# taz.de -- Sexualisierte Gewalt der Hamas: Gemischte Reaktionen auf UN-Bericht
       
       > Die UN befinden in ihrem Bericht: Die Vorwürfe sexualisierter Gewalt am
       > 7. Oktober sind glaubwürdig. Die Reaktionen aus Israel sind gespalten.
       
 (IMG) Bild: Reim, Israel, 14. Januar: Blumen zum Gedenken an die Opfer des Terrorangriffs der Hamas auf das Nova-Musikfestival
       
       GAZA/BERLIN/TEL AVIV dpa |/afp |/taz | Israels Präsident Itzchak Herzog hat
       einen UN-Bericht über sexualisierte Gewalt beim Massaker der islamistischen
       Hamas am 7. Oktober gelobt. Der Bericht sei von immenser Bedeutung, schrieb
       Herzog am Dienstag auf der Plattform X (vormals Twitter). „Er untermauert
       mit moralischer Klarheit und Integrität die systematischen, vorsätzlichen
       und anhaltenden Sexualverbrechen, die Hamas-Terroristen gegen israelische
       Frauen verüben.“ Die Welt müsse nun entschieden reagieren und die Hamas
       verurteilen und bestrafen, forderte Herzog.
       
       Von anderer israelischer Seite jedoch kam heftige Kritik. Israels
       Außenminister Israel Katz kündigte am Montagabend an, den israelischen
       Botschafter bei den UN zu Konsultationen nach Hause zu beordern. In einer
       am Dienstag veröffentlichten Erklärung auf X, vormals Twitter, drückte er
       seinen Ärger darüber aus, dass der Generalsekretär der Vereinten Nationen,
       António Guterres, keine sofortige Zusammenkunft des UN-Sicherheitsrates
       veranlasste, um den Bericht zu diskutieren und erforderliche Sanktionen
       einzuleiten. Israel hat den Vereinten Nationen wiederholt vorgeworfen, auf
       die grausamen Verbrechen vom 7. Oktober nicht angemessen reagiert zu haben.
       
       Dem am Montag von den Vereinten Nationen veröffentlichten [1][Bericht]
       zufolge gebe es „berechtigten Grund zur Annahme“, dass es während des
       Terroranschlags der islamistischen Hamas in Israel zu [2][Vergewaltigungen
       und Gruppenvergewaltigungen] an mindestens drei Orten gekommen sei. Zudem
       gebe es überzeugende Informationen, dass sexualisierte Gewalt auch gegen
       Geiseln verübt worden sei und dies momentan im Gazastreifen weiter andauern
       könne. Der Bericht hat nicht das Mandat, Schuldige zu benennen.
       
       Die UN-Sonderbeauftragte für sexuelle Gewalt in Konflikten, Pramilla
       Patten, traf in ihrem zweiwöchigen Aufenthalt in Israel auch Israelis, die
       aus der Hamas-Geiselhaft freigelassen worden waren. Trotz eines Aufrufs von
       Patten an die Opfer sexueller Gewalt, die Taten zu bezeugen, meldete sich
       keine Betroffene.
       
       ## Die Hamas wies den Bericht zurück
       
       Die Hamas wies den Bericht der UN zurück. Der von der
       UN-Sonderberichterstatterin vorgelegte Bericht enthalte „falsche“ und
       „unbegründete“ Vorwürfe und dokumentiere keinerlei Zeugenaussagen von
       angeblichen Opfern, erklärte die von den USA und der EU als
       Terrororganisation eingestufte Hamas am Dienstag.
       
       In dem Papier heißt es zugleich, dass es auch Hinweise zu sexualisierter
       Gewalt gegen [3][Palästinenser*innen in israelischer Gefangenschaft]
       gebe, darunter erzwungene Entblößung, angedrohte Vergewaltigung, Schläge
       auch im Genitalbereich.
       
       5 Mar 2024
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://news.un.org/en/sites/news.un.org.en/files/atoms/files/Mission_report_of_SRSG_SVC_to_Israel-oWB_29Jan_14_feb_2024.pdf
 (DIR) [2] /Sexualisierte-Gewalt-durch-Islamisten/!5977286
 (DIR) [3] /Palaestinenser-in-Israels-Gefaengnissen/!5991925
       
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