# taz.de -- US-Gericht gegen Trans-Verbot: Nächste Schlappe für Trump
       
       > Das umstrittene Transgender-Verbot in der Armee wurde vom zweiten
       > US-Gericht abgelehnt. Die Armee muss nun auch die Eingriffe für
       > Geschlechtsumwandlungen zahlen.
       
 (IMG) Bild: Schlappe für Trump, Freude der LGBTI-Community: Trump's transphobe Gesetzesänderungen sorgten immer wieder für Protest
       
       WASHINGTON AFP | In den USA hat ein weiteres Bundesgericht gegen die
       Anordnung von US-Präsident Donald Trump entschieden, Transgender nicht mehr
       in die Armee aufzunehmen. Richter Marvin Garbis begründete seine
       Entscheidung am Dienstag (Ortszeit) in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland
       mit dem „Fehlen jeder Rechtfertigung für den abrupten Politikwechsel“.
       Hinter [1][Trumps Anordnung] sei kein politischer Entscheidungsprozess im
       nationalen Interesse erkennbar.
       
       Aus Sicht des Richters stellt Trumps Entscheidung eine Diskriminierung der
       betroffenen Soldaten dar, die kein „legitimes Regierungsinteresse“
       darstellen könne. Die Washingtoner Richterin Colleen Kollar-Kotelly hatte
       Trumps Anordnung bereits Ende Oktober außer Kraft gesetzt. Sie entschied,
       dass wieder die von Trumps Vorgänger Barack Obama erlassene Anordnung
       gelten soll, dass Transgender ab dem 1. Juli 2017 ebenso wie Menschen mit
       anderer sexueller Orientierung in die US-Streitkräfte aufgenommen werden
       können.
       
       Kollar-Kotelly wies aber die Forderung zurück, dass die Übernahme
       medizinischer Kosten zur Behandlung von Transgender durch die Armee
       gewährleistet werden müsse. Garbis ging nun weiter: Er sprach der Regierung
       auch das Recht ab, Mitgliedern der Truppe die Finanzierung von Eingriffen
       für eine Geschlechtsumwandlung zu verwehren.
       
       Transgender ist ein Oberbegriff für Menschen, die sich im falschen Körper
       geboren fühlen sowie für solche, die sich keinem eindeutigen Geschlecht
       zuordnen. Unter den 1,3 Millionen aktiven Mitgliedern der US-Streitkräfte
       gibt es Schätzungen zufolge zwischen 1320 und 15.000 Transgender.
       
       Der Aufnahmestopp für Transgender sollte nach Trumps Direktive vom August
       am 23. März 2018 in Kraft treten. Das US-Militär dürfe nicht mit den
       „enormen medizinischen Kosten und der Störung belastet werden“, die
       Transgender mit sich brächten, lautete Trumps Argumentation. Für die
       Transgender, die der US-Armee bereits angehören, entschied
       Verteidigungsminister Jim Mattis, dass sie bleiben dürfen.
       
       22 Nov 2017
       
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