# taz.de -- Vorwurf der Vergewaltigung: Keine Anklage gegen Ronaldo
       
       > Kathryn Mayorga wirft Cristiano Ronaldo vor, sie vergewaltigt zu haben.
       > Aus Mangel an Beweisen stellt die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen
       > ein.
       
 (IMG) Bild: Weltfußballer, Unterwäschemodel, Steuersünder: Cristiano Ronaldo
       
       BERLIN taz | Im Fall der Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Fußballer
       Cristiano Ronaldo wird keine Anklage erhoben. [1][Das teilte die
       Staatsanwaltschaft des Clark County] im US-Bundesstaat Nevada am Montag
       mit. Grund dafür sei, dass der Vorfall nicht zweifelsfrei bewiesen werden
       könnte.
       
       Kathryn Mayorga wirft Ronaldo vor, sie vor zehn Jahren in einer
       [2][Hotelsuite in Las Vegas vergewaltigt zu haben]. Nach einem wohl
       einvernehmlichen Flirt in einem Nachtclub im Juni 2009 soll er sie mit in
       seine Suite genommen und dort missbraucht haben. Der Fußballer widerspricht
       und sagt, dass es sich um einvernehmlichen Geschlechtsverkehr gehandelt
       habe. Aus dem aktuellen Schreiben der Staatsanwaltschaft geht hervor, dass
       Mayorga kurz darauf Anzeige erstattet habe und sich selbst einem „rape
       kit“, einer speziellen Untersuchung für Betroffene sexualisierter Gewalt,
       unterzogen hätte.
       
       Bei ihrer Anzeige soll sie jedoch weder Ronaldos Namen noch den Ort des
       Vorfalls angegeben haben. Aus diesem Grund stellte die Polizei vor Ort die
       Ermittlungen nach kurzer Zeit wieder ein. Wie die Staatsanwaltschaft nun
       mitteilte, soll zudem Videomaterial, das die beiden vor und nach dem
       mutmaßlichen Vorfall zeigt, verschwunden sein.
       
       ## Außergerichtliche Einigung
       
       Im Januar 2010 soll der Fußballer der mutmaßlich Betroffenen Schweigegeld
       in Höhe von 375.000 Euro gezahlt haben. [3][Der Spiegel berichtete im
       Frühjahr 2017 erstmals über die Vorwürfe] und kurz darauf auch über die
       außergerichtliche Einigung zwischen den beiden. Das Abschlussdokument
       hatten sie aus der Datensammlung der Enthüllungsplattform Football Leaks
       bekommen.
       
       Die Einigung zwischen den beiden regelt auch, dass sie ihre Vorwürfe nie
       wieder, vor allem nicht öffentlich, wiederholen darf. Doch im August 2018,
       knapp ein Jahr nach Aufkommen der #MeToo-Bewegung, reichte Mayorga Klage
       gegen ihn ein. Am Montag verkündetet die Staatsanwaltschaft nun allerdings,
       die Anschuldigung nicht weiter strafrechtlich zu verfolgen, weil die
       „Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen Cristiano Ronaldo nicht
       zweifelsfrei bewiesen werden können“.
       
       Ronaldo, der seit dem Sommer 2018 bei Juventus Turin unter Vertrag steht,
       gilt als einer der besten Fußballer der Welt. Anfang dieses Jahres wurde
       Ronaldo wegen Steuerhinterziehung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt – er
       muss knapp 19 Millionen Euro zahlen.
       
       23 Jul 2019
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://twitter.com/LasVegasDA/status/1153366287214530560
 (DIR) [2] /Vergewaltigungsvorwurf-gegen-Ronaldo/!5538006
 (DIR) [3] https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-150556842.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Carolina Schwarz
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt #metoo
 (DIR) Cristiano Ronaldo
 (DIR) Vergewaltigung
 (DIR) Schwerpunkt Fußball-WM 2022 Katar
 (DIR) Kolumne Kulturbeutel
 (DIR) Cristiano Ronaldo
 (DIR) Fußball
 (DIR) Confederations Cup
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) WM-Reservist Cristiano Ronaldo: Zeit für die wichtigen Dinge
       
       Beim Sieg Portugals gegen die Schweiz sitzt Cristiano Ronaldo lange auf der
       Bank und langweilt sich. Das muss nicht sein. Wir haben da ein paar Ideen.
       
 (DIR) Recherchebuch „Football Leaks II“: Jerry Cotton jagt Fußballbösewichte
       
       Die „Football Leaks II“ bieten Stoff für einen guten Roman. Erschienen ist
       allerdings ein Buch geschrieben wie ein schlechter Krimi.
       
 (DIR) Kolumne Pressschlag: Was Ronaldo schützt
       
       Die Vorwürfe an den Weltstar Cristiano Ronaldo zielen auch auf die
       Machokultur im Männer-Fußball. Und die ist sehr zäh.
       
 (DIR) Vergewaltigungsvorwurf gegen Ronaldo: „Wir sind tief besorgt“
       
       Bis zuletzt hat Cristiano Ronaldo die Anschuldigungen übergehen können.
       Doch jetzt gehen Nationalteam und Sponsoren auf Distanz.
       
 (DIR) Cristiano Ronaldo beim Confed-Cup: Der Unberührbare
       
       Die Steueraffäre kann Cristiano Ronaldo nichts anhaben. Auch seine jüngsten
       Betrugsversuche sind kein Thema. Der Star muss Star bleiben.