# taz.de -- Terrorwelle in Israel: Erneuter Anschlag nahe Tel Aviv
       
       > Bei einem Anschlag in der orthodox-geprägten Stadt Elad sterben
       > mindestens drei Menschen. Die palästinensischen Täter sind auf der
       > Flucht.
       
 (IMG) Bild: Trauer und Wut im orthodox-geprägten Elad nahe der israelischen Küstenstadt Tel Aviv
       
       JERUSALEM/TEL AVIV/BERLIN ap/dpa/taz | Bei einem Anschlag am
       Donnerstagabend in Elad, nahe Tel Aviv, sind nach Angaben des israelischen
       Rettungsdienstes [1][Magen David Adom] mindestens drei Menschen getötet
       worden. Vier weitere wurden verletzt, zwei von ihnen schwer. Am Donnerstag
       hatte Israel den Jom haAtzma’ut – seinen Unabhängigkeitstag – gefeiert.
       
       Die Attentäter sind wohl zwei Palästinenser aus der Nähe der Stadt Dschenin
       im Westjordanland. Von dort stammte auch der [2][Angreifer von Bnei Brak].
       Nach ihnen wird gefahndet. Laut der israelischen Polizei sind sie 19 und 20
       Jahre alt. Einer der beiden habe geschossen, der andere Passanten mit einer
       Axt angegriffen.
       
       Hamas-Sprecher Hasem Kassem nannte den Anschlag eine „heroische Tat“ und
       brachte ihn mit dem jüngsten Konflikt auf dem Tempelberg in Verbindung.
       Wenige Stunden vor dem Anschlag protestierten dort Palästinenser dagegen,
       dass Juden der Besuch des Tempelbergs, auf dem auch die Al-Aksa-Moschee
       steht, wieder erlaubt wurde. [3][In den letzen elf Tagen des
       Ramadan-Monats], der am ersten Mai endete, war ihnen dies untersagt, um die
       bereits angespannte Lage zu deeskalieren.
       
       Die israelische Polizei erklärte, Dutzende Menschen hätten Steine geworfen,
       ein Beamter sei leicht verletzt worden. Palästinensischen Augenzeugen
       zufolge begannen die Steinwürfe wohl, als die Polizei in die Moschee
       eindrang. Die Polizei setzte auch Gummigeschosse ein. Nach Angaben des
       palästinensischen Roten Halbmonds wurden zwei Palästinenser mit
       Verletzungen in Krankenhäuser gebracht. „Die Erstürmung der Al-Aksa-Moschee
       kann nicht unbestraft bleiben“, so Kassem.
       
       Die israelische Zeitung Ha'aretz [4][schreibt in einer Analyse]: Vier der
       Attacken der jüngsten Terrorwelle, die Israel seit März erschüttert –
       [5][Be'er Sheva], Hadera, Bnei Brak und Tel Aviv – wiesen Gemeinsamkeiten
       auf. „Sie zielten alle auf große Städte innerhalb der Grenzen Israels vor
       1967 ab und wurden von einem oder zwei Angreifern verübt.“ Keinem der
       Anschläge sei eine detaillierte Geheimdienstwarnung vorausgegangen, der
       Mangel an nachrichtendienstlichen Erkenntnissen für den israelischen
       Sicherheitsapparat zutiefst beunruhigend.
       
       6 May 2022
       
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 (DIR) [1] https://twitter.com/Mdais/status/1522278806257549315?s=20&t=dJD7SogKa5ffGEY6bGGO1Q
 (DIR) [2] /Erneuter-Terrorakt-in-Israel/!5845380
 (DIR) [3] https://www.timesofisrael.com/non-muslims-will-be-barred-from-visiting-the-temple-mount-during-the-end-of-ramadan/
 (DIR) [4] https://www.haaretz.com/israel-news/.premium.HIGHLIGHT-the-common-thread-between-recent-terror-attacks-in-israel-1.10728149
 (DIR) [5] /Konflikt-mit-Palaestina/!5841558
       
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