# taz.de -- Schwarz-Rot in Berlin: Vertrag fast fertig konturiert > Die Koalitionsverhandlungen von CDU und SPD liegen voll im Zeitplan. Kai > Wegner könnte bereits am 27. April zum Regierungschef gewählt werden. (IMG) Bild: Franziska Giffey (SPD) und Kai Wegner (CDU) schienen beim jüngsten Treffen Spaß miteinander zu haben BERLIN taz | Es hat inzwischen etwas Zeremonielles, wenn die Verhandler von CDU und SPD zu ihren Koalitionsverhandlungen auf wartende Journalisten zuschreiten. Vorneweg die Parteichefs Kai Wegner und Franziska Giffey, daneben noch SPD-Co-Chef Raed Saleh, dahinter stets einigermaßen ranggleiche Vertreter beider Seiten. An diesem Mittwochmorgen wirkt die Stimmung schier noch entspannter: Der Klima-Volksentscheid, von CDU wie SPD abgelehnt, ist gescheitert, und Einigung zumindest über den Entwurf des Koalitionsvertrag nur noch zwei Tage entfernt. Selbst das umstrittene Thema der Bezirksämter, bei dem CDU und SPD zuvor nicht auf einen Nenner kamen, soll gelöst sein – allerdings auf wenig fortschrittliche Weise. Da hatte die SPD die Posten in der Bezirksregierung nicht länger nach Proporz besetzen wollen, sondern allein von der regierenden Koalition. Das passte der CDU nicht, die wiederum forderte, die Bezirksbürgermeister direkt wählen zu lassen. Nun passiert keines von beiden. Die Besetzung der Bezirksämter ist Teil des [1][Großthemas Verwaltungsreform], bei dem sich beide Seiten im Kern schon vorher einig waren und das nun bestätigen: Viel stärker als bisher soll festgeschrieben sein, wann die Landes- und wann die Bezirksebene zuständig ist, nicht länger soll Unklarheit darüber Entscheidungen teils um Jahre verzögern können. In der Pressekonferenz nach dem Treffen nehmen Wegner und Giffey ein verpflichtendes letztes Kita-Jahr für Kinder vor allem mit Sprachdefiziten in den Fokus. „Kita-Chancen-Jahr“ soll das heißen. Ja, im Kern würde es das schon geben, räumen sie ein, aber man würde das jetzt „noch stärker untermauern“. Zum eigentlichen Problem, dass bisher viele der betroffenen Kinder [2][nicht zu dieser Förderung in die Kita kommen], sagen sie nichts. ## Bodycams und Taser für Polizisten Schon am Montag besprochen hatte die Gruppe die Themen Sicherheit und Vielfalt. Quasi en passant berichtet Wegner nun von einer Aufrüstung der Polizei: „Bodycams und Taser (Elektroschockpistolen, d. taz) werden wir den Polizisten an die Hand geben.“ Ein „Versprechen an die Stadt“ kündigt er an, Sicherheit zu gewährleisten. Giffey sekundiert und sagt, es gebe „ganz klare Rückendeckung für Polizei und Feuerwehr“. Vor den letzten beiden Treffen der Chefverhandler sollen nun zehn von 13 Themenbereichen abgearbeitet sein. Am Freitag soll der Entwurf des Koalitionsvertrags stehen, am Montag vorgestellt werden. Dann startet das [3][Mitgliedervotum der Berliner SPD] darüber. Stimmt die bis zum 21. April mehrheitlich zu, soll am 24. ein CDU-Landesparteitag grünes Licht dafür geben. Theoretisch könnte Wegner dann in der nächsten Abgeordnetenhaussitzung am 27. April [4][zum ersten Berliner CDU-Regierungschef seit 22 Jahren] gewählt werden. 29 Mar 2023 ## LINKS (DIR) [1] /Forderung-an-kuenftigen-Berliner-Senat/!5903980 (DIR) [2] /Archiv-Suche/!5493847&s=alberti+sandra+scheeres+Kita+eltern&SuchRahmen=Print/ (DIR) [3] /Archiv-Suche/!5920389&s=alberti+4+4&SuchRahmen=Print/ (DIR) [4] /Diepgen-und-Wowereit-uebers-Regieren/!5723421 ## AUTOREN (DIR) Stefan Alberti ## TAGS (DIR) Kai Wegner (DIR) Franziska Giffey (DIR) Franziska Giffey (DIR) Wochenkommentar (DIR) Koalitionsverhandlungen (DIR) Kai Wegner (DIR) Koalitionsverhandlungen (DIR) Koalitionsverhandlungen (DIR) Werner Graf ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) SPD-Mitgliedervotum zu Koalitionsvertrag: Was wäre, wenn …? Bis Freitag 23.59 Uhr können 18.556 Berliner SPDler darüber entscheiden, ob es zu Schwarz-Rot kommt. 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