerts Demo-Rundreisen: Er sitzt hinter Gittern.
       
       30 Oct 2018
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Nach-Chemnitz/!5534202
 (DIR) [2] /Thuegida-demonstriert-gegen-Bjoern-Hoecke/!5544286
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Konrad Litschko
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Köthen
 (DIR) Alternative für Deutschland (AfD)
 (DIR) Rechtsextremismus
 (DIR) NPD
 (DIR) Schwerpunkt Thüringen
 (DIR) Köthen
 (DIR) Alternative für Deutschland (AfD)
 (DIR) Köthen
 (DIR) Köthen
 (DIR) Demonstrationen
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Köthener Prozess gegen Afghanen: Angeklagte weisen Vorwürfe zurück
       
       Den Tod eines 22-Jährigen nutzten Rechtsextreme im September für
       rassistische Hetze. Jetzt beginnt der Prozess gegen zwei Beschuldigte.
       
 (DIR) Thügida demonstriert gegen Björn Höcke: Rechts gegen Rechts
       
       Der thüringische AfD-Chef Björn Höcke hat sich mit den Rechtsextremen von
       Thügida angelegt. Diese wollen nun vor dessen Haus demonstrieren.
       
 (DIR) Rechtsextreme Rede in Köthen: Ein klarer Fall von Volksverhetzung
       
       Wer von „Rassenkrieg“ faselt, stachelt zu Hass auf. Und wer Menschen zu
       zerfleischenden Wölfen machen will, fordert Gewalt und Willkür.
       
 (DIR) Rechtsextremer Trauermarsch in Köthen: Strafverfahren wegen Volksverhetzung
       
       Bei dem Trauermarsch sind bis zu 500 Rechtsextreme aufmarschiert. Die
       Polizei sagt, sie habe genau zugehört, wollte aber nicht einschreiten.
       
 (DIR) Nach Chemnitz: Auf Köthens Straßen
       
       Nach einem Todesfall in Sachsen-Anhalt mobilisieren rechte bis
       rechtsextreme Gruppen nach Köthen. Viele, die mitlaufen, sind organisierte
       Nazis.