# taz.de -- Krieg im Jemen: Schwere Luftangriffe auf Sanaa
       
       > Nach einem Raketenangriff der Huthi-Rebellen: Die von Saudi-Arabien
       > geführte Militärkoalition fliegt Luftangriff auf die jemenitische
       > Hauptstadt.
       
 (IMG) Bild: Rauchwolken steigen über Sanaa auf.
       
       SANAA afp | Als Antwort auf einen blutigen Raketenangriff schiitischer
       Rebellen im Jemen hat die arabische Militärkoalition mehrere Ziele in der
       von den Aufständischen kontrollierten Hauptstadt Sanaa bombardiert. Bei den
       Luftangriffen am Samstag und Sonntag wurden unter anderem der
       Präsidentenpalast, ein Waffenlager sowie Stellungen der Huthi-Rebellen und
       ihrer Verbündeten getroffen, wie Augenzeugen berichteten. Sie sprachen von
       den schwersten Angriffen seit Beginn der Luftoffensive der Koalition vor
       einem halben Jahr.
       
       Bei dem Raketenangriff der Huthi-Rebellen auf einen Militärstützpunkt in
       der östlich von Sanaa gelegenen Provinz Marib waren am Freitag 60 Soldaten
       der Militärkoalition getötet worden. 45 der Opfer stammten aus den
       Vereinigten Arabischen Emiraten, zehn aus Saudi-Arabien und fünf aus
       Bahrain.
       
       Es war der opferreichste Tag für die von Saudi-Arabien angeführte
       Militärkoalition, die seit März mit Luftangriffen gegen die Huthi-Rebellen
       und Getreue von Ex-Präsident Ali Abdallah Saleh vorgeht. Riad und Abu Dhabi
       kündigten daraufhin Vergeltung an.
       
       Sanaa war am Sonntag wie ausgestorben. Viele Geschäfte blieben geschlossen,
       im Stadtteil Hadda flüchteten Schüler mitten während eines Examens vor den
       Angriffen aus ihrer Schule. Auch unzählige andere Einwohner wurden von den
       Bombardierungen in die Flucht getrieben.
       
       ## Sanaa weiter unter Kontrolle der Huthi
       
       Saudi-Arabien hatte die Koalition aus Staaten der Region geschmiedet,
       nachdem die schiitischen Huthi-Rebellen Staatschef Abd Rabbo Mansur Hadi
       aus dem Jemen vertrieben hatten. Seit dem Beginn der Luftangriffe im März
       wurden die Rebellen vor allem im Süden des Landes zurückgedrängt. Sanaa
       sowie weite Teile im Norden und im Zentrum des Jemen stehen aber weiterhin
       unter ihrer Kontrolle.
       
       Nach Einschätzung von Experten wird die arabisch-sunnitische Koalition ihre
       Luftoffensive fortsetzen, bis die Huthi-Rebellen vollkommen besiegt sind.
       Verluste wie am Freitag dürften demnach ihre Entschlossenheit nur noch
       verstärken. Hintergrund ist ein Kampf zwischen Saudi-Arabien und dem Iran
       um die Vormacht in der Region: Riad verdächtigt Teheran, die Huthi-Rebellen
       zu unterstützen und will um jeden Preis verhindern, dass sein Rivale zu
       großen Einfluss im Jemen gewinnt.
       
       Seit Angaben der Vereinten Nationen wurden in dem Konflikt seit März 4500
       Menschen getötet, darunter hunderte Kinder. Sie warnen, der Jemen stehe
       kurz vor einer Hungersnot.
       
       6 Sep 2015
       
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