# taz.de -- ARD-„Tatort“ aus Ludwigshafen: Warum so schlechte Stimmung?
       
       > Man wird Zeuge einer wirklich innovativen Tötungsmethode. Ansonsten haben
       > fast alle in „Du gehörst mir“ ziemlich miese Laune.
       
 (IMG) Bild: Peter Becker (Peter Espeloer), Johanna Stern (Lisa Bitter, M.) und Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) im Tatort am Tatort.
       
       Sie sind nicht gut drauf in Ludwigshafen. Einmal raunzt Mario Kopper
       (Andreas Hoppe) die LKA-Ermittlerin Johanna Stern (Lisa Bitter) an: „Warum
       gehen Sie nicht in Ihr Büro, füttern den Computer mit all Ihren Weisheiten
       – und der löst den Fall dann ganz alleine?“ Die Sekretärin Frau Keller
       erzählt der noch recht neuen Kollegin Stern vom „Asterix“-Band „Der Seher“,
       in dem ein Weissager ins gallische Dorf komme und nichts als Unruhe stifte.
       Und auch Lena Odenthals (Ulrike Folkerts) Puls ist auf 270, wenn Stern nur
       in der Nähe ist.
       
       Nur leider erschließt sich nicht, warum. Ja, Stern ist ein bisschen nervig;
       ja, ihr fehlt Taktgefühl; ja, sie erinnert stark an einen billigen
       Abklatsch der am Asperger-Syndrom leidenden Figur Saga Norén aus der
       Krimiserie „Die Brücke“ (deren dritte Staffel an diesem Sonntag im ZDF
       startet). Doch all das erklärt kaum, warum sich alle Seiten immer und immer
       wieder mit voller Inbrunst in den nächsten Streit mit ihr stürzen.
       
       Aber was soll man auch machen, wenn der Fall nicht trägt? Es geht um eine
       Ballerina, die vergewaltigt und misshandelt wurde und nun im Koma liegt,
       und den vermeintlichen Täter, der getötet wird. Der Mord an ihm ist eine
       der wenigen starken Szenen in diesem „Tatort“. Wie er im Parkhaus an seinem
       Kofferraum zu Gange ist, sich kurz umdreht, brutal angefahren und zwischen
       seinem und dem fremden Auto eingequetscht wird, das ist tatsächlich gut
       gefilmt und eine wirklich innovative Tötungsmethode.
       
       Ansonsten? Ein paar übliche Verdächtige: der Rapper, der womöglich auch der
       Freund der Ballerina war; die Mutter der Ballerina; die beste Freundin.
       Dazu die üblichen realitätsfremden Dialoge. Und so passt es ganz gut, dass
       Odenthal irgendwann der Kragen platzt: „Was zum Teufel soll das!?“ Sie
       nimmt einem die Worte aus dem Mund.
       
       14 Feb 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jürn Kruse
       
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