# taz.de -- Blockupy im Wandel: Jetzt geht´s um alles
       
       > Erst Krisenproteste, jetzt Flüchtlingspolitik: Das Blockupy-Bündnis ruft
       > zum Großkampf. Das beschlossen rund hundert AktivistInnen am Wochenende.
       
 (IMG) Bild: Im März hieß es noch: smash capitalism. Bei seinen künftigen Protesten will Blockupy den Fokus verstärkt auf die Migrationspolitik legen.
       
       BERLIN taz | Gut zerdeppert ist schon halb gewonnen? Nach den teils
       gewalttätigen Ausschreitungen bei den sogenannten Blockupy-Blockaden im
       März in Frankfurt am Main ruft das kapitalismuskritische Bündnis nun zu
       weiteren Protesten auf. Gleich mehrfach will das Bündnis, das sich aus
       zahlreichen linken und linksradikalen Gruppen zusammensetzt, in den
       kommenden Monaten auf deutscher und europäischer Ebene vertreten sein. Das
       beschlossen rund hundert Aktivistinnen und Aktivisten am Wochenende in
       Berlin.
       
       So ruft das Bündnis für Mitte Oktober dazu auf, sich anlässlich eines
       EU-Gipfels in Brüssel an europäischen Aktionstagen zu beteiligen, bei denen
       Gruppen aus ganz Europa unter anderem gegen die Spar- und
       Stabilitätspolitik der Europäischen Union demonstrieren wollen. Gruppen aus
       Portugal und Spanien planen hierzu, mit einem Protestmarsch teils zu Fuß
       aus Südeuropa nach Brüssel aufzubrechen.
       
       Aus Protest gegen das geplante transatlantische Freihandelsabkommen TTIP
       soll dann außerdem fünf Tage lang in Brüssel ein „No-TTIP-Camp“
       eingerichtet werden. Hintergrund ist ein Treffen der europäischen
       Regierungschefs am 15. und 16. Oktober in Brüssel, bei dem es vor allem um
       die Neuausrichtung der derzeitigen EU-Flüchtlingspolitik gehen soll.
       
       Bei seinen künftigen Protesten will das Blockupy-Bündnis, das bislang in
       erster Linie gegen die europäische Sparpolitik gekämpft hat, den Fokus
       ebenfalls verstärkt auf die Migrationspolitik legen. Sprecherin Hannah
       Eberle sagte am Montag: „Wer ein Europa von unten haben will, hat jetzt die
       Aufgabe, sich an die Seite der Geflüchteten zu stellen.“
       
       Für November plant das Bündnis eine weitere Konferenz in Berlin. Im
       Frühjahr 2016 soll es dann, wie am 18. März in Frankfurt, wieder ein groß
       angelegtes europäisches Protestspektakel in Deutschland geben – vermutlich
       in Berlin.
       
       14 Sep 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Martin Kaul
       
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