# taz.de -- Nach Protest in Berlin: Abschiebung, die zweite
       
       > Ein pakistanischer Flüchtling soll laut Bundespolizei in einer Woche
       > erneut abgeschoben werden. Die erste Abschiebung scheiterte am Protest
       > eines Fluggastes.
       
 (IMG) Bild: Am 20. Juni hob der Air Berlin-Flieger noch ohne Usman Manir ab.
       
       BERLIN taz | Sie versuchen es noch einmal: Der pakistanische Flüchtling
       Usman Manir soll nun am 11. Juli abgeschoben werden. Das bestätigte die
       Bundespolizei der taz.
       
       Eine erste Abschiebung Manirs vom Flughafen Tegel war vor zwei Wochen
       gescheitert: Ein kanadischer Passagier hatte sich in dem Air-Berlin-Flieger
       geweigert sich zu setzen, wenn nicht der Flüchtling die Maschine verlasse.
       Darauf setzte der Pilot beide aus dem Flugzeug.
       
       Auch der zweite Versuch soll von Tegel aus erfolgen. Laut Unterstützern
       soll Manir diesmal von Polizisten begleitet werden. Beim ersten Mal saß der
       27-Jährige unbegleitet im Flieger, weil die Behörden von einer freiwilligen
       Ausreise ausgingen. Die Pilotenvereinigung Cockpit empfiehlt Mitgliedern,
       Abzuschiebende nur zu transportieren, wenn diese freiwillig ausreisen. Der
       Verband hat sich hinter den Air-Berlin-Piloten gestellt.
       
       Manir war nach eigener Auskunft vor den Taliban nach Ungarn geflohen, dort
       aber in einem Flüchtlingsheim attackiert und schwer verletzt worden. Er
       floh weiter nach Deutschland und sitzt derzeit in Abschiebehaft in
       Eisenhüttenstadt. Er soll ins Ersteinreiseland Ungarn abgeschoben werden.
       
       Unterstützer von Manir kündigten für den 11. Juli erneuten Protest an. Vor
       zwei Wochen hatten rund 50 Menschen vor dem Terminal demonstriert und so
       die Fluggäste auf die Abschiebung aufmerksam gemacht. Am heutigen
       Donnerstag soll im Bundesinnenministerium eine Petition gegen Manirs
       Ausweisung übergeben werden.
       
       Die Forderung nach einer externen medizinischen Untersuchung des
       Pakistaners soll ebenfalls am Donnerstag erfüllt werden: Dann darf ein
       Psychologe des Zentrums für Flüchtlingshilfen und Migrationsdienste Manir
       in Eisenhüttenstadt besuchen.
       
       3 Jul 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Konrad Litschko
       
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