# taz.de -- Sozialisten in Spanien: Regierungsbildung vorerst gescheitert > Beim ersten Versuch hat es nicht geklappt: Die Partei von Pedro Sánchez > erhält nicht ausreichend viele Stimmen. Aber das ist noch nicht das > letzte Wort. (IMG) Bild: Er wird es wohl wieder versuchen: Sozialistenchef Pedro Sánchez. MADRID ap | Die spanischen Sozialisten haben bei ihrem ersten Anlauf zur Regierungsbildung die absolute Mehrheit im Parlament klar verfehlt. Bei der Abstimmung am Mittwoch erhielt ihr Vorsitzender Pedro Sánchez 130 der 350 Stimmen, 219 Abgeordnete votierten gegen ihn und es gab eine Enthaltung. Mindestens 176 Stimmen hätte er benötigt, um in diesem Wahlgang zum Ministerpräsidenten gewählt zu werden. Das Ergebnis war erwartet worden, da Sánchez nur die Unterstützung der liberalen Ciudadanos (Bürger) zugesagt bekommen hatte. Die Sozialisten verfügen über 90, die Ciudadanos über 40 Mandate. Die bisher regierende konservative Volkspartei mit ihren 123 Abgeordneten ist weiterhin stärkste Partei, die wie die Ciudadanos neu ins Parlament eingezogene linke Podemos (Wir können) hat 69 Mandate. Beide lehnen eine Unterstützung von Sánchez ab, ebenso wie mehrere kleine Regionalparteien. Das muss noch nicht das letzte Wort sein, da Sánchez bei einem zweiten Anlauf am Freitag die einfache Mehrheit reichen würde, um Ministerpräsident zu werden. Allerdings hat er es am Mittwoch nicht geschafft, mehr Ja- als Neinstimmen zu bekommen. Fällt Sánchez am Freitag erneut durch, muss innerhalb von zwei Monaten eine Regierung gebildet und bestätigt werden. Ansonsten muss am 26. Juni ein neues Parlament gewählt werden. Sowohl Volkspartei als auch Podemos bekräftigten nach der Abstimmung ihre Weigerung, Sánchez zu unterstützen. Der bisherige konservative Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte in der Debatte die sozialistische Initiative als einen Witz bezeichnet. Podemos-Chef Pablo Iglesias sagte, seine Partei habe gegen Sánchez gestimmt, weil sie nicht davon überzeugt sei, dass die Sozialisten eine glaubwürdige linke Regierung führen könnten. ## Hohe Arbeitslosigkeit und strenge Sparmaßnahmen Mit der Parlamentswahl am 20. Dezember ging die Ära eines Zweiparteiensystems in Spanien zu Ende. Über Jahrzehnte hatten sich Sozialisten und Konservative an der Regierung abgewechselt; nun müssen sie sich Koalitionspartner suchen. Rajoy hatte als Chef der stärksten Partei als erster das Mandat zur Regierungsbildung bekommen, aber keine Partner gefunden und im Januar aufgegeben. Die Volkspartei wurde von den Wählern im Dezember für eine Arbeitslosigkeit von 21 Prozent und harschen Sparmaßnahmen abgestraft, die das Euro-Land unter Rajoy einführte. Sowohl Konservative als auch Sozialisten haben mit Korruptionsskandalen zu kämpfen, die sie in der Wählergunst sinken ließen. 3 Mar 2016 ## TAGS (DIR) Spanien (DIR) Regierungsbildung (DIR) Sozialisten (DIR) Spanien (DIR) Spanien (DIR) Pedro Sánchez (DIR) Spanien (DIR) Spanien (DIR) Spanien (DIR) Parlamentswahl ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Regierungsbildung in Spanien: Sozialist Sánchez scheitert erneut Das Bündnis mit den Ciudadanos erhält nicht genügend Stimmen. Die Parteien haben bis Mai Zeit, eine Koalition zu bilden. Sollte das scheitern, werden Neuwahlen fällig. (DIR) Regierungsbildung in Spanien: Die Linke ist sich nicht einig Die Sozialisten haben einen Pakt mit der Bürgerpartei geschlossen, brauchen zur Regierungsbildung aber auch Podemos. Aber Podemos sagt Nein. (DIR) Nach der Wahl in Spanien: Sánchez soll Regierung bilden Die politische Lage in Spanien ist nach der Wahl vom Dezember mehr als vertrackt. Jetzt sollen die Sozialisten ein Bündnis auf die Beine stellen. (DIR) Regierungsbildung in Spanien: Keiner will regieren Nach der Parlamentswahl ist die Bildung einer Koalition weiter offen. Weder Konservative noch Sozialisten greifen nach der Macht. (DIR) Sozialisten in Spanien unter Druck: Die marxistischen Horden Spaniens konservativer Ministerpräsident Mariano Rajoy pokert: Er setzt bei der Regierungsbildung auf ein Scheitern der Sozialisten. (DIR) Ende des Zwei-Parteien-Systems: Spanien vor zäher Regierungsbildung Die Konservativen von Ministerpräsident Rajoy haben die Wahl gewonnen. Doch Podemos und Ciudadanos sind stark. Wen das an die Regierung bringt, ist noch offen. (DIR) Parlamentswahl in Spanien: Konservative verlieren Mehrheit Die regierenden Konservativen haben nach ersten Prognosen wie erwartet ihre absolute Mehrheit verloren, wurden aber wieder stärkste Partei.