# taz.de -- Kinderrechtsverletzungen im Jemen: UNO beklagt unzureichenden Schutz
       
       > Die Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens im Jemen soll im
       > vergangenen Jahr 683 Kinder getötet haben. Die UNO wirft Riad vor, Kinder
       > nicht zu schützen.
       
 (IMG) Bild: Ein Junge inspiziert die Trümmer eines Luftangriffs im Jemen. Oft sind Kinder unter den Opfern
       
       NEW YORK AFP | Die Vereinten Nationen wollen die von Saudi-Arabien
       angeführte Militärkoalition im Jemen auf ihre jährliche schwarze Liste über
       Verletzungen von Kinderrechten aufnehmen. Die Koalition sei allein im
       vergangenen Jahr für den Tod von 683 Kindern verantwortlich gewesen, hieß
       es in einem Entwurf des Berichts, der der Nachrichtenagentur AFP am
       Mittwoch vorlag. Es gibt demnach 38 bestätigte Angriffe der
       Militärkoalition auf Schulen oder Krankenhäuser.
       
       In dem Berichtsentwurf wurde allerdings auch angemerkt, dass die
       Militärkoalition mittlerweile Maßnahmen zum besseren Schutz von Kindern
       ergriffen habe. Anderen Akteuren im Konflikt wird laut dem Berichtsentwurf
       hingegen vorgeworfen, sich überhaupt nicht für den besseren Schutz von
       Minderjährigen einzusetzen – so etwa den Regierungstruppen im Jemen, dem
       Ableger des Terroristennetzwerks Al-Kaida in der Region und den
       Huthi-Rebellen.
       
       Saudi-Arabien gehört zu den 47 Mitgliedern des UN-Menschenrechtsrates und
       erwirkte gemeinsam mit seinen Verbündeten im vergangenen Jahr, dass die
       Militärkoalition wieder von der Liste über Verletzungen von Kinderrechten
       genommen wurde. Riad drohte damals, Gelder für UN-Hilfsprogramme zu
       streichen.
       
       Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch drängten die UNO zur
       Wiederaufnahme der Militärkoalition auf die Liste. Vergangene Woche hatte
       der UN-Menschenrechtsrat eine internationale Untersuchung mutmaßlicher
       Kriegsverbrechen im Jemen beschlossen. Saudi-Arabien wollte bis zuletzt
       unabhängige internationale Untersuchungen im Jemen verhindern.
       
       Im Jemen kämpfen schiitische Huthi-Rebellen seit drei Jahren gegen Truppen
       des Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi. Seit März 2015 fliegt eine von
       Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition Luftangriffe gegen mutmaßliche
       Stellungen der Rebellen. Der Allianz wird vorgeworfen, auch Schulen,
       Krankenhäuser und andere zivile Ziele anzugreifen.
       
       5 Oct 2017
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Kinderrechte
 (DIR) Jemen
 (DIR) Saudi-Arabien
 (DIR) Arabien
 (DIR) Kinderrechte
 (DIR) Jemen
 (DIR) Jemen
 (DIR) Der Hausbesuch
 (DIR) Huthi-Rebellen
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Internationaler Tag der Kinderrechte: Zwischen Sechsklässlern im Gericht
       
       Im Sozialgericht Berlin verhandeln Kinder den fiktiven Fall einer
       Gleichaltrigen. Ihr Urteil fällt anders aus als das der erwachsenen
       Richter*innen.
       
 (DIR) Jemen droht Hungerkatastrophe: Ein ganzes Land als Geisel genommen
       
       Saudi-Arabien hat gegen den Jemen eine Blockade verhängt. Flughafen,
       Grenzen und Häfen sind dicht. Und das hat fatale Folgen.
       
 (DIR) Konflikt im Jemen: Mehr als 20 Tote durch Luftangriff
       
       Die Attacke galt einem Markt in einer von Huthi-Rebellen kontrollierten
       Gegend. Unter den Opfern sind womöglich auch Kinder. Saudi-Arabien soll
       dahinterstecken.
       
 (DIR) Der Hausbesuch: Lidschatten für die Kanzlerin
       
       Reem Jarhum ging im Jemen auf die Straße, dann floh sie nach Deutschland.
       Hier träumt sie davon, als Make-up-Künstlerin zu arbeiten.
       
 (DIR) Luftangriffe im Jemen: Mindestens 30 Menschen getötet
       
       Nahe einer von Huthi-Rebellen kontrollierten Stadt gab es Luftangriffe, bei
       denen mindestens 30 Menschen starben. Auch Kriegsflüchtlinge seien unter
       den Opfern.