# taz.de -- Entwicklung von Visual Effects: Ein Oscar für Lichtschwerter
       
       > Ein Video zeigt die visuellen Effekte, die seit 1977 einen Oscar
       > gewannen. Von George Lucas' „Star Wars“ bis Ang Lees „Schiffbruch mit
       > Tiger“.
       
 (IMG) Bild: Aus dem Computer: zwei Lichtschwerter und eine geschmolzene Tür.
       
       Es muss lustig ausgesehen haben: Während der Dreharbeiten zum ersten
       „Star-Wars“-Teil bekämpften Darth Vader und Obi Wan einander mit wenig
       furchteinflößenden Aluminiumstangen.
       
       Die surrenden und todbringenden Lichtschwerter legten ihnen die
       Verantwortlichen um George Lucas erst im Nachgang am Computer in die Hand.
       Zusammen mit all den anderen Weltraumeffekten gab's 1978 den Oscar für die
       besten visuellen Effekte.
       
       Mit den Bildern des jungen Luke Skywalker beginnt auch die Filmcollage
       aller Gewinner der Kategorie Visual Effects, die der Filmemacher [1][Nelson
       Carvajal] jetzt ins Netz gestellt hat. Indiana Jones taucht auf, E.T. und
       viele weniger knuffige Aliens kommen vor. Der Zusammenschnitt zeichnet
       durch die Montage die Entwicklung der Spezialeffekte der letzten vier
       Jahrzehnte nach.
       
       Der technische Wandel, die Einführung immer schnellerer Computer,
       erweiterte die Möglichkeiten der Bildmanipulation ins Grenzenlose.
       Filmikonen und ganze Welten entstehen dank der größeren Rechnerkapazitäten
       nun gänzlich am Bildschirm: der T-1000 aus „Terminator 2“, Tolkiens
       Mittelerde oder Jake Sully aus „Avatar“.
       
       Anfang März werden die diesjährigen Academy Awards in Los Angeles
       verliehen. Fünf Filme sind für die Kategorie der visuellen Effekte
       nominiert: [2][„Gravity“, der zweite Teil der „Hobbit“-Trilogie, „Iron Man
       3“, „The Lone Ranger“ und der letzte „Star Trek“-Film]. All diese Filme
       loten das aktuell Machbare aus und versuchen neue Bestmarken zu setzen.
       
       ## Die singenden Köpfe
       
       Dabei ist die Manipulation der Bilder so alt wie das Kino selbst.
       RegisseurInnen versuchten von jeher, ihre Filme durch allerlei optische
       Tricksereien eindrucksvoller zu gestalten, dem Zuschauer die bestmögliche
       Illusion zu bieten.
       
       Georges Méliès, einer der Urväter des Kinos, schuf 1898 [3][„Un homme de
       têtes“]. In seinem einminütigen Kurzfilm enthauptet sich ein Mann dreimal
       selbst, legt die Köpfe auf zwei Tische, greift in die Saiten seines Banjos
       und zusammen stimmen sie ein Quartett an.
       
       Über die Zuschauerreaktionen lässt sich nur spekulieren. Als die Gebrüder
       Lumière [4][„L´arrivée d´un train à La Ciotat“] 1896 zeigten, rannten die
       Menschen panisch aus dem Vorführraum. Sie dachten, dass der Leinwandzug
       tatsächlich auf sie zukam. Das Kino ist auch ohne Lichtschwerter schon
       immer ein eindrucksvoller visueller Effekt gewesen: aus 24 steifen Bildern
       wurde eine einzige flüssige Bewegung.
       
       5 Feb 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://vimeo.com/nelsoncarvajal
 (DIR) [2] http://oscar.go.com/nominees
 (DIR) [3] http://www.youtube.com/watch?v=v9bHUrb87bg
 (DIR) [4] http://www.youtube.com/watch?v=zaO_H2cUh60
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Christian Fleige
       
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