# taz.de -- SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen: Neues Rettungsschiff auf dem Weg
       
       > Unter anderem Ärzte ohne Grenzen schicken die „Ocean Viking“ ins
       > Mittelmeer. Sie soll ab Ende Juli einsatzbereit sein.
       
 (IMG) Bild: Protest für Seenotrettung in Berlin
       
       PARIS afp | Die Hilfsorganisationen SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen
       nehmen die Seenotrettung im Mittelmeer wieder auf. „Als professionelle
       Seenotretter können wir das Sterben im Mittelmeer nicht mehr hinnehmen“,
       erklärte der Geschäftsführer von SOS Mediterranee in Deutschland, David
       Starke, am Sonntag. Das neue Rettungsschiff „Ocean Viking“ ist nach Angaben
       der Organisationen bereits auf dem Weg in Richtung Mittelmeer, es soll Ende
       des Monats dort die Seenotrettung aufnehmen.
       
       Die „Ocean Viking“ mit 31 Besatzungsmitgliedern an Bord fährt unter
       norwegischer Flagge. Das 69 Meter lange Frachtschiff aus dem Baujahr 1986
       diente nach Angaben von SOS Mediterranee in der Vergangenheit als
       Versorgungs- und Rettungsschiff für die Öl- und Gasindustrie in der
       Nordsee. Laut Ärzte ohne Grenzen kann es bis zu 200 Gerettete an Bord
       nehmen.
       
       Ende 2018 hatten die beiden Organisationen nach drei Jahren ihre
       gemeinsamen Rettungsaktivitäten mit dem Schiff „Aquarius“ auf politischen
       Druck Italiens hin einstellen müssen. Mit der „Aquarius“ retteten sie nach
       eigenen Angaben zwischen 2016 und 2018 mehr als 29.000 Menschen vor dem
       Ertrinken. Den Organisationen zufolge sind seit Beginn dieses Jahres 426
       Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer gestorben.
       
       „Seit einem Jahr beobachten wir, dass die europäische Staatengemeinschaft
       ihrer Verantwortung für die Geflüchteten entlang der Mittelmeerroute nicht
       mehr nachkommt“, erklärte SOS-Mediterranee-Geschäftsführer Starke. „Leben
       retten ist Pflicht!“
       
       Ärzte ohne Grenzen kritisierte die Mitverantwortung der europäischen
       Regierungen für das Leiden der Flüchtlinge. „Die europäischen Staaten haben
       die Seenotrettung rücksichtslos beendet und zivile Schiffe so massiv
       behindert, dass fast kein Rettungsschiff mehr im zentralen Mittelmeer aktiv
       sein kann“, teilte die Organisation mit.
       
       21 Jul 2019
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Flüchtlinge
 (DIR) Seenotrettung
 (DIR) Schwerpunkt Flucht
 (DIR) Ärzte ohne Grenzen
 (DIR) Schwerpunkt Flucht
 (DIR) Marella Discovery
 (DIR) Seenotrettung
 (DIR) Schwerpunkt Flucht
 (DIR) Seenotrettung
 (DIR) Schwerpunkt Flucht
 (DIR) Schwerpunkt Flucht
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Seenotrettungsschiff im Mittelmeer: „Ocean Viking“ darf nicht tanken
       
       Malta hat laut den Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne
       Grenzen einem Rettungsschiff das Tanken verweigert. Die Behörden bleiben
       stumm.
       
 (DIR) TUI-Sprecher über Seenotrettung: „Ein Gebot der Humanität“
       
       Das TUI-Kreuzfahrtschiff „Marella Discovery“ nahm 111 in Seenot geratene
       Geflüchtete auf. Für Konzernsprecher Bernd Hoffmann ist das eine
       Selbstverständlichkeit.
       
 (DIR) Flüchtlingspolitik der EU: Salvini blockt mögliche Lösung
       
       Italiens Innenminister will keinen EU-Verteilmechanismus für Geflüchtete.
       Er wünscht sich einzig und allein die hermetische Schließung der Grenzen.
       
 (DIR) Kreuzfahrt mit Seenotrettung: Tui-Schiff rettet 111 Geflüchtete
       
       Ein Kreuzfahrtschiff nimmt Geflüchtete in Seenot auf. Derweil wollen Ärzte
       ohne Grenzen ein neues Schiff, die „Ocean Viking“, ins Mittelmeer
       entsenden.
       
 (DIR) Flucht über das Mittelmeer: UN drängt auf Seenotrettung
       
       Die Vereinten Nationen fordern sichere Häfen für Geflüchtete. Unterdessen
       werden vor Tunesiens Küste weitere Tote geborgen.
       
 (DIR) Kommentar Verteilung von Geflüchteten: Nicht gerecht, aber richtig
       
       Wenn EU-Länder freiwillig Gerettete aufnehmen, werden rechte Regierungen
       sich weiter sperren. Aber im Moment ist das der einzig richtige Weg.
       
 (DIR) Kommentar EU-Länder und Seenotrettung: Menschenfeindlicher Unsinn
       
       Gibt es Alternativen zum Anlegen von Rettungsschiffen in den Häfen von
       Lampedusa und Malta? Nein – denn Libyen ist und bleibt kein sicherer
       Drittstaat.