# taz.de -- Kommentar Trump, Migration und Klima: Trumps Mauer wird zu niedrig
       
       > Warum fliehen Menschen aus Mittelamerika in die USA? Wegen der US-Politik
       > in Mittelamerika. Und jetzt addieren wir noch den Klimawandel.
       
 (IMG) Bild: Extreme Austrocknung des Bodens in Bolivien in der Folge von El Nino
       
       Donald Trumps Mauer zu Mexiko ist auf grausame Art und Weise konsequent:
       Aus Mittelamerika fliehen so viele Menschen, weil Korruption, Morde,
       Drogenmafia und Jugendbanden das Leben dort unerträglich machen. Nirgends
       sonst werden, Kriegsgebiete ausgenommen, [1][so viele Menschen ermordet]
       wie in El Salvador und Honduras, Venezuela, Jamaika, Belize und Guatemala.
       2016 sind mehr als 50.000 Kinder und Jugendliche allein, ohne ihre Eltern,
       [2][aus Mittelamerika in die Vereinigten Staaten geflohen].
       
       Die USA tragen eine historische Mitverantwortung für das Chaos in diesen
       Ländern und jetzt stehlen sie sich historisch konsequent aus der
       Verantwortung. Nur zwei Beispiele: In Guatemala tobte 1960 bis 1996 ein
       Bürgerkrieg, verursacht von einem durch die CIA finanzierten Putsch im Jahr
       1952. Rechte Contras im Bürgerkrieg in Nicaragua von 1981 bis 1990 – ebenso
       finanziert von der US-Regierung. Die berüchtigten Mara-Gangs, die in
       Mittelamerika die Großstädte beherrschen: Gegründet von aus den USA in den
       90er-Jahren [3][abgeschobenen Kriminellen].
       
       Das addiert sich mit einer weiteren historischen Verantwortung der USA und
       auch Europas: dem Klimawandel. Mittelamerika ist [4][eine der am stärksten
       betroffenen Regionen,] hat aber nicht die administrativen, technologischen
       oder finanziellen Mittel, sich darauf vorzubereiten. Die letzten Jahre
       litten dort mehr als eine Million Menschen Hunger aufgrund einer durch den
       Klimawandel verstärkten El-Niño-Wetterlage.
       
       Das Klima wirkt wie ein Brandbeschleuniger für die Konflikte der Region:
       Mal zu starker Regen, mal nach zu viel Trockenheit zerstörte Ernten treiben
       die Bauern in die Städte und verschlimmern die Situation. Rund [5][elf
       Prozent der Bevölkerung in Mittelamerika hungert], die Zahlen werden seit
       Jahrzehnten kaum besser.
       
       Die Regierung Obama hatte die Zusammenhänge zwischen Klima und Migration
       verstanden und sah darin auch ein [6][Problem für die nationale
       Sicherheit]. Trump sind Fakten zum Klimawandel egal. Er wird sich aus der
       Finanzierung von Programmen zurückziehen, mit deren Hilfe sich die Menschen
       in Mittelamerika an den Klimawandel anpassen können. Die Folge sind mehr
       Migranten, die versuchen werden, die Mauer nach Mexiko zu überwinden. Trump
       wird sie immer höher und immer großartiger bauen müssen.
       
       26 Jan 2017
       
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 (DIR) [1] http://data.worldbank.org/indicator/VC.IHR.PSRC.P5?year_high_desc=true
 (DIR) [2] http://www.usatoday.com/news/
 (DIR) [3] https://fas.org/sgp/crs/row/RL34112.pdf
 (DIR) [4] https://germanwatch.org/fr/download/13503.pdf
 (DIR) [5] http://www.fao.org/3/a-i4636e.pdf
 (DIR) [6] https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache%3AFwXvq_MnhxgJ%3Ahttps%3A%2F%2Fwww.state.gov%2Fsecretary%2Fremarks%2F2016%2F09%2F262250.htm+&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de
       
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 (DIR) Ingo Arzt
       
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