# taz.de -- Kolumne Leipziger Vielerlei: Strange vong Rechtschreibung her
       
       > Durch die Woche in Leipzig mit Bach, Nackten auf Fahrrädern, einer prall
       > gefüllten Asservatenkammer und Strickomis mit Wolllust.
       
 (IMG) Bild: Auf dem diesjährigen Bachfest: „Ein schoen new Lied“
       
       Wenn Sie sich fragen, was derzeit schon wieder auf dem Leipziger Markt los
       ist und warum Sie Ihre Weintrauben an den Markttagen nicht an angestammter
       Stelle kaufen können: Es handelt sich hier um das diesjährige Bachfest.
       
       Das steht zum Reformationsjubiläum natürlich auch unter entsprechendem
       lutherschen Motto und trägt den Titel „Ein schoen new Lied – Musik und
       Reformation“. Vor allem der zweite Teil kommt sehr einfallsreich daher –
       der erstere erinnert irgendwie eher an Jugendsprache aus diesem Internet:
       Hallo i bims, 1 stranges Motto vong Rechtschreibung her. #wtf
       
       Wer unter ein bisschen mehr Kreativität leidet und diese gern mit
       Sprayflaschen auslebt, kann das ab sofort an der Antonienbrücke tun. Hier
       gibt es seit vergangener Woche eine legale Graffitifläche, die feierlich
       von Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal eingeweiht wurde. Der greift
       dafür sogar selbst zur Sprühflasche – gesponsert von der Asservatenkammer
       der Polizei.
       
       Und damit die nicht gleich leer wird, hat die Polizei mal ordentlich
       Gebäude durchsucht – und zwar 28 Stück in Leipzig, dem Landkreis
       Nordsachsen und auch in Berlin. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die
       Beamten konnten Drogen mit einem Verkaufswert von etwa 650.000 Euro
       sicherstellen. Zack, Kammer wieder aufgefüllt. #läuft
       
       Weniger erfreulich lief es in dieser Woche für eine Horde von Nacktradlern
       – die wollte am Samstag eine Runde um den Cossi drehen. Anlass ist der
       weltweite Nacktradeltag. #hihihi Doch das Ordnungsamt geniert sich wohl ein
       bisschen und verbietet diese obszöne Veranstaltung, die eigentlich auf die
       Verletzlichkeit von Fahrradfahrern hinweisen sollte.
       
       Aber nicht traurig sein, es wird in Leipzig schon bald wieder um die Wurst
       gehen. Anfang November wird hier der Mitteldeutsche Bratwurstcup
       ausgetragen. Das gigantische Ziel: die beste Bratwurst Mitteldeutschlands
       finden. Wer sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen möchte, kann sich
       auf der „ISS-GUT“-Fachmesse den Kampf von Fleischereien aus Sachsen,
       Sachsen-Anhalt, Thüringen und Berlin-Brandenburg angucken. #nomnomnom
       
       Und wer mal wieder etwas Gutes tun möchte, kann sich im Familieninfobüro
       melden. Gesucht wird Wolle für die Leipziger Strickomis, die wird nämlich
       langsam knapp. Und wer selber gern Babyschuhe für Leipzigs Neugeborene
       stricken möchte, kann selber Strickomi werden – ob man dafür ein bestimmtes
       Alter erreicht haben muss, hat die Stadt jedoch nicht bekannt gegeben.
       #knittinglove
       
       18 Jun 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Maria Gramsch
       
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