# taz.de -- Schulöffnungen im Lockdown: Grundschulen müssen Priorität haben
       
       > Die Schulen öffnen ab kommenden Montag in Berlin schrittweise. Das ist
       > richtig – aber in der Umsetzung nicht konsequent.
       
 (IMG) Bild: Auf Abstand gesetzt: Distanzunterricht geht auch im Klassenraum
       
       Die Schulen öffnen in Berlin also nun doch schon weit vor dem (vorläufigen)
       Lockdown-Ende am 31. Januar. Am Montag kommen die „abschlussrelevanten
       Jahrgänge“, also die Jahrgänge 9–13 an weiterführenden Schulen in halber
       Klassenstärke und stundenweise zurück. Eine Woche später folgen die Klassen
       1–3 an Grundschulen, wiederum eine Woche später die Klassen 4–6. Und dann
       sind schon wieder Winterferien.
       
       Hätte man die Schulen nicht dichtlassen können, diese relativ kurze Strecke
       bis zu den Winterferien? Vermutlich wäre ein Schul-Lockdown bis in den
       Februar hinein das, was man „konsequent“ nennen würde. Wie schon in
       Lockdown Nummer eins ist die rot-rot-grüne Landesregierung bei der Frage
       der Schulöffnungen aber nicht einfach bloß konsequent, sondern man macht es
       sich schwer. Zum Glück.
       
       Es ist nämlich richtig, dass man [1][die sozialen Härten schwer wiegen
       lässt], die geschlossene Schulen bedeuten – sowohl für Kinder als auch für
       Eltern im Homeoffice. Und wenn es, zu Recht, als unlogisch kritisiert wird,
       dass die Schulen öffnen, aber bei den Kontaktbeschränkungen für Kinder
       keine Ausnahmen mehr gelten, dann ist es richtig, Letzteres wieder zu
       ändern – anstatt die Schulöffnungen zurückzunehmen.
       
       Was man kritisieren kann: Die Klassen 4–6 für eine Woche in die Schule zu
       schicken und dann wieder in die Ferien, macht keinen Sinn. Und gerade viele
       weiterführende Schulen sind inzwischen [2][digital gut aufgestellt], hört
       man von vielen Schulleitungen. Warum die Älteren nicht weiter im
       Distanzunterricht lassen? Immerhin sind sie es, die oft mit Öffentlichen
       quer durch die Stadt fahren, die Grundschule hingegen ist für die meisten
       um die Ecke.
       
       Stattdessen hätte man die GrundschülerInnen, und zwar alle Jahrgänge, schon
       ab Montag wieder – auf Abstand gesetzt und stundenweise – in die
       Klassenzimmer holen können. Eine klare Priorisierung auf die Grundschule:
       Es hätte die Schulöffnung im Lockdown nachvollziehbarer gemacht.
       
       7 Jan 2021
       
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