# taz.de -- Strategien gegen drohende Beobachtung: AfD will Verfassungsschutz abwehren
       
       > Die AfD bereitet sich auf eine drohende Beobachtung durch den
       > Verfassungsschutz vor. Fraktionschefin Weidel will interne
       > Sonderermittler einsetzen.
       
 (IMG) Bild: Weidel will, dass ihre Partei eine Strategie gegen eine Beobachtung durch den Verfassungsschutz erarbeitet
       
       Die AfD bereitet sich darauf vor, [1][eine Beobachtung durch den
       Verfassungsschutz] abzuwehren. „Wir nehmen das sehr ernst“, sagte
       Fraktionschefin Alice Weidel, die auch Mitglied im Bundesvorstand der
       Partei ist. Am Mittwochabend komme der Bundesvorstand zu einer
       Sondersitzung zusammen, um eine Strategie zu diskutieren. Diese solle
       „juristische, organisatorische“ und „öffentliche, kommunikative“ Maßnahmen
       umfassen.
       
       Weidel will eine Kommission einsetzen, die eine solche Strategie erarbeiten
       soll. Nach ihren Vorstellungen soll der ehemalige Bayer-Justiziar Roland
       Hartwig, der Vize-Fraktionschef im Bundestag ist, diese leiten. Auch die
       Abgeordneten Roman Reusch, bislang Oberstaatsanwalt, und Martin Hesse,
       zuletzt Polizeihauptkommissar, sollen der Kommission angehören.
       
       Neben der Vorbereitung einer Klage und der Erarbeitung von
       Kommunikationstrategien sowohl in die Partei hinein als auch für die
       Öffentlichkeit sei der Einsatz „interner Sonderermittler“ denkbar. Diese
       sollen der Partei helfen, sich zum Beispiel über einzelne Landesverbände
       „ein eigenes Bild“ zu machen.
       
       Der Verfassungsschutz [2][Thüringen] hatte in der vergangenen Woche
       angekündigt, zu prüfen, ob der Landesverband der AfD künftig mit
       nachrichtendienstlichen Mitteln überwacht werden soll. Zuvor hatten bereits
       Niedersachsen und Bremen mitgeteilt, die Junge Alternative, den
       Jugendverband der AfD, [3][künftig zu beobachten].
       
       Die Junge Alternative hatte daraufhin angekündigt, diese beiden
       Landesverbände aufzulösen. Für Niedersachsen [4][erhielt JA-Chef Damian
       Lohr] dafür die Unterstützung des AfD-Bundesvorstands, sagte Parteichef
       Alexander Gauland. Zu den Vorgängen im JA-Landesverband Bremen wolle man
       erst weitere Informationen einholen. Nach den Vorfällen in Chemnitz hatten
       Politiker unterschiedlicher Parteien erneut gefordert, die gesamte AfD vom
       Verfassungsschutz beobachten zu lassen.
       
       11 Sep 2018
       
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