# taz.de -- Reaktionen auf Trumps Mauerpläne: Abwarten und nicht zahlen
       
       > Mexikos Staatschef ist empört über Donald Trumps Pläne zum Bau einer
       > Mauer an der Grenze zu den USA. In New York wird dagegen demonstriert.
       
 (IMG) Bild: Gerät immer mehr unter Druck: Enrique Pena Nieto
       
       MEXIKO-STADT ap/dpa | Mexikos Staatschef Enrique Peña Nieto hat den von
       US-Präsident Donald Trump veranlassten Mauerbau an der Grenze zwischen
       ihren Ländern verurteilt. Er bedauere die Entscheidung der USA und lehne
       sie ab, erklärte Peña Nieto am Mittwoch. Zudem wandte er sich erneut gegen
       Trumps Ansage, wonach Mexiko für die Mauer aufkommen werde.
       
       Am Mittwoch hatte der US-Präsident ein Dekret zum Start eines Mauerbaus an
       der Grenze zu Mexiko unterzeichnet und damit eines seiner zentralen
       Wahlversprechen eingelöst. In Washington trafen am selben Tag die
       mexikanischen Wirtschafts- und Außenminister für Gespräche mit
       US-Regierungsvertretern ein.
       
       Für den 31. Januar ist ein Besuch Peña Nietos in Washington geplant. Die
       Visite hänge aber nun in der Schwebe, da Peña Nieto eine Absage erwäge,
       sagte ein ranghoher Regierungsvertreter in Mexiko-Stadt.
       
       In seiner TV-Ansprache ging Peña Nieto nicht direkt darauf ein. Er wolle
       zunächst abwarten, was ihm die mexikanische Delegation über die aktuellen
       Treffen mit Trumps Regierung zu berichten hätten, sagte er. Auf Grundlage
       deren Berichts werde er über die nächsten Schritte entscheiden.
       
       ## Hassfigur Trump
       
       Zugleich ließ Peña Nieto im Umgang mit den USA Dialogbereitschaft
       durchblicken. Mexiko bekräftige seine Freundschaft zum amerikanischen Volk
       und sei weiter willens, mit dessen Regierung Abkommen zu erzielen.
       
       Den ohnehin im Volk äußerst unbeliebten Peña Nieto bringt der Streit um den
       Mauerbau zusätzlich unter Druck. Kritiker werfen ihm Schwäche im Umgang mit
       Trumps harter Linie vor. Zudem nehmen viele Peña Nieto übel, dass er im
       August den damaligen Präsidentschaftskandidaten in Mexiko-Stadt empfing.
       
       Trump gilt für viele in Mexiko als Hassfigur. Seine Kampagne hatte er im
       Juni 2015 mit einer Tirade gegen mexikanische Einwanderer eröffnet, die er
       als Kriminelle, Drogendealer und Vergewaltiger bezeichnete. Trump ergänzte
       noch, dass es wohl auch „einige“ gute Leute unter ihnen gebe, doch fühlen
       sich viele Mexikaner hart getroffen.
       
       Oppositionspolitiker riefen Peña Nieto auf, seine Washington-Reise
       abzusagen. „Die Position ist sehr klar“, sagte Ricardo Anaya Cortés,
       Vorsitzender der konservativen Aktionspartei. „Entweder man streicht das
       Treffen mit Donald Trump, oder man nimmt teil und sagt öffentlich und mit
       absoluter Entschiedenheit, dass Mexiko die Mauer ablehnt und keinen
       einzigen Cent dafür zahlen wird.“
       
       ## Barrieren einreißen statt Mauern bauen
       
       Indes haben hunderte Menschen in New York gegen die Einwanderungspolitik
       von US-Präsident Donald Trump protestiert. „Sagt es laut, sagt es klar,
       Flüchtlinge sind hier, um zu bleiben“, skandierten die Demonstranten am
       Mittwochabend in Manhattan nach Medienberichten. Mit dabei war Afaf Nasher,
       Direktor des New Yorker Büros der größten US-Muslimorganisation CAIR
       (Council On American-Islamic Relations), die zu dem Protest aufgerufen
       hatte.
       
       „Anstatt Mauern zu bauen, sollten wir Barrieren einreißen. Anstatt Familien
       auseinanderzureißen, sollten wir sie unterstützen. Wir sollten mehr
       Einwanderung fördern – nicht weniger“, teilte New Yorks Rechnungsprüfer
       Scott Stringer im Vorfeld des Protests mit. Auch die Sprecherin des New
       Yorker Stadtrats, Melissa Mark-Viverito, nahm der New York Daily News
       zufolge an der Demonstration teil.
       
       Trump will prüfen lassen, wie Städten, die illegale Einwanderer vor der
       Abschiebung schützen, die Bundesmittel entzogen werden können. Zu diesen
       sogenannten Zufluchtsstädten, die nicht gegen Einwanderer ohne Papiere
       vorgehen, zählen etwa Los Angeles, New York, Miami und San Francisco.
       
       26 Jan 2017
       
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