# taz.de -- Medikamentenskandal in Brandenburg: Druck auf Ministerin Golze wächst
       
       > Im Brandenburger Medikamentenskandal platzt die Strategie von
       > Gesundheitsministerin Diana Golze. Die Linke stärkt ihr dennoch den
       > Rücken.
       
 (IMG) Bild: Gesundheitsministerin Diana Golze (Linke)
       
       BERLIN taz | Der Fraktionschef der Linken im Brandenburger Landtag, Ralf
       Christoffers, hat sich gegen einen Rücktritt von Gesundheitsministerin
       Diana Golze (Linke) ausgesprochen. „In einer solchen Situation tritt man
       nicht zurück, man klärt auf“, sagte Christoffers am Donnerstag.
       
       Golze steht wegen des Skandals um gestohlene und möglicherweise unwirksame
       Krebsmedikamente unter Druck. Obwohl ihre Behörden seit Ende 2016 von dem
       Fall wussten, reagierten sie erst nach einem Bericht des ARD-Magazins
       „Kontraste“ im Juli 2018. Golzes Verteidigungsstrategie lautete bisher: Die
       beiden zuständigen Mitarbeiter haben mich nicht informiert, möglicherweise
       waren sie kriminell und steckten mit den Medikamentenhändlern unter einer
       Decke.
       
       Diese Version dementierte am Mittwoch die Staatsanwaltschaft Neuruppin: Es
       gebe keine Hinweise auf Korruption in dem Fall. CDU und Grüne wollen nun
       eine neue Sondersitzung des Gesundheitsausschusses des Landtags in den
       nächsten Tagen. Einen Rücktritt Golzes fordert bislang nur die AfD. CDU und
       Grüne haben aber deutlich gemacht, dass sie sich dieser Forderung nach der
       Sitzung anschließen könnten.
       
       Ein Rücktritt Golzes käme für die Linke zur Unzeit. Es wäre der zweite
       Rücktritt eines Linken-Ministers im rot-roten Brandenburg in dieser
       Legislaturperiode. Golze ist zudem eine der beiden Landesvorsitzenden und
       war als mögliche Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2019 gehandelt
       worden. Bisher stärkt ihr die Partei daher den Rücken.
       
       Linken-Finanzminister Christian Görke forderte in den Potsdamer Neuesten
       Nachrichten nun ein neues juristisches Vorgehen gegen die beiden
       Golze-Mitarbeiter: Es dürfe nicht ohne dienstrechtliche Folgen bleiben,
       dass sie ihre Behördenleitung nicht informiert hätten. Ob Golzes Linie „Ich
       war es nicht, die Mitarbeiter haben versagt“ weiter trägt, werden die
       nächsten Wochen zeigen.
       
       2 Aug 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Martin Reeh
       
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