# taz.de -- Personalrochade bei der Linkspartei: Harald Wolf will den Posten wechseln
       
       > Der kommissarische Bundesgeschäftsführer Harald Wolf möchte neuer
       > Schatzmeister werden. Als sein Nachfolger bewirbt sich Jörg Schindler.
       
 (IMG) Bild: Lange hatte es sich Wolf offengelassen, ob er über den Leipziger Parteitag hinaus im Amt bleiben will
       
       BERLIN taz | Die Linkspartei steht vor einem Personalwechsel in ihrer
       Führungsspitze. Nach Informationen der taz verzichtet der frühere Berliner
       Wirtschaftssenator Harald Wolf auf seinen derzeitigen Posten als
       Bundesgeschäftsführer und will stattdessen auf dem Parteitag Mitte Juni
       2018 in Leipzig als Schatzmeister kandidieren. An seiner Stelle bewirbt
       sich Jörg Schindler, bislang stellvertretender Landesvorsitzender in
       Sachsen-Anhalt, als neuer Geschäftsführer.
       
       Wolf hatte im November 2017 kommissarisch die Nachfolge von Matthias Höhn
       angetreten, der nach Differenzen mit den Vorsitzenden Katja Kipping und
       Bernd Riexinger zurückgetreten war. Dass die Wahl seinerzeit auf den
       61-jährigen früheren Grünen fiel, galt als Überraschungscoup der beiden. In
       der Partei hat der linke Pragmatiker ein gutes Standing und genießt
       flügelübergreifend einiges Ansehen.
       
       Lange hatte es sich Wolf offengelassen, ob er über den Leipziger Parteitag
       hinaus weiter Bundesgeschäftsführer bleiben will. Nun hat er sich dagegen
       entschieden, heißt es aus Parteikreisen. Nachdem der bisherige
       Bundesschatzmeister Thomas Nord intern angekündigt hatte, aus persönlichen
       Gründen auf eine erneute Kandidatur zu verzichten, habe sich Wolf
       entschieden, dessen Amt zu übernehmen.
       
       Als neuer Bundesgeschäftsführer bewirbt sich nun Jörg Schindler. Der
       46-jährige Fachanwalt für Arbeits- und Sozialrecht ist
       Fraktionsvorsitzender seiner Partei im Kreistag Wittenberg und
       stellvertretender Landesvorsitzender in Sachsen-Anhalt. Er gilt als gut
       vernetzt, ist bundesweit allerdings außerhalb der Partei ein weitgehend
       unbeschriebenes Blatt. Er wolle „dafür sorgen, dass wir den Weg zu einer
       sozialistischen, verbindenden Mitgliederpartei weitergehen“, schreibt
       Schindler in seiner Bewerbung, die der taz vorliegt. Eine seiner Aufgabe
       sehe er darin, die Bündnis- und Kampagnenfähigkeit der Partei zu stärken.
       
       Beim Parteitag in Leipzig wird der komplette Vorstand der Linkspartei neu
       gewählt. Die Parteichefs Katja Kipping und Bernd Riexinger wollen noch mal
       antreten. Gegenkandiidaturen sind bislang nicht bekannt.
       
       16 Apr 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Pascal Beucker
       
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