# taz.de -- Brandanschlag in Zossen: Diesmal eine Flüchtlingsunterkunft
       
       > Neonazis zünden ein geplantes Flüchtlingsheim an. In Zossen, wo vor
       > Jahren schon das „Haus der Demokratie“ abbrannte.
       
 (IMG) Bild: Beamte duntersuchen das abgebrannte „Haus der Demokratie“ in Zossen, 2010
       
       POTSDAM/ZOSSEN dpa | Auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Zossen
       (Teltow-Fläming) ist in der Nacht zum Samstag ein Brandanschlag verübt
       worden. Die Polizei nahm zwei Tatverdächtige fest, teilte ein Sprecher mit.
       Die 23 und 32 Jahre alten Männer stammen aus dem Landkreis Teltow-Fläming
       und gehören laut Polizei der rechtsextremen Szene an. In dem Wagen des
       Jüngeren fanden die Ermittler verbotene polnische Feuerwerkskörper,
       Streichhölzer und Brandbeschleuniger sowie Plakate mit fremdenfeindlichen
       Sprüchen. Zossen ist [1][in der Vergangenheit] durch rechtsextremistische
       Übergriffe in die Schlagzeilen gekommen.
       
       Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) hatte im April berichtet, dass auf
       dem früheren Militärgelände Wünsdorf-Waldstadt eine weitere Außenstelle zur
       Erstaufnahme von Asylsuchenden in Betracht kommt. Seitdem seien verstärkt
       Polizeistreifen vor Ort, hieß es. Beamte beobachteten dann gegen 0.50 Uhr
       ein Auto auf dem Gelände. Als sie dieses kontrollieren wollten, flüchtete
       der Fahrer.
       
       Der Wagen fuhr sich jedoch in einem Sandhaufen fest. Während der Fahrer
       flüchtete, blieb der 23-Jährige im Auto, das auf eine Verwandte von ihm
       angemeldet ist. Die Polizisten nahmen ihn fest. Am Nachmittag konnten sie
       auch den 32-Jährigen in dessen Wohnung stellen. Bei beiden seien weitere
       Durchsuchungen veranlasst worden, hieß es.
       
       Der Schaden an dem Gebäude selbst ist laut Polizei gering. Die Täter hätten
       drei Abfallcontainer angezündet. Dadurch sei der Giebel des
       Verwaltungsgebäudes beschädigt worden. Das Feuer konnte durch die
       Polizisten gelöscht werden.
       
       Innenminister Schröter verurteilte die Tat. Nach ersten Plänen seines
       Hauses könnten auf dem landeseigenen Grundstück, auf dem bereits
       Landesbehörden ihren Sitz haben, bis 2017 bis zu 1200 Plätze für die
       Erstaufnahme von Flüchtlingen entstehen. Die ersten 500 Menschen könnten
       den bisherigen Plänen zufolge ab Anfang 2016 dort untergebracht werden.
       
       16 May 2015
       
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