# taz.de -- Nach Wiedereinreise nach Deutschland: Clan-Chef erneut abgeschoben
       
       > Nach der Abschiebung im Sommer kehrte Ibrahim Miri im Oktober nach
       > Deutschland zurück. Nun wurde das Bremer Clan-Mitglied erneut in den
       > Libanon abgeschoben.
       
 (IMG) Bild: Die Polizei hatte Ibrahim Miri festgenommen, nachdem er einen Asylantrag gestellt hatte
       
       BERLIN dpa/afp | Das nach Deutschland wieder eingereiste Clan-Mitglied
       Ibrahim Miri ist wiederholt in den Libanon abgeschoben worden. Das teilte
       das Bundesinnenministerium am Samstag mit. Der mehrfach vorbestrafte Mann
       sei gegen 10.00 Uhr von der Bundespolizei an die libanesischen Behörden in
       der Hauptstadt Beirut übergeben worden.
       
       Das Bremer Verwaltungsgericht hatte am Freitag einen Eilantrag des Mannes
       abgelehnt und den Weg für die Abschiebung frei gemacht. Es gebe keine
       „ernstlichen Zweifel“ an der Rechtmäßigkeit des negativen Asylbescheides
       des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf), hatte das Gericht
       entschieden. Der Clan-Chef stellte aus Sicht des Gerichtes eine Gefahr für
       die Allgemeinheit in Deutschland dar. Im Libanon drohe ihm keine
       unmenschliche oder erniedrigende Behandlung und auch keine konkrete Gefahr
       für Leib und Leben wegen „Blutrache“.
       
       Miri war in Deutschland von 1989 bis 2014 insgesamt 19 Mal rechtskräftig
       verurteilt worden, unter anderem wegen Raubes, schweren Diebstahls,
       Hehlerei, Unterschlagung und bandenmäßigen Drogenhandels. Erst im März kam
       er vorzeitig aus dem Gefängnis. [1][Im Juli wurde er dann in den Libanon
       abgeschoben]. Ausreisepflichtig war er bereits seit vielen Jahren. Ende
       Oktober tauchte er dann wieder in Bremen auf, stellte einen Asylantrag und
       wurde festgenommen.
       
       Die illegale Wiedereinreise des berüchtigten Clanchefs Miri hatte hohe
       politische Wellen geschlagen. Innenminister Horst Seehofer ordnete
       verstärkte Grenzkontrollen an. Am Samstag dankte er nun ausdrücklich
       Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD). Der Fall habe gezeigt, was bei
       einer guten Zusammenarbeit von Bund und Ländern bei Rückführungen möglich
       sei.
       
       Die Rechtslage müsse jetzt so angepasst werden, „dass unerlaubte Einreisen
       trotz bestehender Wiedereinreisesperre künftig zu Haft führen, so dass wir
       aus der Haft konsequent und schnell abschieben können“, forderte der
       Minister. Hierzu stehe er mit Bundesjustizministerin Christine Lambrecht
       (SPD) in Kontakt und werde „jetzt zügig Vorschläge vorlegen“.
       
       23 Nov 2019
       
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