# taz.de -- Facebook-Chef Mark Zuckerberg: Shoa-Leugner werden nicht gesperrt
       
       > Facebook-Chef Zuckerberg will Beiträge von Holocaust-Leugnern nicht von
       > seiner Plattform verbannen. Nur Gewaltaufrufe sollen gelöscht werden.
       
 (IMG) Bild: Keine Fake-News: Fotografien von Holocaust-Opfern in der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem
       
       NEW YORK dpa | Facebook-Chef Mark Zuckerberg will [1][Beiträge von
       Holocaust-Leugnern] nicht von seiner Plattform verbannen. In einem am
       Mittwoch veröffentlichten [2][Interview] des US-Technikblogs Recode sagte
       er, er selbst sei Jude und es gebe eine Reihe von Menschen, die den
       Völkermord an den Juden im Zweiten Weltkrieg bestritten. Das finde er sehr
       beleidigend. „Aber am Ende glaube ich nicht, dass unsere Plattform das
       herunternehmen sollte, weil ich denke, dass es Dinge gibt, bei denen
       verschiedene Menschen falsch liegen. Ich denke nicht, dass sie absichtlich
       falsch liegen“, erklärte er.
       
       Die Interviewerin Kara Swisher unterbrach Zuckerberg an dieser Stelle und
       sagte, im Fall von Holocaust-Leugnern könne dies wohl doch Absicht sein.
       Zuckerberg sagte daraufhin, es sei schwierig, die Absicht in Zweifel zu
       ziehen und die Absicht zu verstehen. Er denke nur, dass auch er selbst –
       wie viele andere Menschen – falsche Dinge sage, wenn er öffentlich rede. Er
       wolle nicht jemanden von der Plattform nehmen, der – auch mehrfach –
       falsche Sachen sage.
       
       Solange er nicht versuche, Unheil zu organisieren oder jemanden
       anzugreifen, dann könne er diesen Inhalt auf seine Seite stellen – auch
       wenn andere nicht damit einverstanden seien oder es beleidigend fänden.
       Aber das bedeute nicht, dass die Inhalte weit verbreitet werden sollten –
       im Gegenteil, dies müsse dann verhindert werden.
       
       Nach heftiger Kritik in den sozialen Netzwerken ergänzte Zuckerberg in
       einem Nachtrag: „Ich persönlich finde die Leugnung des Holocausts zutiefst
       beleidigend und ich wollte absolut nicht die Absicht von Leuten
       verteidigen, die das leugnen.“ Ziel bei Fake News sei es nicht, jemanden zu
       hindern, etwas Unwahres zu sagen – sondern Fake News und die Ausbreitung
       von Falschinformationen über die Facebook-Dienste zu stoppen. Sollte ein
       Post zu Gewalt oder Hass gegen einzelne Gruppen aufrufen, „würde dieser
       entfernt“.
       
       Die Bürgerrechtsorganisation Anti-Defamation League beklagte, Facebook habe
       eine „moralische und ethische Verpflichtung“, Nutzern die Verbreitung der
       Holocaustleugnung zu verbieten.
       
       19 Jul 2018
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Gesetz-gegen-Holocaustleugnung/!5457020
 (DIR) [2] https://www.recode.net/2018/7/18/17575156/mark-zuckerberg-interview-facebook-recode-kara-swisher
       
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