# taz.de -- Kommentar Warnung der OECD: Lahmende Weltwirtschaft
       
       > Die Spitzen der zwanzig wichtigsten Industrieländer sorgen sich um die
       > globale Ökonomie. Ihr drohe eine anhaltende Stagnation.
       
 (IMG) Bild: Warnt vor einer andauernden weltweiten Wachstumsschwäche: OECD-Generalsekretär Angel Gurria
       
       Am Montag herrschte im Hamburger Hafen noch Optimismus pur: Rekordergebnis.
       Und auch für die Zukunft schien das „Tor zur Welt“ sperrangelweit geöffnet.
       Doch da war die jüngste Prognose der OECD noch nicht bekannt: Der
       Weltwirtschaft drohe eine anhaltende Stagnation. Nur mit ehrgeizigen
       Strukturreformen ließe sich die Konjunktur retten, machte
       OECD-Generalsekretär Angel Gurria den Finanzministern und Notenbankbossen
       auf dem G20-Gipfel in Istanbul Dampf.
       
       Die Spitzen der zwanzig wichtigsten Industrieländer sorgen sich vor allem
       um die lahmende Weltwirtschaft. Noch auf ihrem November-Gipfel hatten sie
       sich auf ein optimistisches Maßnahmenpaket zur Ankurbelung der
       Weltwirtschaft geeinigt: Das globale Bruttoinlandsprodukt solle in fünf
       Jahren um zwei Billionen Dollar wachsen.
       
       Doch der Optimismus ist verpufft, seit sich von der Ukraine bis zur
       Inselwelt im Pazifik immer weitere Konflikte zuspitzen, und viele Länder
       einen „Währungskrieg“ entfachen, um auf Kosten der Konkurrenz ihren Export
       anzuheizen.
       
       Erst kürzlich hatte auch der Internationale Währungsfonds (IWF) seine
       bisherige Prognose für das globale Wachstum um 0,3 Punkte auf 3,5 Prozent
       nach unten korrigiert. China, Indien oder Nigeria benötigen aber
       Wachstumsraten von mindestens 5 Prozent, um wenigstens nicht noch mehr
       Arbeitslosigkeit und Armut zu „produzieren“.
       
       Selbst in Hamburg, wo am Sonntag gewählt wird, nehmen die Zweifler zu: Die
       deutsche Exportwachstumsrate war in den Jahren 1992 bis 2013 noch doppelt
       so schnell gestiegen wie Optimisten für die kommende Ära hoffen. Dabei
       hatte wirtschaftliches Wachstum lange viele Probleme übertüncht, von der
       Gier der Reichen bis zur Finanzierung der Energiewende. Fortan könnte es
       auch sozial und politisch abwärts gehen.
       
       9 Feb 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Hermannus Pfeiffer
       
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