# taz.de -- Polizeigewalt in den USA: Viermal abgedrückt
       
       > Tödliche Schüsse aus einer Polizeiwaffe haben im US-Bundesstaat Louisiana
       > neue Proteste ausgelöst. Wieder ist ein Afroamerikaner erschossen worden.
       
 (IMG) Bild: Familienangehörige und Freunde des Getöteten protestieren vor dem Supermarkt in Baton Rouge, Louisiana
       
       WASHINGTON afp | Ein neuer Fall von tödlicher Polizeigewalt gegen einen
       Afroamerikaner hat in den USA Proteste ausgelöst. Rund hundert Menschen
       demonstrierten nach Medieninformationen am Dienstagabend in der Stadt Baton
       Rouge im Bundesstaat Louisiana, nachdem dort ein Schwarzer vor einem
       Geschäft von der Polizei erschossen worden war.
       
       Der Afroamerikaner hatte CDs verkauft. Ein von einem Augenzeugen
       aufgenommenes und in den sozialen Netzwerken verbreitetes Video zeigt, wie
       zwei Polizisten den Mann auf dem Boden festhalten. Einer der Beamten
       schießt dann aus kurzer Entfernung vier Mal auf den Mann.
       
       Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Vorfall am Dienstagmittag,
       nachdem ein anonymer Anrufer berichtet hatte, er sei von einem Mann mit
       einer Waffe bedroht worden. Zwei Polizisten seien daraufhin auf dem
       Parkplatz des Geschäftes mit dem Afroamerikaner, der als der 37-jährige
       Alton Sterling identifiziert wurde, „in Kontakt getreten“.
       
       Es habe eine „Auseinandersetzung“ zwischen Sterling und den Beamten
       gegeben, in deren Verlauf der 37-Jährige erschossen worden sei, hieß es in
       der Mitteilung. Es sei eine interne Untersuchung eingeleitet worden. Die
       beiden Polizisten seien gemäß der „üblichen Prozeduren“ vorübergehend
       beurlaubt worden.
       
       Rund hundert Menschen, darunter Freunde und Verwandte des Toten,
       versammelten sich später vor dem Geschäft, wie die Lokalzeitung [1][The
       Advocate] berichtete. Einige Demonstranten hätten Straßen blockiert. Auf
       Transparenten der Demonstranten war zu lesen: „Black lives matter“ (Das
       Leben der Schwarzen zählt) – dies ist die Parole der landesweiten
       Protestbewegung gegen Polizeigewalt gegen Schwarze.
       
       Fälle solcher Polizeigewalt hatten in den vergangenen Jahren in den USA
       wiederholt für Empörung und Aufruhr in der afroamerikanischen Bevölkerung
       gesorgt. Im Sommer 2014 löste die Tötung des 18-jährigen Michael Brown in
       Ferguson im Bundesstaat Missouri schwere Unruhen aus. Im vergangenen Jahr
       entfachte der Tod von Freddie Gray in der Ostküstenstadt Baltimore wütende
       und teilweise gewalttätige Proteste. Der Afroamerikaner war in
       Polizeigewahrsam ums Leben gekommen.
       
       6 Jul 2016
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://theadvocate.com/news/16311988-77/report-one-baton-rouge-police-officer-involved-in-fatal-shooting-of-suspect-on-north-foster-drive
       
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