# taz.de -- Kämpfe in Libyen: Ja zum UN-Friedensplan
       
       > Die anerkannte libysche Regierung stimmte in Marokko einem UN-Plan zur
       > Beendigung des Bürgerkriegs zu. Das nicht anerkannte Parlament
       > boykottierte die Gespräche.
       
 (IMG) Bild: Marokkos Außenminister Salaheddine Mezouar (links) begrüßt Mohammed Chouaib, den Kopf der anerkannten libyschen Regierung.
       
       RABAT afp | Politische Parteien und Angehörige der Zivilgesellschaft aus
       Libyen haben einem UN-Friedensplan zur Beendigung des Bürgerkriegs in dem
       nordafrikanischen Land zugestimmt. „Dies ist ein Schritt, es ist ein
       wirklich wichtiger Schritt auf dem Weg zum Frieden“, sagte der UN-Gesandte
       Bernardino Léon am Samstag bei einer Zeremonie in der marokkanischen Stadt
       Skhirat.
       
       Allerdings nahm das international nicht anerkannte Parlament in der
       Hauptstadt Tripolis nicht an den Gesprächen teil. Die von islamistischen
       Milizen kontrollierte Volksvertretung lehnt den UN-Vorschlag zur Bildung
       einer Einheitsregierung ab.
       
       Der UN-Friedensplan wurde von Vertretern des international anerkannten
       Parlaments im östlichen Tobruk sowie von Vertretern politischer Parteien,
       städtischer Verwaltungen und Gruppen der Zivilgesellschaft unterstützt.
       
       Der UN-Gesandte Léon sagte, die Tür bleibe für weitere Gruppen offen.
       Strittige Fragen könnten nach dem Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan
       Mitte Juli besprochen werden. Darunter ist ein Aufruf zum „Respekt der
       Justiz“, der auf ein Urteil des Obersten Gerichts anspielt, das die Wahl
       des Parlaments in Tobruk im Juni 2014 für ungültig erklärt hatte.
       
       In Libyen herrschen seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar
       al-Gaddafi im Herbst 2011 Chaos und Gewalt. Die Städte werden von
       rivalisierenden Milizen kontrolliert, während zwei Parlamente und
       Regierungen die Macht für sich beanspruchen. Léon sagte am Samstag, das
       Abkommen bestimme die Institutionen und die Mechanismen zum Treffen der
       nötigen Entscheidungen zum Abschluss der Übergangsphase. Es ist geplant,
       eine Regierung der nationalen Einheit zu bilden, Neuwahlen abzuhalten und
       sodann eine neue Verfassung auszuarbeiten.
       
       12 Jul 2015
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Libyenkrieg
 (DIR) Friedensplan
 (DIR) Vereinte Nationen
 (DIR) Bürgerkrieg
 (DIR) Mali
 (DIR) Libyen
 (DIR) Libyen
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) US-Kommandoaktion in Libyen: Schlag gegen Terroristen Belmokhtar
       
       Der mehrfach totgesagte Algerier soll im Norden von Libyen getötet woren
       sein. Seine Gruppe war von Nordafrika bis nach Mali aktiv.
       
 (DIR) Krisentreffen zu Libyen in Berlin: Regierung lehnt UN-Friedensplan ab
       
       Seit Monaten bekämpfen sich zwei konkurrierende libysche Regierungen. Jetzt
       soll der Weg für eine einheitliche Administration freigemacht werden.
       
 (DIR) Kämpfe in Libyen: Ministerpräsident überlebt Attentat
       
       Seit Monaten versinkt Libyen im Chaos, Kämpfe sind an der Tagesordnung und
       das Land ist durch zwei Regierungen geteilt.