# taz.de -- Studie zur Stimmung in der Pandemie: Vor allem die Jüngeren sorgen sich
       
       > Zwei Drittel der jungen Menschen in Deutschland schauen ängstlich in die
       > Zukunft, 70 Prozent fühlen sich einsam. Den Coronamaßnahmen stimmen aber
       > viele von ihnen zu.
       
 (IMG) Bild: Vor allem bei jungen Menschen unter 30 Jahren nahmen die Zukunftsängste deutlich zu
       
       HANNOVER afp | Die Zukunftsängste der Deutschen haben sich während der
       [1][Coronapandemie] verschärft. Das geht aus einer Studie der
       Bertelsmann-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem infas Institut hervor, aus
       der das Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstagsausgaben) zitiert. Während
       im Frühjahr des vergangenen Jahres noch 38 Prozent der Befragten der
       Aussage „Ich mache mir große Sorgen um meine Zukunft“ zustimmten, waren es
       laut der Studie im Dezember bereits mehr als 50 Prozent.
       
       Im Rahmen der Studie „Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Zeiten der
       Pandemie“ befragten die Forscher:innen im vergangenen Jahr 611 Menschen
       drei Mal. Vor allem bei jungen Menschen unter 30 Jahren nahmen die
       Zukunftsängste deutlich zu. Im Dezember 2020 äußerten laut der Studie zwei
       Drittel der Befragten in dieser Altersgruppe Zukunftssorgen, während der
       Wert in den anderen Altersgruppen zwischen rund 20 und 40 Prozent lag. Dass
       Jugendliche und junge Erwachsene psychische besonders unter der
       Coronapandemie leiden, hatten im November 2020 auch schon die
       Autor:innen [2][der Jugendstudie JuCo 2] herausgefunden.
       
       Eine Ursache dafür liegt laut den Forscher:innen im zunehmenden Gefühl
       der Isolation bei den jungen Menschen: Bei den befragten Unter-30-Jährigen
       stieg der Anteil derer, die sich einsam fühlten, von 46 auf 71 Prozent.
       Zugleich war die Zustimmung zu den Coronamaßnahmen von Bund und Ländern in
       dieser Altersgruppe sowie in der Altersgruppe der über 75-Jährigen am
       höchsten. „Ich sehe darin einen starken Ausdruck gesellschaftlicher
       Solidarität durch die jüngere Generation“, sagte Stephan Vopel, Leiter des
       Programms Lebendige Werte der Bertelsmann Stiftung, dem RND.
       
       Als zerstritten und übersichtlich bewerteten 44 Prozent der befragten
       Geringverdiener und 42 Prozent der befragten 45- bis 59-Jährigen die
       deutsche Gesellschaft. Wer eine stärkere Zerstrittenheit in der
       Gesellschaft wahrnehme, sehe auch eher die Maßnahmen zur Eindämmung der
       Coronapandemie kritisch und vertraue der Bundesregierung weniger, heißt es
       in der Studie. „Wenn es nicht gelingt, die extrem Belasteten in ihrer
       prekären Lage ökonomisch abzusichern und die Menschen insgesamt wieder
       besser im demokratischen Prozess mitzunehmen, droht die Spaltung der
       Gesellschaft in einem Ausmaß, das der Bundesrepublik bislang unbekannt
       ist“, warnte der Bertelsmann-Studienleiter Kai Unzicker gegenüber dem RND.
       
       6 Apr 2021
       
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