# taz.de -- Ermittlungen gegen Tatjana Festerling: Verleumdung und Volksverhetzung
       
       > Pegida-Frontfrau Tatjana Festerling nennt Flüchtlinge „angreifende
       > Horden“ und „Invasoren“. Nun ist sie ein Fall für die Staatsanwaltschaft.
       
 (IMG) Bild: Bachmann zeigt Festerling sein schickes Shirt auf der Pegida-Demo am 9. November
       
       DRESDEN dpa | Äußerungen der Pegida-Aktivistin Tatjana Festerling
       beschäftigen die Staatsanwaltschaft. In Dresden wird ein
       Ermittlungsverfahren wegen Verleumdung gegen das 51-Jährige
       Führungsmitglied der fremdenfeindlichen Bewegung geführt.
       
       Außerdem werde eine Anzeige wegen Volksverhetzung geprüft, sagte
       Oberstaatsanwalt Lorenz Haase der Deutschen Presse-Agentur. In einem
       dritten Fall werde der 51-Jährigen der öffentliche Aufruf zu Straftaten
       vorgeworfen. Alle Anzeigen stammten von Privatpersonen.
       
       „In einem Verfahren wegen Volksverhetzung prüfen wir, ob wir es an die
       Staatsanwaltschaft Hamburg abgeben“, sagte Hasse. Dort sei Festerling, die
       im Sommer als Kandidatin der „Patriotischen Europäer gegen die
       Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) bei der Oberbürgermeisterwahl in
       Dresden angetreten war, nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft noch
       gemeldet. Die Anzeige wegen Volksverhetzung sei Mitte September in Bochum
       erstattet worden und beziehe sich pauschal auf Kommentare, die
       [1][Festerling] bei Facebook abgegeben habe.
       
       Auch die Anzeige wegen Verleumdung geht demnach auf Facebook-Postings der
       früheren Hamburger AfD-Politikerin zurück, die seit Februar bei vielen
       Kundgebung der Pegida gesprochen hat. So soll sie falsche Angaben zu
       Übergriffen auf Journalisten während einer Pegida-Demo in Dresden gemacht
       haben. „Das Verfahren wird bei uns auch noch weiter betrieben“, sagte
       Haase. Zur dritten Anzeige wegen des Aufrufs zu Straftaten könne er noch
       keine weiteren Angaben machen.
       
       Gegen Pegida-Chef Lutz Bachmann hat die Staatsanwaltschaft Dresden bereits
       Anklage wegen Volksverhetzung erhoben. Auch ihm wird der Vorwurf im
       Zusammenhang mit Facebook-Kommentaren gemacht. So hatte er Ausländer in
       Postings als „Viehzeug“, „Gelumpe“ und „Dreckspack“ bezeichnet. Festerling
       sprach mit Blick auf Flüchtlinge von „angreifenden Horden“ und „Invasoren“.
       
       11 Nov 2015
       
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