# taz.de -- Streit um Suhrkamp-Verlag: Das Drama geht weiter > Ein Gericht stoppt vorläufig den Sanierungsplan der Verlagschefin. Sie > wollte Suhrkamp in eine AG umwandeln und die Minderheitsgesellschafter > entmachten. (IMG) Bild: Mit seinem Eilantrag erfolgreich: Suhrkamp-Miteigentümer Hans Barlach FRANKFURT/BERLIN dpa | Der Insolvenzplan zur Umwandlung des traditionsreichen Suhrkamp Verlags in eine Aktiengesellschaft droht zu scheitern. Das Landgericht Frankfurt hat der Familienstiftung von Verlagschefin Ulla Unseld-Berkéwicz am Dienstag per einstweiliger Verfügung untersagt, dem Sanierungsplan auf der Gläubigerversammlung zuzustimmen. Eine Kammer für Handelssachen gab damit in vollem Umfang einem Eilantrag von Minderheitsgesellschafter Hans Barlach statt, der mit Unseld-Berkéwicz seit Jahren zerstritten ist. Die Stiftung will Berufung gegen die Entscheidung einlegen. Die Vorsitzende Richterin Claudia Müller-Eising hatte den Beschluss damit begründet, der Insolvenzplan sei einseitig auf die Belange der Familienstiftung als Mehrheitseigentümer ausgerichtet. Die Umwandlung in eine AG habe allein das Ziel, sich vom Minderheitsgesellschafter zu trennen. Die Stiftung habe damit ihre „Treuepflicht“ gegenüber Barlach verletzt. Dessen in der Schweiz ansässige Medienholding müsse bei einer Umwandlung in eine AG außerdem mit erheblichen steuerlichen Nachteilen rechnen. Suhrkamp soll nach dem Willen der Verlagschefin in einem Insolvenzverfahren von einer Kommandit- in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden. Das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg hatte vergangene Woche den Insolvenzplan für das traditionsreiche Haus zugelassen. Barlach, der die Insolvenzgründe anzweifelt, würde durch die Umwandlung weitreichende Mitspracherechte verlieren. Der Verlag, der Anfang 2010 von Frankfurt nach Berlin umgezogen ist, kündigte umgehend Berufung gegen das „falsche Urteil“ an. Auch im Falle eines „Stimmverbots“ für die Familienstiftung sei der Insolvenzplan nicht gefährdet, da auf der Gläubigerversammlung die Zustimmung der Mehrheit der Gruppen vorliegen werde. Dagegen sagte ein Gerichtssprecher in Frankfurt, dass auch die Gesellschafter als Gruppe dem Plan mehrheitlich zustimmen müssten. Der Termin für die Gläubigerversammlung steht noch nicht fest. Das Frankfurter Gericht hatte vergangene Woche in der Verhandlung über den Eilantrag Barlachs einen Gesprächstermin über einen möglichen Vergleich der beiden Kontrahenten angeregt. Dies hatte die Verlagsleitung jedoch abgelehnt. 11 Sep 2013 ## TAGS (DIR) Suhrkamp (DIR) Verlagswesen (DIR) Hans Barlach (DIR) Rechtsstreit (DIR) Ulla Unseld-Berkéwicz (DIR) Suhrkamp Verlag (DIR) Suhrkamp (DIR) Buchmarkt (DIR) Suhrkamp Verlag (DIR) Suhrkamp Verlag ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Insolvenzplan für Suhrkamp-Verlag: Familienstiftung darf zustimmen Gegen eine Sicherheitsleistung von 100.000 Euro wurde ein entsprechendes Verbot vom Gericht aufgehoben. Die Umwandlung des Verlags in eine AG rückt etwas näher. (DIR) Streit um Suhrkamp: Schlag auf Schlag gegen Barlach Hans Magnus Enzensberger soll die Umwandlung des Suhrkamp Verlags in eine AG begleiten. Gesellschafter Barlach soll Millionenschulden begleichen. (DIR) Insolvenz des Suhrkamp-Verlags: Interesse an der Übernahme Wie es ausschaut, ist die Suhrkamp KG tatsächlich überschuldet. So kommt für den Fall einer Suhrkamp AG dtv ins Spiel. (DIR) Insolvenz von Traditionsverlag: dtv will bei Suhrkamp einsteigen Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens signalisiert der Deutsche Taschenbuch Verlag Interesse an Suhrkamp. Wie die Beteiligung aussehen kann, ist noch offen. (DIR) Insolvenz des Suhrkamp Verlags: Ein riskantes Spiel Das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg hat nun das Insolvenzverfahren im Fall von Suhrkamp eröffnet. Der Verlag freut sich. (DIR) Rechtsstreit um den Suhrkamp Verlag: Insolvenz oder nicht? Nachdem der Minderheitsgesellschafter vorerst auf sein Geld verzichtet, schien die Verlagspleite abgewendet. Nun gibt es eine neue Gerichtsentscheidung.