# taz.de -- Stromproduktion in der EU: Wind und Sonne führen zum Rekord
       
       > Im Jahr 2023 sind in der EU fast 44 Prozent des Stroms aus erneuerbaren
       > Energien erzeugt worden – ein Rekord. Kohle und Gas brachen deutlich ein.
       
 (IMG) Bild: Erneuerbare auf dem Vormarsch, hier zu sehen auf einem Feld in Rheinland-Pfalz 2022
       
       BERLIN taz/dpa | Der Anteil [1][erneuerbarer Energien] am Strommix der EU
       war 2023 so hoch wie nie zuvor. Zu dem Schluss kommt eine Analyse [2][der
       Denkfabrik Ember], die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Demnach wurden
       etwa 44 Prozent des Stroms aus Wind, Solar und anderen erneuerbaren
       Energien gewonnen. Das ist ein deutlicher Sprung: In den Jahren zuvor hatte
       der Anteil bei etwa 38 Prozent gelegen.
       
       Gleichzeitig sank der Anteil fossiler Energie auf ein Rekordtief. Demnach
       ging die Stromgewinnung aus Kohle um 26 Prozent und aus Gas um 15 Prozent
       zurück. Die Erzeugung aus fossilen Energien mache damit erstmals weniger
       als ein Drittel des EU-Stroms aus, heißt es in dem Bericht. Entsprechend
       sanken auch die Emissionen aus der Stromproduktion um ein Fünftel.
       
       „Der EU-Energiesektor befindet sich mitten in einem monumentalen Wandel“,
       sagte Expertin Sarah Brown von Ember. „Fossile Brennstoffe spielen eine
       geringere Rolle als je zuvor, da ein System mit Wind und Sonne als Rückgrat
       in Sicht ist.“
       
       Das Wachstum bei den erneuerbaren Energien kommt vor allem aus der Wind-
       und Solarenergie. Zusammen erzeugten sie der Analyse zufolge 2023 einen
       Rekordanteil von 27 Prozent des EU-Stroms. Windenergie erzeugte der Analyse
       zufolge 18 Prozent des EU-Stroms, das entspreche 475 Terawattstunden und
       dem gesamten Strombedarf Frankreichs. Erstmals wurde auch mehr Strom aus
       Windkraft erzeugt als mit der Verbrennung von Erdgas.
       
       ## Stromnachfrage wird steigen
       
       In Deutschland, den Niederlanden und Belgien stieg der Anteil der Windkraft
       deutlich an, währen in Griechenland, Ungarn und Spanien der Anteil die
       Solarkraft merklich wuchs. EU-weit führend sind Dänemark und Österreich mit
       einem Erneuerbaren-Anteil von über 80 Prozent, den beide Länder im
       vergangenen Jahr deutlich steigern konnten. In Luxemburg wurden mehr als 90
       Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt.
       
       Auch eine sinkende Stromnachfrage trug den Experten von Ember zufolge zum
       Rückgang der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen bei. Es wird
       erwartet, [3][dass die Nachfrage in den kommenden Jahren allerdings wieder
       zunimmt].
       
       „Mit der zunehmenden Elektrifizierung durch Wärmepumpen, Elektrofahrzeuge
       und Elektrolyseure wird die EU in eine neue Ära steigender Stromnachfrage
       eintreten“, sagte Dave Jones von Ember. „Die erneuerbaren Energien müssen
       mit diesem Nachfrageanstieg Schritt halten, um die für ein sicheres Klima
       erforderlichen Emissionssenkungen zu erreichen.“
       
       7 Feb 2024
       
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 (DIR) [3] /Abschaltung-deutscher-Atomkraftwerke/!5989843
       
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 (DIR) Lalon Sander
       
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