# taz.de -- Nordrhein-Westfalens Innenminister: Jäger kritisiert Kölner Polizei
       
       > Beim Landtagsausschuss übt NRW-Innenminister Ralf Jäger Kritik an der
       > Kölner Polizeiführung. Er selbst steht unter Druck – nicht nur wegen der
       > Vorfälle an Silvester.
       
 (IMG) Bild: In der Kritik: der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger.
       
       DÜSSELDORF dpa | Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Ralf Jäger
       (SPD), steht zunehmend unter Druck. Im Landtags-Innenausschuss musste er an
       diesem Montag Rede und Antwort zu den Vorfällen in Köln stehen. Der Kölner
       Polizeiführung warf er in diesem Zusammenhang gravierende Fehler vor. „Das
       Bild, das die Kölner Polizei in der Silvesternacht abgegeben hat, ist nicht
       akzeptabel“, sagte Jäger am Montag bei der Sondersitzung im Düsseldorfer
       Landtag.
       
       Die Kölner Polizei hätte auf zusätzliche, in der Nacht verfügbare
       Einsatzkräfte zurückgreifen müssen. Sie habe aber die angebotene und
       „dringend benötigte Verstärkung für diese unerwartete Lageentwicklung“
       nicht abgerufen. Jäger kritisierte zudem die Öffentlichkeitsarbeit der
       Kölner Polizei. Eine selbstkritische, transparente Aufarbeitung sei
       Pflicht.
       
       Zudem kritisiert die Opposition Jäger angesichts der Ermittlungsdetails zu
       dem in Paris erschossenen mutmaßlichen Islamisten. „Innenminister Jäger ist
       ein Problem für die innere Sicherheit“, sagte CDU-Landeschef Armin Laschet
       der Bild. Es müsse dringend aufgeklärt werden, wie ein vorbestrafter
       Anhänger der IS-Terrormiliz in Nordrhein-Westfalen einfach verschwinden
       konnte. NRW sei seit langem „Wohlfühlzone für Salafisten“.
       
       Der bei einem Angriff auf Pariser Polizisten erschossene mutmaßliche
       Islamist hat bis vor kurzem in einem Asylbewerberheim in Recklinghausen
       gewohnt und [1][war hierzulande sogar schon inhaftiert]. Der mehrfach
       straffällige Mann spielte den Behörden in mehreren europäischen Ländern
       mindestens sieben verschiedene Identitäten vor und verbüßte im August eine
       einmonatige Freiheitsstrafe in NRW, wie der Chef des Landeskriminalamts,
       Uwe Jacob, am Sonntag berichtete.
       
       Der mutmaßliche Islamist war am ersten Jahrestag des Anschlags auf das
       Satiremagazin „Charlie Hebdo“ an einer Polizeistation in Paris auf zwei
       Polizisten zugelaufen, hatte „Allah ist groß“ gerufen und ein
       Schlachterbeil gezogen. Die Beamten erschossen ihn.
       
       11 Jan 2016
       
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