# taz.de -- Greenpeace-Protest in Russland: Weiterer Aktivist auf Kaution frei
       
       > Ein Zugeständnis der Justiz? Russland hat einen dritten Aktivisten von
       > Greenpeace vorläufig aus dem Gefängnis entlassen. Weitere Anhörungen
       > finden am Dienstag statt.
       
 (IMG) Bild: Nun nicht mehr bewacht und auf Kaution frei: Andrej Allachwerdow
       
       ST. PETERSBURG afp/dpa | Im Fall der 30 inhaftierten Besatzungsmitglieder
       des Greenpeace-Schiffs „Arctic Sunrise“ hat die russische Justiz einen
       dritten Aktivisten auf Kaution freigelassen. Wie ein Sprecher der
       Umweltorganisation sagte, entschied ein Gericht in St. Petersburg am späten
       Montagabend, das russische Besatzungsmitglied Andrej Allachwerdow gegen die
       Zahlung von zwei Millionen Rubel (45.500 Euro) auf freien Fuß zu setzen.
       
       Allachwerdow arbeitete als Pressesprecher auf dem Eisbrecher „Arctic
       Sunrise“, der im September von der russischen Küstenwache aufgebracht
       worden war, nachdem Aktivisten versucht hatten, eine Bohrplattform des
       Energiekonzerns Gazprom zu besteigen. Mit der Protestaktion wollten sie auf
       die Gefahren der Ölförderung für die Umwelt in der Arktis aufmerksam
       machen.
       
       Zuvor waren [1][bereits die Ärztin Elena Zaspaund] und der Fotograf Denis
       Sinjakow auf Kaution freigelassen worden. Die Entscheidung galt als erstes
       echtes Zugeständnis der Justiz nach internationalen Forderungen, im Fall
       der Besatzungsmitglieder des Schiffs „Arctic Sunrise“ Milde walten zu
       lassen. Zuletzt hatte Russland die ursprünglich erhobenen Vorwürfe der
       „Piraterie“ abgemildert.
       
       Ein anderes Gericht in St. Petersburg entschied jedoch, die
       Untersuchungshaft für den 59-jährigen Australier Colin Russell bis zum 24.
       Februar zu verlängern. Auch die Fälle der 26 anderen Besatzungsmitglieder
       sollen diese Woche geprüft werden. Die Anhörungen sollen am
       Dienstagvormittag fortgesetzt werden.
       
       Betroffen sind insgesamt 28 Aktivisten und zwei Journalisten aus 18
       Ländern. Sie waren zunächst in der nördlichen Hafenstadt Murmansk
       inhaftiert, wurden später aber nach St. Petersburg verlegt. Ihnen soll
       wegen „Rowdytums“ der Prozess gemacht werden. Rowdytum kann in Russland mit
       bis zu sieben Jahren Haft geahndet werden.
       
       Die Festnahme der Aktivisten führte international zu scharfen Protesten.
       Vor dem Internationalen Seegerichtshof in Hamburg läuft zudem ein Verfahren
       gegen Russland wegen der Kaperung der „Arctic Sunrise“, die unter
       niederländischer Flagge fährt. Die Niederlande ebenso wie Greenpeace halten
       die Aktion für illegal, da sich das Schiff in internationalen Gewässern
       befand. Russland ignoriert bislang das Verfahren, in dem am Freitag ein
       Urteil erwartet wird.
       
       19 Nov 2013
       
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