# taz.de -- Die Wahrheit: Die alte Lady in der Ruine > Fast pleite ist die Queen - muss sie nun bald ihre geliebten Corgis > einschläfern lassen, weil das Geld für Hundefutter alle ist? (IMG) Bild: Im Berliner Legoland ist die Queen schon angekommen. Und wer ist das daneben? Manche Menschen können einfach nicht mit Geld umgehen – wie diese 87-jährige Engländerin. Obwohl sie noch voll im Berufsleben steht, ist sie praktisch pleite. Sie lebt in einem heruntergekommenen 300 Jahre alten Haus, und nun muss sie sich auch noch von hoch bezahlten Abgeordneten vorwerfen lassen, sie lebe zu verschwenderisch. Am liebsten würde Königin Elisabeth alles hinschmeißen, munkeln ihre Bediensteten. Die Queen hat ihr Budget in Höhe von 31 Millionen Pfund im vorigen Jahr um 2,3 Millionen überzogen. Deshalb musste sie den staatlichen Reservefonds anzapfen, und der ist nun auf eine lächerliche Million zusammengeschrumpft. Muss sie bald ihre Corgis einschläfern lassen, weil sie sich das Hundefutter nicht mehr leisten kann? Sie soll gefälligst sparsamer leben, riet der Haushaltsausschuss des Unterhauses. Denn sie müsse sich dringend um ihre Immobilien kümmern, 39 Prozent davon seien baufällig. Der Buckingham-Palast ist sogar gemeingefährlich. Die Mauer am Eingangstor bröckelt, in der Galerie haben die Bediensteten Eimer aufgestellt, weil es hereinregnet. Die elektrischen Kabel sind zuletzt 1949 erneuert worden. Und die Warmwasserboiler sind 60 Jahre alt, so dass die Heizkosten bei einer Dreiviertelmillion Pfund im Jahr liegen. Womöglich muss sich die Queen eines Morgens kalt waschen. Sie lässt nicht nur ihr Haus verkommen, sie hat auch keine Ehrfurcht vor den Ahnen. Der Ausschuss bemängelte, dass das Mausoleum auf Schloss Windsor noch immer nicht renoviert worden sei. Lässt die herzlose Monarchin ihre Ururgroßmutter Königin Victoria und deren Mann Albert, die im Mausoleum begraben sind, im Regen liegen? Voriges Jahr ließ Elisabeth erklären, man versuche, dass Mausoleum „ein wenig auszutrocknen“, aber das habe aus Geldmangel keine Priorität. Es gibt jedoch Hoffnung. Die königliche Apanage richtet sich nach dem Profit der staatlichen Crown Estates, zu dem Ländereien, Wälder, Einkaufszentren, Immobilien und der zwölf Seemeilen breite Küstenstreifen um Großbritannien gehören. Davon erhält die Königin 15 Prozent. In diesem Jahr werden das 36,1 Millionen Pfund sein, im nächsten Jahr sogar 37,9 Millionen. Die Vorsitzende des Ausschusses, Margaret Hodge von der Labour Party, schlug dennoch vor, die Queen solle ihr eigenes Einkommen erhöhen. Sie könnte zum Beispiel die Besuchszeiten für Touristen im Buckingham-Palast erweitern und den Palast für kommerzielle „Events“ vermieten. Soll sie auch noch Übernachtungen mit Frühstück im königlichen Himmelbett anbieten? Schatzkanzler George Osborne ist entsetzt: „Die königliche Familie ist eine große Attraktion für Touristen aus aller Welt.“ Der Buckingham-Palast verzeichnet jedoch lediglich 500.000 Besucher im Jahr, während 2 Millionen Menschen den Londoner Tower besuchen. Der zehrt von seinem schlechten Ruf als Ort der Folter und des Todes. Vielleicht könnte die Queen ja Margaret Hodge im Palast hinrichten lassen, um dessen Attraktivität zu erhöhen. 2 Feb 2014 ## AUTOREN (DIR) Ralf Sotscheck ## TAGS (DIR) Queen Elizabeth II. (DIR) Pleite (DIR) Queen Elizabeth II. (DIR) England (DIR) Manchester (DIR) Irland (DIR) Großbritannien (DIR) Briten (DIR) Großbritannien ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Königin Elisabeth II. kommt: Queen-Size Berlin Kränze abwerfen, Bötchen fahren, winken? Soviel Langeweile hat die Queen nicht verdient. Ein paar Alternativvorschläge für den dreitägigen Staatsbesuch. (DIR) Die Wahrheit: Lords und Ladies müssen darben Im Oberhaus zu dinieren, kommt einer Strafe gleich. Das zumindest glaubt so manch bedauernswerter Insasse des britischen House of Lords. (DIR) Die Wahrheit: Meine heiße Pyjama-Party Wer in den Vororten Manchesters im Hotel nächtigt, ist auch im angrenzenden Pub nicht vor loderndem Unbill sicher. (DIR) Die Wahrheit: Die obszöne Laura Nach 90 Jahren will die irische Regierung endlich die immer noch existierende Zensurbehörde abschaffen. Das allerdings ist gar nicht so einfach. (DIR) Die Wahrheit: Englische Idiotien: Nicht hier – dort In Großbritannien ist auf die Behörden so gar kein Verlass, was zu allerlei Ungemach für Besucher und Einheimische führt. (DIR) Die Wahrheit: Der Engländer und sein Pferd Wenn es um seine geliebten Hottehüs geht, hat der Brite eine schwere Schacke – besonders wenn er an einer Pferdeallergie leidet. (DIR) Die Wahrheit: Türzwerge schlägt man nicht Das Thema Kleinwüchsigkeit treibt seit einiger Zeit seltsame Blüten bei den Briten.