# taz.de -- Kommentar Angriff auf AfD-Politiker: Die AfD gehört politisch bekämpft
       
       > Frank Magnitz hetzt gegen „Ausländer“ und seine Partei demonstriert
       > zusammen mit Neonazis. Dennoch darf Gewalt kein Mittel gegen Rechts sein.
       
 (IMG) Bild: Gewalt ist kein Mittel, um politische Auseinandersetzungen zu führen
       
       Frank Magnitz ist wahrlich kein sympathischer Politiker. In der rechten AfD
       steht der Bremer Bundestagsabgeordnete [1][am rechten Rand]. Und damit für
       eine autoritäre und antidemokratische Politik, die völkisch tickt und gegen
       Minderheiten und politisch Andersdenkende hetzt. Seit Ende August ist auf
       Magnitz’ Twitter-Profil dieser Post zu lesen: „Chemnitz hat kein rechtes,
       Chemnitz hat ein Ausländerproblem.“ Das sagt viel über das Weltbild des
       Bremer Politikers. Hatte doch die AfD nach dem Tod eines 35-Jährigen, der
       mutmaßlich von einem Asylbewerber erstochen worden war, in Chemnitz offen
       den Schulterschluss mit Neonazis vollzogen.
       
       Magnitz und seine Partei gehören deshalb politisch bekämpft. Mit klarer
       Haltung und guten Argumenten, auch mit Verve. Gewalt aber darf kein Mittel
       sein, Angriffe auf Menschen darf es nicht geben. Das Recht auf körperliche
       Unversehrtheit gilt für jeden, egal wo er steht – auch das gehört zum
       demokratischen Rechtsstaat, den es eben zu verteidigen gilt.
       
       Magnitz ist in Bremen angegriffen und [2][schwer verletzt worden]. Die
       Polizei geht, weil er AfD-Politiker ist, von einem politischen Motiv aus.
       Von welchem, sagte sie nicht. Die Hintergründe der Tat sind bislang
       unbekannt.
       
       Die AfD aber nutzt die Tat umgehend politisch aus. Die Täter seien Antifas,
       angestachelt und gedeckt von SPD, Grünen und Linkspartei sowie den Medien,
       so der Tenor, im Netz tausendfach geteilt. Dazu ein Bild von Magnitz, mit
       Kopfwunde und viel Blut in einem Krankenhausbett. Das Bild eines Opfers.
       
       ## Die Tat könnte zu weiterer Gewalt führen
       
       Sollten die Täter tatsächlich aus dem politischen Motiv heraus gehandelt
       haben, die AfD zu bekämpfen, so haben sie ihrer Sache einen Bärendienst
       erwiesen. Schlimmer noch: Die Tat könnte zu weiterer Gewalt führen. Die
       Bereitschaft dazu nimmt laut Studien bei AfD-Anhängern, die sich ohnehin
       von allen Seiten bedroht fühlen, zu. Eine Gewaltspirale würde nicht nur zu
       weiteren Opfern führen. Sie würde die Gesellschaft weiter spalten, die
       Stimmung weiter aufheizen.
       
       Umso wichtiger, dass die Bundesregierung und PolitikerInnen anderer
       Parteien die Tat umgehend verurteilten. Dass sie betonten, dass Gewalt kein
       Mittel der politischen Auseinandersetzung sein darf. [3][Dass Hass zu neuem
       Hass führt]. Und dass sie, trotz aller politischer Differenzen,
       Genesungswünsche nach Bremen schickten. Und ansonsten kühlen Kopf
       bewahrten.
       
       Genau den braucht es jetzt. Mit diesem müssen jetzt bitte die polizeilichen
       Ermittlungen abgewartet werden. Mit dem muss die AfD entschieden politisch
       bekämpft und nicht die gesellschaftliche Stimmung weiter angeheizt werden.
       
       8 Jan 2019
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Bremer-AfD-Landeschef-Frank-Magnitz/!5564283
 (DIR) [2] /AfD-Bundestagsabgeordneter-in-Bremen/!5564264
 (DIR) [3] https://twitter.com/cem_oezdemir/status/1082415700109598721
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sabine am Orde
       
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