# taz.de -- Flucht über das Mittelmeer: UN drängt auf Seenotrettung
       
       > Die Vereinten Nationen fordern sichere Häfen für Geflüchtete. Unterdessen
       > werden vor Tunesiens Küste weitere Tote geborgen.
       
 (IMG) Bild: Früher lief's zumindest ein bisschen: ein Schiff der italienischen Mare-Nostrum-Seenotrettung 2015
       
       GENF/TUNIS dpa/afp | Die Vereinten Nationen haben die Europäer
       aufgefordert, [1][ihre eingestellten Such- und Rettungsaktionen] im
       Mittelmeer wieder aufzunehmen. Die unhaltbaren Zustände für Geflüchtete in
       Libyen müssen die Länder nach Überzeugung der Chefs des
       UN-Flüchtlingshilfswerks, Filippo Grandi, und der Organisation für
       Migration, Antonio Vitorino, zu einem Umdenken zwingen. Zudem seien
       dringend mehr Aufnahmeplätze für in Libyen Gestrandete nötig, erklärten die
       beiden Vorsitzenden am Donnerstag.
       
       Die Rückführung von Migranten nach Libyen, die auf dem Mittelmeer gerettet
       werden, müsse gestoppt werden. [2][Eine Tragödie wie der Tod von mehr als
       50 Migranten], die vergangene Woche bei einem Raketeneinschlag im
       Internierungslager Tadschura östlich von Tripolis umkamen, dürfe sich nie
       wiederholen. Die Gegend ist seit Beginn der Offensive von General Chalifa
       Haftar, der die Regierung in der Hauptstadt stürzen will, heftig umkämpft.
       
       Unterdessen wurden eine Woche nach dem Untergang eines libyschen
       Flüchtlingsboots vor der Küste Tunesiens nach Angaben des Roten Halbmonds
       weitere 38 Tote entdeckt. Damit stieg die Zahl der Toten in der Tragödie
       auf insgesamt 68.
       
       ## Angst vor Menschenschmugglern in Libyen
       
       Das Schlauchboot mit 86 Menschen an Bord war nach Angaben der
       Internationalen Organisation für Migration (IOM) am Mittwoch vergangener
       Woche nur wenige Stunden nach dem Start in Libyen gesunken. Ziel der
       Migranten sei Italien gewesen. Nach Angaben von Helfern überlebten nur drei
       Migranten das Unglück.
       
       Nach UN-Angaben halten sich in Libyen rund 50 000 registrierte Flüchtlinge
       und Asylsuchende auf, ebenso wie 800 000 weitere Migranten. Flüchtlinge
       sind nach Definition der Vereinten Nationen Menschen, die vor Gewalt oder
       Verfolgung flüchten, andere Migranten suchen ein besseres Leben im Ausland.
       Alle diese Menschen müssten besser davor geschützt werden, in die Hände von
       Menschenschmugglern zu fallen, verlangten Grandi und Vitorino.
       
       12 Jul 2019
       
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