# taz.de -- Freiwilligeneinsatz im Ukraine-Konflikt: Maria Berlinska zieht in den Krieg
       
       > Eine Frau studiert jüdische Geschichte und organisiert Festivals mit
       > feministischen Bands. Dann meldet sie sich freiwillig für den Krieg.
       > Warum?
       
 (IMG) Bild: Maria Berlinska steuert ihre Drohne auf einem Hügel nahe Awdijiwka. Alle schauen ihr zu
       
       KIEW/AWDIJIWKA taz | Am Abend eines heißen Juli-Tages, als am Fuße des
       Hügels die Kalaschnikows knattern, sucht Maria Berlinska nach dem Wind. Sie
       stapft durch das hüfthohe sommertrockene Gras, hält den rechten Arm hoch,
       spürt nach Regungen in der Luft, geht weiter den Hügel hinauf, und die
       Soldaten, die für sie eine große Holzkiste schleppen, laufen hinter ihr her
       wie Küken einer Henne. Maria Berlinska bleibt nicht mehr viel Zeit. Den
       ganzen Tag war der Wind zu stark, bald wird die Sonne untergehen. Auf das
       hier hat sich Berlinska seit Wochen vorbereitet, sie wurde erwartet, hier
       an der Front. Heute wird sie ihre Drohne fliegen lassen.
       
       Maria Berlinska, 28 Jahre alt, erkundet für die ukrainische Armee, wo der
       Feind steht. Der Feind, das sind die Truppen, die für die von keinem Staat
       der Welt anerkannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk kämpfen, zwei von
       Russland unterstützte Zipfel Land im Osten der Ukraine. Berlinska steht in
       Awdijiwka, einem der am schwersten umkämpften Orte an der Front, die in der
       Diplomatensprache „Kontaktlinie“ heißt. Awdijiwka liegt etwa 13 Kilometer
       nördlich von Donezk und wird von der ukrainischen Armee kontrolliert. Mit
       ihrer Drohne, einem kleinen Flugzeug aus Styropor, will Maria Berlinska
       auskundschaften, was ukrainische Soldaten am Boden nicht sehen. Von wo
       kommen die Mörsergranaten der anderen? Haben sich feindliche Kämpfer
       irgendwo dort drüben in einer Grube versteckt?
       
       Maria Berlinska trägt ein T-Shirt und eine Hose mit Flecktarnmuster, aber
       sie ist keine Soldatin. Seit anderthalb Jahren fährt sie freiwillig und
       ohne dafür Geld zu bekommen an die Front, immer wieder für ein paar Wochen.
       Sie ist Teil einer ukrainischen Freiwilligenbewegung. Ein Rechtsanwalt aus
       Odessa sammelt Geld und kauft damit Autos, die er dann der Armee schenkt.
       Ukrainisch-orthodoxe Christen in Deutschland stellen in ihrer Kirche eine
       Spendenbox für die Armee auf. Ein Mann, der eigentlich in Warschau
       Management studiert, kehrt in sein Land zurückkehrt und meldet sich
       freiwillig als Soldat.
       
       Genaue Zahlen oder verlässliche Schätzungen zu den freiwilligen Soldaten
       hat das Verteidigungsministerium in Kiew nicht. Präsident Petro Poroschenko
       sagte vor einem Jahr, seit dem Frühjahr 2014 hätten 35.000
       Kriegsfreiwillige auf der ukrainischen Seite gekämpft. Von insgesamt
       210.000 Soldaten, die mobilisiert wurden. Andrij Melnyk, der ukrainische
       Botschafter in Deutschland, hat einmal gesagt, ohne die freiwilligen
       Kämpfer hätte die Armee seines Landes den Krieg im Osten längst verloren.
       Dass der Staat auf die Freiwilligen zählt, ist also klar.
       
       Aber warum geht jemand wie Maria Berlinska freiwillig in den Krieg?
       
       „Ich will niemanden töten. Und ich weiß auch, dass in diesem Krieg keiner
       von denen sterben wird, die ihn angefangen haben“, sagt Berlinska. „Aber
       Gewalt lässt sich nicht mit Büchern und Blumen aufhalten.“ Zwei Monate
       bevor sie auf einem Hügel an der Front ihre Drohne steigen lassen wird,
       sitzt sie auf dem Küchenboden ihrer Wohnung in Kiew. Sie teilt sie sich mit
       einem Mann, der im Wirtschaftsministerium arbeitet. Durch das Balkonfenster
       scheint die Maisonne, Berlinska trägt einen Strickpullover mit Eisbären
       darauf, hockt auf einer Decke und umklammert eine Tasse Tee. Sie sei gerade
       an der Front gewesen, sagt sie, bald fahre sie wieder hin. Um ihre Augen
       ziehen sich Schatten, ihre Stimme klingt rau.
       
       Warum machen Sie das?
       
       „Ich möchte das, was Putin und seine Leute die russische Welt nennen, nicht
       in Kiew haben. Deshalb muss ich helfen, sie im Donbass aufzuhalten.“
       
       Was ist das, die russische Welt?
       
       „Totale Kontrolle, Homophobie, es ist eine Welt, in der es nur um Macht
       geht.“
       
       Ist Russland böse?
       
       „Unsinn. Ein Teil meiner Vorfahren kommt aus Russland, Russen haben meine
       kugelsichere Weste bezahlt. Es leben gute Menschen dort. Aber Wladimir
       Putin hat ihren Staat gekapert.“
       
       Sie könnten Ihr Land verlassen.
       
       „Und dann? Einen aggressiven Diktator kann man nicht damit
       zufriedenstellen, dass man vor ihm zurückweicht. Heute sind wir dran,
       morgen ein anderes Land in Europa.“
       
       Wenn Maria Berlinska eine Ansage machen will, öffnet sie die Lippen nur so
       weit, wie es unbedingt nötig ist, als wären ihre Mundwinkel blockiert.
       
       Ihre Eltern kommen aus der Ostukraine, aber sie wohnen seit Langem im
       Westen des Landes. Maria Berlinska lebt als Kind in einem Dorf nahe dem Ort
       Kamjanez-Podilskyj, 400 Kilometer südwestlich von Kiew. Eine alte Stadt,
       gegründet im 12. Jahrhundert, einst bewohnt von Juden, Polen, Ukrainern und
       Armeniern. Die Deutschen töteten hier im Zweiten Weltkrieg über 20.000
       Juden. Berlinska wächst bei Eltern und Großeltern auf, sie sagt, ihre
       Verbindung zu ihrem Land rühre aus dieser Zeit, aus den Geschichten und
       Liedern der Kindheit. Langsam entsteht ihre Liebe zu Literatur – Gedichten
       von Schadan und Goethe, Büchern von Dante, Tschechow und Salinger.
       
       Nach dem Abitur studiert sie jüdische Geschichte in Kiew, an einer der
       ältesten Universitäten des Landes. Nebenbei organisiert sie Festivals mit,
       holt feministische Bands in ihre Heimatstadt. Dann beginnt der Maidan, die
       Revolution zwischen November 2013 und Februar 2014, die den Präsidenten
       Janukowytsch ins Exil treibt.
       
       Maria Berlinska dreht sich zu den Soldaten um, zeigt mit der rechten Hand
       ins Gras. Hier sollen sie die Kiste abstellen. Berlinska klappt den Deckel
       hoch, eine Tragfläche liegt dort, eine zweite daneben, darunter der Rumpf
       des Flugzeugs. Einer der Männer nimmt die Teile heraus. Maria Berlinska ist
       die Pilotin, er der Operator. Er hilft ihr, die Drohne zu starten, kümmert
       sich um technische Schwierigkeiten. Jetzt steckt er die Tragflächen in die
       Seiten des Flugzeugrumpfes. Die Drohne ist fertig. 
       
       Im Februar 2014, dem vierten Monat des Protests, eskaliert die Gewalt auf
       dem Maidan in Kiew. Heckenschützen schießen auf Demonstranten. Über
       einhundert Menschen sterben, auch viele Polizisten. Maria Berlinska ist auf
       dem Platz.
       
       Seitdem lebe sie von Frühling zu Frühling, sagt Maria Berlinska. Sie mache
       keine Pläne mehr. Das Leben könne jederzeit vorbei sein.
       
       In diesen Monaten sieht Maria Berlinska, wie Fremde ihr Essen teilen, wie
       freiwillige Sanitäter Wunden verbinden. Das Maidan-Prinzip: Jeder fasst mit
       an.
       
       Lange hätten die Menschen in der Ukraine versucht, sich so gut wie möglich
       durchzuschlagen, was auch bedeute, wegzusehen, wenn anderen
       Ungerechtigkeiten passieren. Erst der Maidan, sagt Maria Berlinska, habe
       den Leuten das Gefühl gegeben, es könne einen anderen Weg durchs Leben
       geben als den, zu versuchen, sich gegenseitig auszutricksen. Eine
       Alternative zu den offiziellen kaputten Strukturen. Zu einem Staat, in dem
       sich Minister genauso bestechen lassen wie Polizisten.
       
       Maria Berlinska kämpft nicht nur gegen die Armee der Separatisten und
       Russen im Osten, sie kämpft auch darum, welches Land die Ukraine einmal
       sein wird. Sie ist Teil einer Bewegung, die größer ist als die Unterstützer
       des Militärs. Im Wissenschaftsministerium schreibt eine Quantenphysikerin
       ehrenamtlich Papiere für eine Bildungsreform, in Kiew organisiert eine
       Regisseurin Weihnachtsfeiern für Binnenflüchtlinge. Viele Volontäre, wie
       sie in der Ukraine genannt werden, sehen sich als bessere
       Parallelgesellschaft.
       
       Im Frühjahr 2014, bald nach dem Ende der Revolution, brechen die ersten
       Kämpfe zwischen ukrainischen Soldaten und Separatisten im Osten der Ukraine
       aus. Schnell gibt es Hinweise, dass die russische Regierung die Spannungen
       im Donbass schüre. Im Juni 2014 tauchen auf einmal Panzer bei den Gegnern
       der ukrainischen Regierung auf, ab August verlieren ihre Truppen an Boden.
       
       In diesen Wochen sitzt Berlinska in ihrer Wohnung und liest ständig neue,
       widersprüchliche Meldungen über die Kämpfe in der Ostukraine. Alles
       erscheint ihr möglich. Die russische Armee könnte bald in Kiew stehen, die
       ukrainische Armee den Donbass zurückerobern, ein dritter Weltkrieg
       ausbrechen. Klar ist: Hunderte Ukrainer sterben. Sie raucht Kette, kann
       nachts nicht schlafen, spricht viel mit Freunden. Sollte sie kämpfen?
       
       Sie ruft bei verschiedenen Einheiten an. Die wollen sie nicht, weil sie
       eine Frau ist. So kommt sie zum Bataillon Aidar, einem Freiwilligenverband.
       Dessen Männer und Frauen gehen schlecht ausgerüstet an die Front, manche
       haben nur Jagdgewehre oder keine Waffen. Sie nehmen sich, was getötete
       Freunde und Feinde zurücklassen. Für viele Ukrainer sind sie Helden.
       
       Beim Bataillon brauchten sie jemanden, der Drohnen fliegen kann, der
       aufklärt, wie sich die feindlichen Soldaten bewegen. Berlinska lernt,
       Copter zu steuern, kleine Maschinen mit vier, sechs oder acht Rotoren, die
       relativ einfach zu bedienen sind.
       
       Am 1. September 2015 kommt sie an der Front an, tags darauf fährt sie nach
       Schtschastja, auf Russisch heißt das „Glück“. Dort hört sie den Krieg zum
       ersten Mal. Die Kalaschnikows klingen, als würde jemand auf Blech trommeln.
       „Ich hatte Angst, weil es wirklich fürchterlich ist im Krieg, ich wollte
       wegfahren und niemals zurückkommen. Zugleich schämte ich mich, weil ich
       solche Angst hatte und weil ich nicht früher gekommen war.“
       
       ## Maria Berlinska will nicht töten. Aber sie tut es
       
       Maria Berlinska fliegt Copter-Drohnen, sie liebt das Gefühl, die kleinen
       Maschinen in der Luft zu kontrollieren. Zum ersten Mal denkt sie daran,
       einen Flugschein zu machen, wenn der Krieg vorbei ist.
       
       Auf dem Maidan hat sie gelernt, dass Menschen ihr Schicksal selbst in die
       Hand nehmen können. In den Wochen des Kriegsanfangs hat sie entschieden,
       dass sie sich nicht raushalten will. Die ersten Tage an der Front zeigen
       ihr, wie viel Angst sie hat, aber sie zeigen ihr auch etwas anderes: Sie
       hat Spaß an der Macht über den Himmel.
       
       Sie bittet ihre Kommandeure darum, nicht direkt Menschen töten zu müssen.
       Sie trifft ein Arrangement, in dem ihr Wunsch, andere nicht selbst zu
       verletzen, der Wille, ihr Land zu beschützen, und der Spaß am Fliegen einen
       Platz haben.
       
       „Ich würde mein Gewehr benutzen, wenn jemand mich angreift, wenn ich muss.“
       Ihr gefällt die Rolle als Aufklärerin, die ihren Soldaten beim Überleben
       hilft. „Aber mir ist absolut klar, dass Aufklärung auch eine andere Seite
       hat“, sagt sie. „Ein Teil meiner Aufgabe ist es, Menschen zu töten.“
       
       Maria Berlinska will gut sein in dem, was sie macht. Copter, die sie bei
       ihrem ersten Einsatz geflogen hat, können nicht sehr hoch und nicht sehr
       lange in der Luft sein. Aber es gibt Drohnen, die das können, sie sehen aus
       wie Miniaturflugzeuge. Die will Berlinska steuern können.
       
       Die Drohne thront auf einem dreibeinigen Campinghocker. Sie sieht aus wie
       eines dieser rundlichen Flugzeuge aus Donald-Duck-Comics. Maria Berlinska
       hockt im Schneidersitz vor einem aufgeklappten Koffer, in den ein Computer
       eingebaut ist. Der Bildschirm zeigt, was die Kamera an der Spitze der
       Drohne sieht. Im Moment ist es der Bauch ihres Kollegen. Der Computer soll
       jetzt erkennen, wo sich die Drohne befindet, aber die Verbindung klappt
       nicht. Berlinskas Kollege, der Operator, hält die Drohne an den Flügeln und
       läuft ein paar Schritte zurück. Stopp, stopp, stopp, ruft Maria Berlinska.
       Am Fuße des Hügels, hinter den Bäumen, schießen sie wieder. 
       
       Dmitri Starostin hat Maria Berlinska beigebracht, wie man so ein kleines
       Flugzeug steuert. Im Herbst vor zwei Jahren war das, auf einer Wiese am
       Rand von Kiew hinter einer alten Druckerei und einer Tankstelle.
       
       Nun, zwei Sommer später, steht der Fluglehrer wieder auf diesem Feld in
       Kiew, aus den benachbarten Gärten steigt Rauch auf, es riecht nach
       verbrannten Pflanzen. Dmitri Starostin schaut zu, wie zwei Soldaten lernen,
       eine Drohne zu landen. Das weiße Flugzeug zündet einen Fallschirm, zuckt
       zurück, dann schwebt es langsam zur Erde. Starostin ist 47, Art Director
       bei einem Fernsehsender, seine nackten Füße stecken in Sandalen, „Road
       Tripping“ steht auf seinem T-Shirt.
       
       Dmitri Starostin arbeitet mittlerweile als Lehrer für das Zentrum für
       Luftaufklärung, das Maria Berlinska gegründet hat und leitet. Er bringt
       Menschen, die an die Front gehen, kostenlos all das bei, was er vor fast
       zwei Jahren Berlinska gelehrt hat. 150 Schüler sind inzwischen hier
       gewesen, etwa zehn davon Frauen. Berlinska war Starostins erste Schülerin.
       
       Es ist Oktober 2014, als sie zu ihm kommt. Sie trainieren zwei Wochen lang.
       Ständig stürzen die kleinen Flugzeuge ab, jeden Abend repariert er eines
       oder zwei. Das Schwierigste sei gewesen, Maria Berlinska beizubringen,
       niemandem die Drohne auf den Kopf fallen zu lassen. „Niemanden damit
       umzubringen“, sagt er.
       
       Aber töten – genau das tun Sie doch, oder?
       
       „Wir unterrichten unsere Soldaten, damit sie am Leben bleiben“, sagt Dmitri
       Starostin, „die Armee ist miserabel ausgestattet, viele junge Männer und
       Frauen sind schlecht ausgebildet in den Kampf gezogen und gestorben, weil
       sie nicht wussten, wo der Feind steht.“ Ja, er weiß, die Informationen, die
       seine Schüler sammeln, sind tödlich für Menschen auf der anderen Seite der
       Front. „Ich hätte gern eine bessere Wahl“, sagt Starostin, „aber im
       Zweifelsfall wähle ich das Leben unserer Leute.“
       
       Meist bekommt Starostin für seinen Unterricht kein Geld. Aber die
       Tankstelle am Rande des Feldes schenkt Maria Berlinskas Schule im Monat 60
       Liter Sprit.
       
       Auch Berlinska verdient kein Geld mit der Schule, die sie gegründet hat.
       Sie muss die 500 Dollar, die sie im Monat etwa braucht, anders
       zusammenbekommen. Ab und zu organisiert sie noch Konzerte oder recherchiert
       für wissenschaftliche Untersuchungen.
       
       Die Struktur der Freiwilligkeit, die Unterstützung vieler – sie
       funktioniert gut im Enthusiasmus des Moments. In den Zelten des Maidan, die
       nach ein paar Monaten wieder abgebaut werden. Aber funktioniert sie in
       einem bewaffneten Konflikt, von dem niemand sagen kann, wie lange er noch
       dauern wird?
       
       Maria Berlinska blickt zurück zu den Autos, mit denen ihre Truppe heute den
       Hügel hinaufgefahren ist. Die Jeeps und Kleinbusse sind neben einem
       Friedhof geparkt. Ein Kleintransporter hat ein rotes Kreuz auf der Seite,
       sie nennen diesen Wagen die Tablette. Darin wartet ein fast zahnloser alter
       Mann, der Sanitäter. Er ist hier, falls etwas passiert. 
       
       Aus dem Hin und Her des Krieganfangs wird mehr und mehr ein Stellungskampf.
       Etwa 40.000 ukrainische Soldaten und etwa 38.000 Separatisten und Russen
       stehen sich heute gegenüber, an einer knapp 500 Kilometer langen Front.
       Diese Zahlen stammen von der ukrainischen Regierung, man kann sie nicht
       überprüfen. Laut den letzten Waffenstillstandsabkommen müssen beide Seiten
       ihre schweren Waffen abziehen. Die OSZE, die überwachen soll, dass beide
       Seiten nicht gegeneinander kämpfen, stellt immer wieder Verstöße fest.
       
       In dieser vertrackten Lage ist das Verhältnis von Freiwilligen und
       Regierungsmilitär kompliziert. Viele Freiwillige verachten die höheren
       Offiziere, weil sie sie für die Niederlagen der ukrainischen Armee
       verantwortlich machen. Die Freiwilligen trauen den Generälen nicht, so wie
       sie dem Staat nicht trauen. Viele Offiziere hingegen verachten die
       Freiwilligen, weil sie nicht richtig ausgebildet sind.
       
       Amnesty International beschuldigt Mitglieder von Freiwilligenbataillonen,
       Menschen beraubt und entführt zu haben. In einem Bericht kommt auch das
       Bataillon Aidar vor, in dem Maria Berlinska gekämpft hat. Darin steht, die
       Soldaten hätten Zivilisten gefoltert, denen sie Kollaboration mit den
       Separatisten vorwarfen. Männer und Frauen von Aidar hatten faschistische
       Symbole auf ihre Körper tätowiert oder an ihre Autos gemalt.
       
       Inzwischen sind die Freiwilligen in die Armee oder die Truppen des
       Innenministeriums integriert. Länder wie die USA, Kanada und Deutschland
       hatten das gefordert, aber die Regierung in Kiew musste auch selbst
       befürchten, die Milizen könnten zu mächtig werden.
       
       Ein Soldat mit einer Kalaschnikow hat sich ins Gras gelegt und schaut in
       den Himmel. Wie einen riesigen Papierflieger hält der Operator die Drohne
       in seiner rechten Hand, auf drei, sagt Maria Berlinska, und er läuft los,
       ras, dwa, tri, eins, zwei, drei, und dann schnurrt der Propeller los und
       zwei Sekunden später verschwimmt das Weiß des Fliegers vor den Wolken und
       dem Blau des Abendhimmels. Das Brummen der Drohne ist noch zu hören, aber
       zu sehen ist sie nicht. Gut, sagt Maria Berlinska. Alle hocken sie jetzt
       neben ihr vor dem Bildschirm. Die Kamera der Drohne zeigt Bäume, von der
       Sonne verbrannte Wiesen, ein See blendet wie flüssiges Gold. 
       
       Mit den Kriegsmonaten, die vergehen, werden auch die Freiwilligen
       professioneller. Im Winter 2015 besorgt sich Maria Berlinska eine bessere
       Drohne. Sie bestellt Einzelteile für umgerechnet 3.600 Euro im Internet,
       Freiwillige bauen sie zusammen. Zur selben Zeit gründet Berlinska die
       Schule für Luftaufklärung. Sie beschafft Geld und überredet Drohnenflieger,
       Ingenieure, Elektronikfachleute, sie zu unterrichten.
       
       Oleksandr Schendekow ist einer von ihnen, er erzählt ihren Studenten etwas
       über Elektronik, Navigation und die Funktionsweise von Kameras. Manchmal
       zeigt er ihnen auch, wie Drohnen gebaut werden.
       
       Das ist es, was Oleksandr Schendekow kann. Er hat kleine Copter für den
       Fronteinsatz gebaut und schließlich angefangen, die erste ukrainische
       Spähdrohne zu konstruieren, die militärischen Anforderungen genügt. Wer
       etwas darüber lernen will, wie sich die Freiwilligen in der Ukraine
       professionalisiert haben, der muss ihn treffen.
       
       Das Coffee House ist eine Art russisches Starbucks, das es auch in der
       Ukraine gibt. Tische aus dunklem Holz, Sessel mit gemusterten Polstern. Ein
       Treffen in der Fabrik, wo sie die ersten ukrainischen Militärdrohnen
       herstellen, lehnt Schendekow ab. „Wir nehmen nicht mal unsere Kunden mit in
       die Produktion“, sagt er, „niemand soll wissen, wo das Werk ist.“
       Oleksander Schendekow ist ein schmaler Mann mit langen Wimpern und einem
       akkurat gestutzten Musketierbart.
       
       Er ist spezialisiert darauf, einzelne Komponenten möglichst reibungslos
       miteinander funktionieren zu lassen. Angefangen hat die Drohnenmanufaktur
       in einer Freiwilligenorganisation, bei einer Art Kickstarter für den Krieg.
       Die Website heißt People’s Project, hier werden Spenden für Waffen
       gesammelt – für militärisches Training, für die Reparatur von Marinebooten.
       Eine Liste zeigt, wie viel Geld gesammelt werden soll, wie viel Prozent
       schon da ist und wie viele Menschen gespendet haben. „First People’s UAV
       Complex“ steht da unter anderem, das ist die ukrainische Volksdrohne. 478
       Menschen haben für sie knapp 30.000 US Dollar gespendet.
       
       Spendenwebsites, Drohnenschulen – die freiwilligen Helfer schaffen sich
       immer mehr Strukturen. Aber die können nicht darüber hinwegtäuschen, dass
       Freiwilligkeit auch bedeutet, jederzeit aussteigen zu können. Die Spenden
       sind vor allem dann hoch, wenn viele ukrainische Soldaten sterben. „No
       blood, no money“, das sei eine Regel dieses Krieges, sagen die
       Freiwilligen.
       
       ## Sie rauchen Haschisch
       
       Schendekow hat früher für eine Firma gearbeitet, die Werbe- und
       Hochzeitsfilme per Drohnenkamera dreht und die ein paar Copter als Spende
       an die Front schickt. Dann sieht er bei Facebook, dass sie bei der
       Spendenplattform People’s Project Leute suchen, die sich mit der Elektronik
       von Miniaturflugzeugen auskennen. Aus der Idee der Volksdrohne macht er mit
       ein paar Verbündeten ein eigenes Unternehmen. Es arbeitet heute exklusiv
       fürs Verteidigungsministerium.
       
       Warum müssen Freiwillige eine militärische Spähdrohne bauen?
       
       „Die Ukraine hatte vor dem Krieg keine funktionstüchtigen Drohnen“, sagt
       Schendekow. Die Armee war schlecht ausgerüstet, obwohl die Ukraine moderne
       Militärtechnik herstellt. „Mein Eindruck ist, dass dieser Verfall politisch
       gewollt war“, sagt Schendekow. „Die damalige Elite wollte vielleicht eine
       friedliche, wenn auch nicht freundliche Übernahme durch Russland
       erleichtern.“
       
       Beim Militär sehen sie das anders. Schon vor dem Krieg habe die Armee
       Drohnen besessen, schreibt das Verteidigungsministerium in Kiew per Mail.
       Zwei Modelle nennen sie, beides meterlange raketenartige Monstren aus den
       siebziger und achtziger Jahren, aber das Ministerium behauptet, sie würden
       auch heute noch eingesetzt.
       
       Maria Berlinska muss tief fliegen, damit die Männer erkennen können, was
       die Kamera zeigt. Die Sonne blendet. Sie hat den Daumen auf dem rechten
       Hebel des Steuerpults, linker Daumen und Zeigefinger am linken Hebel. Der
       Wind weht stark, die Drohne wackelt. Berlinska starrt auf den Bildschirm.
       „Bis zur Straße und dann nach rechts“, dirigiert einer der Soldaten, der
       Aufklärungsoffizier. Sie soll zu einer Grube zurückfliegen. Von dort ist
       eine ukrainische Einheit beschossen worden. 
       
       An einem Sonntagmorgen im Juli sitzt Maria Berlinska in einer kurzen weißen
       Hose auf einem Haufen Holzkohle und sagt, es gehe nun an die Front. Heiß
       wird es heute wieder werden, bis zu 40 Grad, die Tankstelle hat ihr
       Grillsortiment aufgebaut. Neben Berlinska lehnt ein hölzerner Gehstock, sie
       hatte eine Operation, mehrere Stürze, auf dem Maidan, im Krieg, eine
       Geschwulst hatte sich gebildet.
       
       „Alles, was ich sage, wird gemacht“, sagt Berlinska zu ihrem Team.
       „Verstanden?“ Im Jeep hinter ihr sitzt Julia Tolopa, 21, sie will an der
       Front das Drohnenfliegen lernen. Panzer fahren kann sie bereits. Tolopa
       kommt aus dem Nordkaukasus, aus Russland. Sie zeigt Fotos auf ihrem
       Smartphone, abgerissene Teile eines Lada Niva, mit dem sie auf eine Mine
       gefahren sind, dann wischt sie die Bilder durch. Ein lächelnder Mann mit
       Kurzhaarfrisur in einem roten T-Shirt: tot. Ein Mann mit Mütze und Schal:
       tot.
       
       Sie hat überlebt, sie lächelt, dann zerdrückt sie das Lächeln mit ihren
       Lippen wieder, sie redet stolz, sie redet leise, nein, für sie ist das
       alles noch nicht das waghalsige Abenteuer geworden, von dem sich leicht
       erzählen lässt. Sie alle erzählen Geschichten vom glücklichen Entkommen.
       Das ist die Botschaft, für andere ebenso wie für sie selbst.
       
       Vorbei an Sonnenblumenfeldern und Bushaltestellen, auf die „Slawa Ukrajini“
       gesprüht ist, Ruhm der Ukraine, 200 Kilometer gen Osten, und die Straßen
       werden immer löchriger. An einem Gasthaus halten die Autos: Mittagessen, es
       gibt eine Suppe aus Kefir mit Ei, Kartoffeln und Dill, dazu
       Kriegsgeschichten.
       
       Viele Freiwillige haben Menschen sterben sehen, auf dem Maidan und im
       Krieg. „Helden sterben nicht“, hat Julia Tolopa auf ihren Arm tätowieren
       lassen. Viele Volontäre gestatten es sich nicht, innezuhalten, zu trauern.
       Sie sagen, das dürften sie erst, wenn es das Land gibt, für das die Toten
       gekämpft haben. Aber welches Land wäre das?
       
       Vor dem Krieg gab es Köchinnen und Sanitäterinnen in der Armee, viele Jobs
       waren Frauen verwehrt. Weil Tausende Männer in den Kämpfen gestorben sind,
       rücken Frauen nach.
       
       Maria Berlinska kämpft dafür, dass Frauen beim Militär gleiche Rechte
       bekommen und bezahlt werden wie Männer. Es ist ihr anderes großes Projekt,
       „Unsichtbares Bataillon“ heißt es. Zusammen mit einer Soziologin hat sie
       die Situation von Frauen an der Front untersucht, die Studie zeigt
       Schwarz-Weiß-Fotos der Frauen, stolz in ihren Uniformen.
       
       Auf dem Weg Richtung Donezk hören sie im Jeep immer mehr die Spuren, die
       die Panzer hinterlassen haben. Wie Zahnarztbohrer klingt es, wenn
       Autoreifen die Rillen treffen.
       
       Sie rauchen ein bisschen Haschisch, halten ihre Füße aus den Fenstern. In
       einer Pause sagt Maria Berlinska ein Gedicht auf, Serhij Schadan, einer der
       bekanntesten Dichter der Ukraine. „Sie beißt sich leicht in die Haut, ohne
       zu merken, dass es meine ist“, zitiert Maria Berlinska und wippt dabei mit
       den Fußgelenken auf und ab, „falls sie aufwacht, wäre es schön, ihren Namen
       zu erfahren.“
       
       Es ist nicht mehr weit, nur noch die Checkpoints, die sie passieren müssen.
       Schön langsam an die Barrieren heranfahren, Licht ausmachen, die Soldaten
       nicht blenden.
       
       Die Basis, in der sie die nächsten Tage schlafen werden, ist eine alte
       Poststation. Ein Spähpanzer aus sowjetischer Produktion steht dort auf vier
       wuchtigen Rädern, daneben ein Pick-up, bei dem sich die Einschusslöcher
       über Motorhaube und Frontscheibe ziehen.
       
       Plastikflaschen liegen herum, im Flur ein Haufen Dreck, an den Wänden der
       Zimmer hängen Schutzwesten, Kalaschnikows und Scharfschützengewehre,
       daneben Antennen aus Drahtgeflecht, mit denen die Soldaten versuchen, den
       Fernsehempfang zu verbessern. Die Fenster stehen offen, es ist heiß, 35
       Grad, nackte Männeroberkörper, Schweiß, es riecht muffig nach alten Decken
       und säuerlich nach Rindfleisch im eigenen Saft, das Mittagessen kam heute
       aus Konserven.
       
       „Das ist unsere reguläre Armee“, sagt Maria Berlinska und deutet mit dem
       Kopf nach hinten, auf die jahrzehntealten kaputten Fahrzeuge, auf den Müll,
       auf den grauen Gummischlauch, der als Dusche für alle reichen muss. Sie
       kniet auf einem Bett, schaut aus einem Fenster ins Schwarz, eine Scheibe
       ist noch heil, die andere wurde durch Pappe ersetzt. Draußen schießen
       Mörser und Granatwerfer. Es klingt mal wie Donner, mal wie Fürze in der
       Badewanne. Es hört nicht auf, man gewöhnt sich daran. „Was für ein
       sinnloser Krieg“, sagt Maria Berlinska.
       
       Warum sinnlos?
       
       „Wenn es nach mir ginge, gäbe es gar keine Länder. Menschen sind mir
       wichtig, keine Staaten. Aber ich lebe nicht in einem Traumland, ich lebe
       jetzt und in dieser Situation und in der muss ich handeln.“
       
       Haben Sie Angst?
       
       „Ja, natürlich.“
       
       Am nächsten Morgen dauert die Fahrt vom Frieden in den Krieg drei Minuten.
       Auf der einen Seite der Bahnstrecke liegt die Stadt, in der tagsüber Männer
       und Frauen am Imbiss Coca-Cola und Lawasch kaufen und im großen Kohlewerk
       zur Arbeit gehen. Der Alltag sickert in jede Ritze, die der Krieg offen
       lässt.
       
       Vor der anderen Seite der Bahnstrecke setzt Maria Berlinska einen Helm auf
       und zieht ihre Schutzweste an. Geschwindigkeit ist der beste Schutz vor
       Scharfschützen, also rasen sie los, schnelle Kurven um Barrikaden aus
       Beton, Büsche rechts und links am Straßenrand kratzen quietschend über den
       dunkelgrünen Lack des Jeeps. Ein Haus, die zweite Etage abgerissen, in der
       ersten Sandsäcke und Barrikaden aus Straßenschildern.
       
       Maria Berlinska wird erwartet, es gibt Fischsuppe auf weißen
       Plastiktellern. Dann fängt das Schießen an, erst eine Kalaschnikow, dann
       zwei, dann werden es so viele, dass auch die Soldaten nicht mehr sagen
       können, wie viele dort draußen kämpfen. Zwanzig Leute wurden hier im
       vergangenen Monat verwundet, erzählt der Kommandant, drei sind tot. Als das
       Feuer aufhört, rennen zwei Männer mit Schutzwesten und Kalaschnikows in das
       Gebäude, der Kommandant schüttelt ihnen die Hände. Er sagt, sie seien aus
       einer Grube in der Nähe beschossen worden. Man kann den hellen Sand sehen,
       wenn man aus der rechten offenen Seite des Stützpunkts schaut.
       
       Maria Berlinska soll noch mal zu der Grube zurückfliegen. „Dort, dort.“ Sie
       schafft es, ihr Flugzeug gegen den Wind zu steuern. „Sehr gut“, sagt der
       Aufklärungsoffizier. Dann wird der Bildschirm schwarz. Blaue Schrift.
       Nemaje Syhnalu. Kein Signal. Der Operator läuft zur Antenne, dreht sie,
       wendet sie, hält sie hoch. „Was ist los?“, fragt der Soldat. Maria
       Berlinska lässt sich auf den Hintern fallen, gerade hatte sie die Zähne
       noch zusammengebissen, nun fällt der Kiefer nach unten. Alle Spannung ist
       von ihrem Gesicht gewichen. Sie setzt sich auf den Hocker, auf dem vor
       einer halben Stunde noch ihre Drohne lag. Sie zündet sich eine Zigarette
       an. Sie sagt gar nichts. Mögen die anderen noch an eine elektronische
       Störung glauben, sie weiß, was los ist. Zum ersten Mal haben die
       Separatisten ihre Drohne abgeschossen. 
       
       Es klingelt. Maria Berlinska holt ihr Smartphone aus der Brusttasche,
       drückt einen Knopf und wirft es auf die graue Kiste. Stimmen sind zu hören,
       Lachen, wir sind die Besten, sagt einer auf Russisch. Maria Berlinska hat
       ein Mikrofon an der Drohne angebracht, es überträgt die Stimmen der Männer,
       die ihr Flugzeug abgeschossen haben. Julia Tolopa springt zur Kiste,
       fotografiert mit ihrem Smartphone die letzten Koordinaten der Drohne, zwei
       achtstellige Zahlen. Die Soldaten haben jetzt Telefone in der Hand, sie
       wollen, dass die Stelle, von der die Schüsse kamen, mit Artillerie
       beschossen wird.
       
       Als die schwere graue Kiste von Maria Berlinska gerade im Jeep verstaut
       ist, macht es plötzlich wumm, wumm, wumm, drei Donnerschläge.
       
       Können Sie sich ein Leben nach dem Krieg vorstellen, Maria Berlinska?
       
       „Natürlich. Ich will reisen, ich war doch bisher nur in vier Ländern.“ Sie
       zählt auf: Ukraine, Russland, Slowakei, Großbritannien.
       
       Vier Tage später veröffentlicht eine Nachrichtenseite der Donezker
       Volksrepublik eine Meldung: „Bitte beachten Sie die vorgestellten Teile der
       ukrainischen Drohne des Typs ‚Furie‘. Sie wurde am 18. Juli 2016 von den
       Unterabteilungen unserer Schützenwaffe im Awdijiwkaer Industriegebiet
       abgeschossen.“ Neben dem Text zeigt ein Bild Maria Berlinskas Drohne. Die
       rechte Tragfläche fehlt.
       
       Mitarbeit: Christina Spitzmüller
       
       23 Oct 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Daniel Schulz
       
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