# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Hitler, Stalin, Karneval
       
       > Wer will, kann diese Woche so viel über die jüngste Vergangenheit lernen
       > wie selten. Wer das nicht will, darf schunkeln.
       
 (IMG) Bild: Eine Stalin-Büste in der Sonderausstellung der Stasi-Gedenkstätte, daneben Kurator Andreas Engwert
       
       Mannomann, ist ja alles so schön bunt hier: Grüne Woche diese Woche, Alba
       spielt, Union auch, die Studis streiken, der Frühjahrsputz an der
       Sauerorgel im Berliner Dom beginnt, der neue Berliner „Tatort“ hat
       Premiere. Für alle Menschen mit Entscheidungsschwierigkeiten hier eine
       Auswahl von Veranstaltungen. Diese Woche konzentrieren wir uns mal auf
       Historisches und tun was für unsere Bildung.
       
       Am Montag empfiehlt sich das Werkstattgespräch der Geschichtswerkstatt über
       „Sowjetische Zwangsarbeit in Berlin“ (19 Uhr, Goltzstr. 49). Damit sind Sie
       ganz up to date, hat doch die Stiftung Berliner Gedenkstätten gerade erst
       beschlossen, dass die Gedenkstätten, die an Zwangsarbeit erinnern, eine
       eigene Stiftung brauchen, weil das Thema viel wichtiger ist zum Verständnis
       des NS, als man lange dachte.
       
       Haben Sie vielleicht noch Wissenslücken in puncto Stalinismus? Warum also
       nicht einem Vortrag lauschen über „Exportartikel Geheimpolizei. Der Aufbau
       der Geheimpolizeien in Ostmitteleuropa und der DDR“? Veranstalter ist das
       Zentrum für Zeithistorische Forschung, Ort das Besucherzentrum der
       Gedenkstätte Berliner Mauer (Bernauer Str. 119), Termin: Dienstag, 19 Uhr.
       
       Nahtlos weiter geht es am Donnerstag um 19 Uhr mit der Eröffnung der
       Sonderausstellung „Der Rote Gott – Stalin und die Deutschen“ über
       Stalin-Kult in der frühen DDR. „Multimediale Großprojektionen zeigen
       Farbagitationsfilme der frühen fünfziger Jahre. Retuschierte Fotos
       verdeutlichen, wie die Geschichtsschreibung gefälscht werden sollte.
       Entwürfe zeigen die gigantomanischen Pläne für die Umgestaltung der Mitte
       Berlins“, wirbt die Gedenkstätte Hohenschönhausen (Genslerstr. 66) für die
       Schau. Klingt doch gut!
       
       Noch tiefer in die Vergangenheit tauchen kann man dann Freitag (ab 13 Uhr)
       und Samstag (ab 10 Uhr) in der Akademie der Künste (Pariser Platz 4). Dort
       steigt das Symposium „Postkoloniales (Un-)Recht und juristische
       Intervention“. Die Großveranstaltungen mit Diskussionen, Filmen und mehr
       ist der Auftakt zu einer Reihe, mit der die Akademie koloniale
       Machtverhältnisse und ihre Wirksamkeit bis heute aufarbeiten will. Am
       Samstag geht es darum, wie koloniale Gewalt unsichtbar und Unrecht zu
       geltendem Recht wurde – und warum die Kolonialverbrechen der europäischen
       Staaten nicht angemessen aufgearbeitet werden.
       
       Sie finden das alles viel zu anstrengend? Dann fahren Sie doch am Freitag
       einfach nach Cottbus. Da steigt die Karnevalsgala: „Heut steppt der Adler“.
       
       22 Jan 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Susanne Memarnia
       
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