# taz.de -- Migration aus Mittelamerika in die USA: Volle Härte gegen Fluchthelfer
       
       > Die Regierungen von Honduras und Guatemala wollen gegen Organisatoren der
       > Karawane vorgehen. Aktivisten könnten so kriminalisiert werden.
       
 (IMG) Bild: „Für diese Karawane sind alleine der Hunger und die Angst verantwortlich“, erklärt Irineo Mujica
       
       BERLIN taz | Die Regierungen von Honduras und Guatemala wollen gegen die
       Organisatoren einer [1][Karawane von Migranten vorgehen, die sich auf dem
       Weg in die USA befindet]. „Wir müssen herausfinden, wie wir die Personen
       durch nationale und internationale Gesetze vor Gericht bringen können“,
       erklärte jetzt der guatemaltekische Präsident Jimmy Morales bei einem
       Treffen mit seinem honduranischer Kollegen Juan Orlando Hernández.
       „Guatemala, Honduras, El Salvador, Mexiko und die USA sollten mit Hochdruck
       gegen die Verantwortlichen ermitteln“, ergänzte Hernández. Man müsse die
       volle Härte des Gesetzes gegen jene anwenden, die diese Trecks organisieren
       und fördern.
       
       Vor über drei Wochen ist [2][in Honduras eine Karawane von Migranten
       aufgebrochen], die vor Armut und Kriminalität aus ihrer Heimat fliehen.
       Mittlerweile sind 7.000 Menschen in diesem Zug unterwegs, zudem haben sich
       zwei weitere Trecks formiert.
       
       Mehrere tausend Migranten der ersten Karawane sind in den vergangenen zwei
       Tagen in Mexiko-Stadt angekommen. Dort wurden sie in einem Sportstadion
       untergebracht. Nach Angaben der Präsidentin des Menschenrechtsausschusses
       der mexikanischen Hauptstadt, Nashieli Rodríguez, können in dem Stadion
       5.000 Personen bleiben und versorgt werden. In Schlangen warteten die
       Migranten dort darauf, duschen zu können, einen Schlafplatz und eine
       Mahlzeit zu bekommen.
       
       Ihr Ziel bleiben gleichwohl die USA – [3][doch US-Präsident Donald Trump
       ist bereit, mit allen Mitteln gegen sie vorzugehen]. Er hat die Karawane
       bereits genutzt, um vor den US-Kongresswahlen am heutigen 7. November mit
       rassistischen Äußerungen Stimmung zu machen. Bis zu 15.000 Soldaten will er
       an die Grenze entsenden. Der Ausgang der Wahlen wird für den Fortgang der
       Migrantentrecks eine entscheidende Rolle spielen. Trump hat Honduras,
       Guatemala und El Salvador bereits finanzielle Unterstützungen gestrichen,
       weil sie die Flüchtenden nicht gestoppt hatten.
       
       Bislang haben sich die Migranten nicht von den Regierungsdrohungen
       einschüchtern lassen. „Für diese Karawane sind alleine der Hunger und die
       Angst verantwortlich“, erklärte Irineo Mujica von der Gruppe Pueblo sin
       Fronteras (Volk ohne Grenzen) der taz. Die Organisation unterstützt die
       Reisenden auf ihrem Weg – gemeinsam mit Mexikos staatlichen
       Menschenrechtskommissionen, kirchlichen Initiativen, dem Roten Kreuz sowie
       zahlreichen Bürgern vor Ort.
       
       Sollten Morales und Hernández in Kooperation mit der mexikanischen
       Regierung ihre Drohungen wahrmachen, könnten Aktivisten kriminalisiert
       werden. Als die ersten der Migranten vor drei Wochen die Grenze nach Mexiko
       überwanden, wurde beispielsweise Irineo Mujica vorübergehend festgenommen.
       Auch Repressalien gegen Auswanderungswillige und deren Unterstützer in den
       Herkunftsländer könnten zunehmen.
       
       7 Nov 2018
       
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 (DIR) Wolf-Dieter Vogel
       
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