# taz.de -- Russland, Türkei und Iran einigen sich: Schutzzonen für Syrien vereinbart
       
       > Den Krieg in Syrien völlig beenden werden die jetzt vereinbarten „Zonen
       > der Deeskalation“ wohl nicht. Immerhin einigen sich erstmals bisherige
       > Widersacher.
       
 (IMG) Bild: Erdogan und Putin einigen sich ein bisschen im Syrien-Konflikt – ohne Syrer allerdings
       
       ASTANA afp | Russland, die Türkei und der Iran haben sich auf die
       Einrichtung von [1][Schutzzonen in Syrien] verständigt. Delegationsleiter
       der drei Länder unterschrieben am Donnerstag in der kasachischen Hauptstadt
       Astana ein entsprechendes Memorandum, wie eine Reporterin der
       Nachrichtenagentur AFP berichtete. Der russische Präsident Wladimir Putin
       hatte sich am Mittwoch bei einem Treffen mit seinem türkischen Kollegen
       Recep Tayyip Erdogan in Sotschi für die Einrichtung von „Zonen der
       Deeskalation“ in Syrien eingesetzt.
       
       Wie türkische Zeitungen am Donnerstag berichteten, äußerte Erdogan bei
       seiner Rückreise aus Russland die Hoffnung, dass diese Zonen den
       [2][Syrien-Konflikt] „zur Hälfte“ lösen könnten. Erdogan sagte demnach im
       Flugzeug, die Zonen würden Idlib, Teile der Provinz Aleppo, Al-Rastan in
       der Provinz Homs, einen Teil von Damaskus und einen Teil von Daraa
       umfassen.
       
       Was eine „Zone der Deeskalation“ genau bedeutet, ist aber nicht klar. Putin
       hatte dazu gesagt, „wenn es eine Zone der Deeskalation gibt, werden dort
       unter der Bedingung keine Flugzeuge im Einsatz sein, dass von diesen Zonen
       keine militärische Aktivität mehr ausgeht“.
       
       Russland und die Türkei stehen im syrischen Bürgerkrieg auf
       entgegengesetzten Seiten, doch verstärkten sie im vergangenen Jahr ihre
       Kooperation, um eine Waffenruhe und eine politische Lösung des Konflikts zu
       erreichen. Im Dezember vermittelten sie die Evakuierung des Ostteils von
       Aleppo sowie eine neue Waffenruhe, die aber brüchig bleibt. Auch
       vermittelten sie neue politische Gespräche zwischen Rebellen und
       Regierungsvertretern in Astana. Der Iran steht ebenso wie Russland auf der
       Seite des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad.
       
       4 May 2017
       
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