# taz.de -- Michael Prütz über „Waffen für Rojava“: „Wir haben bereits 23.000 Euro“
       
       > Linke Gruppierungen in Berlin sammeln mit einer Spendenkampagne Geld um
       > die KurdInnen in Syrien mit Waffen zu versorgen.
       
 (IMG) Bild: An Kampfmoral fehle es den kurdischen Volksverteidungseinheiten nicht, aber an Waffen, sagt Michael Prütz.
       
       taz: Herr Prütz, wieso sammeln Sie Geld für Waffen? 
       
       Michael Prütz: Die Kurdinnen und Kurden in Kobani, aber auch in den anderen
       Kantonen, werden von den Islamisten schwer bedrängt. Wir wollten eine
       bundesweite Möglichkeit bieten, die rund 40.000 KämpferInnen zu
       unterstützen.
       
       Für wen genau ist die finanzielle Unterstützung bestimmt? 
       
       Das Geld ist für die Volksverteidigungseinheiten (YPG/YPJ) der Region
       Rojava bestimmt. Das Geld ist für den Waffenkauf gedacht. YPG und YPJ sind
       überparteiliche Organisationen, die wir als sehr fortschrittlich ansehen.
       In den Einheiten gibt es eine Gleichstellung der Geschlechter. Die Frauen
       kämpfen mit und sehen das als einen Akt der Emanzipation.
       
       Woran fehlt es in Rojava besonders? 
       
       Es fehlt vor allen Dingen nicht an der Moral – das ist auch der Grund warum
       die KurdInnen sich so alleine gelassen fühlen. Es fehlt an schwerem Gerät,
       an panzerberchenden Waffen – Ausrüstung die den modernen Geräten der
       IS-Milizen standhalten kann. Von der Kampfmoral her fühlen sich die Frauen
       und Männer bestens gerüstet. Und soweit wir das aktuell beurteilen können,
       kommt die humanitäre Hilfe ebenfalls an.
       
       Wie kommt das Geld von Berlin nach Rojava? 
       
       Wir werden die Spendengelder in Tranchen vertrauenswürdigen Personen der
       Volksverteidigungskräfte übergeben, bei denen wir sicher sind, dass es auch
       ankommt. Wir haben vor Ort Beobachter und sind in Kontakt, wir verfolgen
       das schon ganz genau mit. Offiziell [1][beginnt die Kampagne] ja erst am
       Montag. Seit sechs Tagen rufen wir aber schon über Soziale Netzwerke und
       Mailinglisten zum Spenden auf und bisher haben wir 23.000 Euro gesammelt.
       Das macht Mut und zeigt, dass die Leute etwas tun wollen und dass sie sich
       ohnmächtig fühlen.
       
       11 Oct 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://arab.blogsport.de/2014/10/09/presserklaerung-waffen-fuer-rojava/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Saskia Hödl
       
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