# taz.de -- „Gelbwesten“-Proteste in Frankreich: Erneut gewaltsame Zusammenstöße
       
       > In Paris und anderen Städten gab es wieder gewaltsame
       > Auseinandersetzungen zwischen „Gelbwesten“ und der Polizei. 34 Menschen
       > wurden festgenommen.
       
 (IMG) Bild: In Paris demonstrierten deutlich weniger Menschen, es gab jedoch an einigen Orten Zusammenstöße
       
       PARIS dpa | Nach erneuten gewaltsamen Auseinandersetzungen [1][bei
       Protesten der französischen „Gelbwesten“-Bewegung] hat Präsident Emmanuel
       Macron zum Dialog aufgerufen. Alle müssten sich zusammenreißen, um eine
       Debatte und das Gespräch zu ermöglichen, schrieb Macron am Samstagabend auf
       Twitter. Einmal mehr sei die Republik mit „extremer Gewalt“ angegriffen
       worden.
       
       Bei den ersten Protesten im neuen Jahr waren landesweit rund 50.000
       Demonstranten auf die Straße gegangen, wie Innenminister Christophe
       Castaner dem Sender LCI sagte. Das sind mehr als am Wochenende vor
       Weihnachten, als etwa 39.000 Menschen demonstrierten. [2][In den ersten
       Wochen der Proteste waren aber 280.000 Demonstranten gezählt worden.] Nach
       Polizeiangaben wurden am Samstag 34 Menschen festgenommen. Angaben zu
       verletzten Demonstranten und Polizisten gab es zunächst nicht.
       
       In der Hauptstadt setzte die Polizei nahe der Nationalversammlung und des
       Musée d'Orsay Tränengas ein. Touristen rannten in Scharen davon.
       Spezialeinheiten der Polizei blockierten einige Brücken über die Seine.
       Fernsehbilder hatten zuvor gezeigt, wie die Polizei während einer kurzen
       Konfrontation nahe der Champs-Élysées Tränengas auf Demonstranten
       abfeuerte. Diese hätten zuvor Wurfgeschosse in Richtung Polizisten
       geworfen, meldete die französische Nachrichtenagentur AFP.
       
       In Paris hatten sich zunächst nur einige hundert Demonstranten auf den
       Champs-Élysées versammelt, wo es Ende vorigen Jahres zu heftigen
       Zusammenstößen mit der Polizei gekommen war. Innenminister Christophe
       Castaner traf sich mit den Chefs der Sicherheitskräfte und teilte auf
       Twitter mit, dass es auch in verschiedenen anderen Städten zu Gewalt
       gekommen sei.
       
       [3][Massenproteste der „Gelbwesten“ hatten die französische Regierung in
       den vergangenen zwei Monaten erheblich unter Druck gesetzt.] Im Dezember
       brachte Macron eilends ein milliardenschweres Paket mit Sozialmaßnahmen auf
       den Weg, um den Konflikt zu entschärfen. Ihren Namen haben die
       Demonstranten von den gelben Warnwesten, die sie während ihrer Kundgebungen
       und Straßenblockaden tragen.
       
       6 Jan 2019
       
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